Wesel. Karneval ist in Wesel eine Größe – aber wohin, ohne die Niederrheinhalle? Ein Gastronomenpaar setzt jetzt auf ein riesiges Zelt.
Die Jecken aus Wesel und Umgebung können sich freuen: So Corona will, wird in der kommenden Session wieder gefeiert. Und weil die Niederrheinhalle bekanntlich nicht mehr zur Verfügung steht, starten diese und auch weitere Veranstaltungen im „Weseler Festzelt“ am Molkereiweg 14. Möglich machen das Diana und Heinz Müller, die Inhaber des Café-Restaurants „Am Yachthafen“, die die Idee der Zeltalternative nach vielen Gesprächen mit der Stadt, den Politikern und den Brauchtumsvereinen nun verwirklichen. Natürlich habe es dazu auch kritische Anmerkungen und Nasenrümpfer gegeben.
Aber Müllers versprechen: „Die Besucher werden beim Betreten ein Wow-Erlebnis haben.“ Zelt sei schließlich nicht gleich Zelt. 25 Meter breit und 60 Meter lang wird es sein. Die Innenausstattung sei hochwertig, genauso wie die Technik, für die Marvin Feldmann sorgt und den Weselern hier im Preis deutlich entgegenkomme.
Start am 15. Januar mit dem Ball des Weseler Sports
Sieben Wochen soll es stehen und am 15. Januar „gleich mit Vollgas starten“, so Heinz Müller. Das erste Fest wird der Ball des Weseler Sports sein. Es folgt am 22. Januar die Sitzung des KVC und FKK, am 23. Januar der Seniorenkarneval für die kein Eintritt verlangt wird, am 29. Januar eine Ü33-Party, am 5. Februar eine 80/90er-Party, am 6. Februar die Herrensitzung, am 13. Februar die Damensitzung und am 19. Februar die Kolpingsitzung. Altweiber (24. Februar) geht es um 11.11 Uhr mit der 14-Stundenparty los, am 26. Februar folgt das traditionelle Piratenfest und natürlich wird auch am Rosenmontag im Festzelt gefeiert.
Karten sind bereits im Vorverkauf bei der Weseler Eventagentur auf der Grünstraße 2 erhältlich. Außerhalb dieser Veranstaltungen steht das „Weseler Festzelt“ Kulturschaffenden und Vereinen kostenfrei zur Verfügung, berichten die Müllers. Aufträge, die zu vergeben sind, wie Getränke, Catering, Toilettenwagen und mehr, sollen soweit möglich, auch in Wesel vergeben werden. Wie das Zelt finanziert werden soll, scheint noch nicht so ganz klar. Heinz Müller denkt, dass das über die Eintrittskarten hinzubekommen sei.
Politik sieht die Stadt Wesel in der Pflicht
Dankbar für das Engagement des Ehepaars Müller zeigten sich die beim Pressetermin anwesenden Politiker Ludger Hovest (SPD), Birgit Nuyken (CDU), Dirk Hetkamp (FDP) und Marlies Hillefeld (Grüne) und auch einig in der Auffassung, dass die Stadt hier in der Verpflichtung sei. Die Niederrheinhalle sei ja eine städtische Veranstaltungshalle gewesen.
Das „Weseler Festzelt“ sei eine gute Alternative, die dafür sorgen könne, dass viele Veranstaltungen in Wesel bleiben. Dankbar zeigte sich auch Ludger Becker, Präsident des Carnevals-Ausschuss Wesel (CAW), der ergänzte, dass die Karnevalsvereine allein das „Bespielen“ eines Festzeltes nicht hätten stemmen können. Diana und Heinz Müller berichteten auch, dass sie bei der Stadt Wesel beantragt haben, das „Weseler Festzelt“ solange zu betreiben, bis eine neue Halle gebaut ist. Wobei sie durchaus auch an andere Veranstaltungsorte, wie zum Beispiel an den Parkplatz am Auesee, denken.