Kreis Wesel/Kreis Mettmann. Feuerwehrleute aus dem Kreis Wesel sind seit zwei Tagen in Erkrath im Einsatz: Sie helfen den erschöpften Kollegen gegen die Wassermassen.
Rund 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr aus den Kreisen Wesel und Kleve sowie der Stadt Duisburg sind am Mittwoch und Donnerstag zur Unterstützung der Nachbarn ausgerückt - dabei war die Starkregenlage im Kreis Wesel selbst ruhig.
„Wir haben keinen einzigen Einsatz in Wesel gefahren“, sagt Wesels Feuerwehrchef Thomas Verbeet – zwar hat es auch im Kreis in der Nacht zu Donnerstag ungewöhnlich stark geregnet. Doch was für Wesel gilt, galt nach Auskunft der Kreisleitstelle auch für die anderen: Die Feuerwehren in den 13 Kommunen waren mit den Wassermassen nur wenig beschäftigt.
THW unterstützt die Feuerwehren mit Technik
Dennoch haben sie nicht die Hände in den Schoß gelegt: Am Donnerstag um 6 Uhr trafen sich Feuerwehrleute aus dem rechtsrheinischen Kreis in Dinslaken, um nach Erkrath bei Düsseldorf zu fahren und dort einzuspringen. Feuerwehrleute aus Schermbeck (sechs), Wesel (fünf), Hamminkeln (vier), Hünxe (drei), Voerde (drei) und Dinslaken (vier) bildeten den 25-köpfigen rechtsrheinischen Zug.
Sie rückten an mit fünf Fahrzeugen, einem Leiterwagen, zwei Löschfahrzeugen LF20 und zwei Mannschaftstransportfahrzeugen. Mit von der Partie war auch das Technische Hilfswerk aus Coesfeld, das Stromerzeuger Kabel für Pumpen mitbrachte, außerdem zwei bis drei weitere Schmutzwasserpumpen.
Die linksrheinischen Feuerwehrleute haben sich jeweils morgens in Moers gesammelt und sind von dort gemeinsam nach Erkrath gefahren. Darunter auch elf Mitglieder und zwei Fahrzeuge der Feuerwehr Moers.
Wasser steht hüfthoch in den Kellern
„Wir konnten denen helfen, die nicht mehr können“, sagt Verbeet. Vor Ort pumpten die Feuerwehrleute Keller leer, füllten Sandsäcke, halfen wo sie gebraucht wurden, von 8.30 bis 19.30 Uhr. „Sie kamen nass, müde und glücklich zurück“, sagt Verbeet, der zugibt, eine unruhige Nacht gehabt zu haben – doch die Sorge war zumindest für den Kreis unbegründet.
Klaus Droste, Weseler Feuerwehrmann und Führer des rechtsrheinischen Zuges, berichtet über die Arbeiten in Erkrath bei Düsseldorf: „In diesem Straßenzug steht das Wasser in etwa zehn Häusern im Keller hüfthoch. An einem etwas niedriger gelegenen Haus ist der Garten komplett voll gelaufen, im Keller steht das Wasser schulterhoch.“ Mit zehn bis zwölf Pumpen geht der Zug gegen das Wasser vor, plus der THW-Geräte.
Etwas Gutes hat der Feuerwehrmann auch zu berichten: „Immerhin ist das Kanalsystem in Erkrath frei, wir können das Wasser ableiten.“ Wie lang der Einsatz dauern wird, kann er nicht sagen, „es wird sicher Abend darüber werden“.
Die Polizei verzeichnete 16 Einsätze in 24 Stunden, darunter Unfälle
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Im Kreis Wesel war die Polizei bei 16 Einsätzen mit dem Starkregen befasst - in der Zeit von Mittwoch, 6 Uhr bis Donnerstag, 6 Uhr. In den meisten Fällen entstanden Gefahrenstellen durch Überflutungen. Zwei Menschen haben sich bei Verkehrsunfällen verletzt. Dazu gehörte ein Radfahrer, der in Hamminkeln auf dem Radweg an der Van-de-Wall-Straße unterwegs war. Weil der Radweg durch Schlamm überspült war, stürzte er. In Kamp-Lintfort rutschte eine Pedelec-Fahrerin auf dem nassen Radweg des Mittelwegs mit dem Vorderrad weg und kam zu Fall.