Wesel. Den geretteten Maltesern aus Wesel geht es besser, sodass sie nun vermittelt werden können. Sie suchen Halter, die sich der Aufgabe bewusst sind.

Noch sehen sie etwas zerrupft aus, doch den Maltesern, die Anfang März aus schlechter Haltung befreit und dann ins Weseler Tierheim gekommen sind, geht es mittlerweile schon viel besser. Fröhlich tollen sie über die Wiese und freuen sich ihrer geretteten Leben – und darauf, bald ein neues Körbchen auf Lebenszeit zu finden.

19 Tiere sind es noch, denn nicht alle Tiere konnte das Tierheim retten. „Vier mussten euthanasiert werden, einer war sofort gestorben“, erinnert sich Tierheim-Leiterin Gabi Wettläufer. Besonders tragisch: Einer der Hunde hatte einen Lungentumor und musste erlöst werden. Und auch bei den verbliebenen Hündchen ist gesundheitlich nicht alles bestens. „Wir sprechen hier wirklich von alten und zum Teil kranken Tieren“, betont Wettläufer. Dessen seien sich die meisten Interessenten nicht bewusst, wenn sie wegen der Hunde beim Tierheim anfragen.

Viel Liebe ist nötig – und das Bewusstsein um den Zustand der Tiere

Zehn Jahre aufwärts, schätzt die Tierheim-Leiterin, sind die Malteser. Die Entzündungen an Zähnen, Ohren und Augen konnten behoben werden und einige der Hündinnen hatten Gesäugetumore, die mittlerweile operiert wurden. Und da besteht – wie beim Menschen – nun einmal immer die Gefahr, dass der Krebs zurückkehrt. Und bei alten Tieren generell müssen sich Halter natürlich auf Tierarztbesuche (und entsprechende Kosten) einstellen. Alle Operationen, die nötig waren, sind aber gemacht. Außerdem sind die 19 kleinen Hunde geimpft und gechipt und tragen auch Namen – Francesca zum Beispiel, Ivan oder Cliff.

Hier kuscheln zwei der Hunde mit Tierheim-Mitarbeiter Christopher Winkler.
Hier kuscheln zwei der Hunde mit Tierheim-Mitarbeiter Christopher Winkler. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Wir suchen ganz, ganz liebevolle Familien, die einer armen Seele etwas Gutes tun wollen“, beschreibt Wettläufer die Anforderungen an die neuen Halter. Außerdem werden die Hunde nicht einzeln, sondern mindestens zu zweit abgegeben. Denn sie haben immer in der großen Gruppe gelebt und brauchen mindestens einen Artgenossen. „Sie schlafen zusammen, sie essen zusammen, sie laufen zusammen“, beschreibt sie das Verhalten der kleinen Wuschel, die nun im Tierheim regelrecht aufblühen: „Sie freuen sich immer riesig, wenn sie in den Auslauf kommen.“

Die Ausnahme wäre, wenn eine Familie bereits einen artgenossen-verträglichen Hund hat und einen der Malteser dazu nimmt, „sodass das ältere Tier noch etwas Lebensfreude erfahren darf“ und sich an dem anderen Hund orientieren kann.

Die kleinen Hunde sind sehr menschenbezogen und kuscheln gern

Kontakt zum Tierheim

Einer der verbliebenen 19 Malteser hat bereits ein neues Heim gefunden. Die anderen 18 suchen noch nach einem liebevollen Körbchen, in das sie frühestens nach den Ostertagen umziehen können. Interessenten können sich beim Tierheim melden unter 0281 56699 oder per Mail an info@tierheim-wesel.de. Für Ostermontag lädt das Tierheim außerdem zu einem Osterspaziergang mit Eiersuche für die ganze Familie ein. Los geht es um 11 Uhr, danach gibt es ein gemütliches Beisammensein am Grill sowie Kaffee und Kuchen. Interessierte werden gebeten, sich vorab anzumelden und anzugeben, mit wie vielen Erwachsenen, Kindern und Hunden sie teilnehmen möchten, damit das Tierheim-Team entsprechend einkaufen kann.

„Wir suchen wirklich Familien, die sich der Tragweite bewusst sind“, betont Wettläufer. Dazu gehört auch, dass die Kleinen weder an Halsband noch an die Leine gewöhnt sind, sie anfangs vielleicht öfter getragen werden müssen. Belohnt werden die neuen Halter dafür mit viel Liebe und Dankbarkeit seitens der Vierbeiner. „Sie sind alle sehr menschenbezogen und kuscheln gerne“, beschreibt die Tierheim-Leiterin. Und auch, wenn sie – allein schon aufgrund des Alters – nicht mehr so agil sind, wie ein junger Hund, spielen sie gern und freuen sich, wenn zum Beispiel mal ein Ball geworfen wird.

Aktuell wird außerdem ein bisschen Wellness und Fellpflege nötig sein. „Wir mussten sie ja alle scheren, als sie kamen“, sagt Wettläufer. Nun wachsen die Haare nach, sodass sie noch etwas zerzaust aussehen. Doch ein warmes Bad und vielleicht sogar ein Besuch beim Hundefriseur wird hier Abhilfe schaffen.