Hamminkeln. Gleich neben der Kirche werden im kommenden Jahr Senioren in der Caritas Tagespflege betreut. Ins Obergeschoss ziehen mehrere Beratungsstellen.

Einen besseren Standort hätte die Caritas in Hamminkeln für die Neueinrichtung einer Tagespflege nicht finden können – direkt neben der katholischen Kirche, in der ehemaligen Schankwirtschaft Götz.

Hier verkehrte die Hammminkelner Bürgerschaft, Kirchgänger kehrten hier sonntags zum Frühschoppen ein, Familienfeieren fanden hier statt, bis 2018 Manfred Götz seine Gastwirtschaft aufgab und die Immobilie an den Caritasverband verkauft wurde.

Vera Berger (links) Guido Busch und Sabine Weiss stehen im künftigen Beschäftigungsraum.
Vera Berger (links) Guido Busch und Sabine Weiss stehen im künftigen Beschäftigungsraum. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Wenn im kommenden Jahr Senioren in der ehemaligen Gastwirtschaft zur Tagespflege eintreffen, werden sie sich in den großen Aufenthaltsräumen, deren bleiverglaste Fensterfronten mit Motiven erhalten bleiben, vielleicht an schöne Stunden in diesem Haus erinnern.

Von der Wohnstube aus können sie das Treiben auf den belebten Straßen beobachten. Und wenn die Glocken vom Kirchturms ertönen, wiegen sie sich in vertrauter Umgebung. Die Nähe zur Kirche ist Michael van Meerbeck, Caritas-Direktor, wichtig, „denn wir sind eine an Werte ausgerichtete Einrichtung.“ Der Caritasverband als Bauherr investiert hier etwa 1,7 Millionen Euro. Das Haus wurde entkernt, jetzt rückt der Trockenbauer an.

Was die Tagespflege bietet

Die Tagespflege richtet sich an pflegebedürftigen, jedoch nicht ständig bettlägerigen Menschen, die ihre häusliche Umgebung verlassen können. Tagsüber werden sie von ausgebildeten Fachkräften betreut, auch um pflegende Angehörige zu entlasten. Bei Bedarf steht Fahrdienst zur Verfügung.

Benedikt van Meerbeck kümmert sich im Verband um die Bauaktivitäten. Auf jeweils 300 Quadratmetern im Erdgeschoss und in der ersten Etage wird das Haus komplett saniert, mit neuen Wasser-, Ver- und Entsorgungsleitungen, neuer Elektrizität, einem neuen Treppenhaus und Aufzug im neuen Anbau wird ein schmuckes Haus geschaffen.

Wohnstube und Beschäftigungsraum

Benedikt van Meerbeck stellt die neue Planung vor.
Benedikt van Meerbeck stellt die neue Planung vor. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Im Erdgeschoss entsteht im Eingangsbereich ein Büro für die Verwaltung, von dem aus die Mitarbeiter einen Blick auf den Ein- und Ausgang haben.

In der Wohnstube sind bequeme Sitzmöbel geplant, im ehemaligen Saal schließt sich der Therapie- und Beschäftigungsraum an. Dahinter liegt der Essensraum, nebenan die Küche mit Anlieferungsbereich. Es gibt einen separaten Schlaf- und Ruhebereich, ein Pflegebad, Toiletten- und Waschräume.

17 feste Plätze bietet die Tagespflege, die bis auf 35 variable Plätze aufgestockt werden können. Im Obergeschoss entstehen zwei Wohnungen, die auf dem freien Wohnungsmarkt vergeben werden.

Beratungsbüros für jeden Fachbereich

Zudem richtet die Caritas hier ihre Beratungsbüros ein. Vera Berger vom Caritas Fachbereich Jugendhilfe wird ein Büro beziehen, ebenso wie Jessica Tepass als Fachberaterin im Pflegebereich und Guido Busch als Fachbereichsleiter Arbeit und Beschäftigung.

Sabine Weiss, palarmentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, begrüßt, dass die ambulante Versorgung weiter ausgebaut wird: „Ohne sie würden die stationären Kosten explodieren.“ Um ambulante Pflegekräfte zu bekommen, ist es ihr gelungen gemeinsam mit der Caritas Dinslaken-Wesel, philippinische Pflegekräfte für ihren Einsatz in Deutschland zu gewinnen. Ab Januar 2022 werden 15 ausgebildete Krankenschwestern von den Philippinen in ein Haus der Caritas in Voerde ziehen, wo sie für die Pflege in Deutschland fit gemacht werden.