Kreis Wesel. Beim Unwetter kommen Moers und Umgebung bis zum späten Morgen glimpflich davon. Das ändert sich erst mit dem Starkregen am Vormittag.

Während das Unwetter mit heftigem Dauerregen in anderen Teilen von Nordrhein-Westfalen für „Land unter“ sorgt, ist der Kreis Wesel am Mittwoch bislang recht glimpflich davon gekommen. Am Morgen verzeichneten Polizei und Feuerwehr nicht einen Regeneinsatz. Das änderte sich erst nach dem Durchzug einer Gewitterzelle über den Niederrhein am Vormittag.

19 Mal musste die Feuerwehr dann im Kreis Wesel ausrücken, um das Wasser aus voll gelaufenen Kellern, von überschwemmten Straßen sowie ein aus einem Bauernhof-Gebäude abzupumpen. Allein zehn Einsätze gab es in Moers. So wurden die Unterführungen am Länglingsweg und an der Orsoyer Allee überschwemmt, weil die Senkschächte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnten, berichtet ein Enni-Sprecher auf Anfrage. Zeitweise mussten die Straßen gesperrt werden, mittags waren sie jedoch wieder frei. Auch am Bullermannshof im Gewerbegebiet Moers-Hülsdonk lief eine Unterführung voll. Erschwerend kam hier dazu, dass sich an einer Pumpe ein Defekt eingestellt hatte. Enni-Mitarbeiter konnten den Schaden aber beheben, auch hier ist die Straße mittlerweile (14 Uhr) wieder frei.

Auch in der Fußgängerzone in der Moerser City bildeten sich bei dem Regén zeitweise große Pfützen.
Auch in der Fußgängerzone in der Moerser City bildeten sich bei dem Regén zeitweise große Pfützen. © FUNKE Fotos Services | Rainer Hoheisel

Ungewöhnlich an dem Platzregen sei gewesen, so die Enni-Experten, dass er nicht lokal, sondern großflächig aufgetreten sei. Die weiteren Prognosen des Wetterdienstes sind wenig ermutigend: „Es geht weiter mit dem Regen“, so der Enni-Sprecher, „offenbar auch in der kommenden Nacht.“ Das Unternehmen habe den Bereitschaftsdienst deshalb von vier auf auf zwölf Mitarbeiter mit den entsprechenden Fahrzeugen erhöht.

Hilfe für den Kreis Mettmann

Vor allem die Starkregenfront am Mittwochvormittag verursachte auf den Autobahnen rund um Moers für teilweise schwierige Straßenverhältnisse. Die Autofahrer mussten das Tempo stark drosseln. Eine Pendlerin berichtete, dass Wasser aus Pfützen durch durchfahrende Pkw auf die Gegenfahrbahn gespritzt wurde. Bereits am Dienstagabend war auf der A 57 bei Kamp-Lintfort auf regennasser Fahrbahn der Pkw einer 26-Jährigen aus Wesel ins Schleudern geraten und hatte sich überschlagen. Die Frau wurde schwer verletzt.

Bei der Moerser Feuerwehr sprach man am frühen Nachmittag von einer „insgesamt kleinen Lage“. Wegen der Unwetterprognose des Deutschen Wetterdienstes erhöhte die Leitstelle des Kreises Wesel gleichwohl ihre Besetzung. Darüber hinaus sind rund 50 Feuerwehrleute mit Einsatzfahrzeugen im Kreis Mettmann im Einsatz. Sie gehören zu einem Großverband mit insgesamt 130 Leuten aus den Kreisen Wesel und Kleve sowie der Stadt Duisburg, der in Notfällen die Feuerwehren in anderen Landesteilen unterstützt. Insbesondere in Erkrath hatte das Unwetter für große Schäden gesorgt. (wit)