Kreis Wesel. Die Agentur für Arbeit im Kreis Wesel informiert über die Entwicklung im April. Gestiegene Kosten und Materialengpässe wirken sich aus.

Unternehmen im Kreis Wesel sind bei Einstellungen aktuell eher zurückhaltend. Im April meldeten die Arbeitgeber insgesamt 522 neue Stellen – das sind 140 (21,1 Prozent) weniger als im März und 131 Stellen (20,1 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Agentur für Arbeit Wesel in ihrem Bericht zum Arbeitsmarkt im April nun mitteilt. 3056 Stellen sind den Angaben zufolge aber zu besetzen – das sind 124 (4,2 Prozent) mehr als im vergangenen Jahr.

Material- und Rohstoffengpässe sowie steigende Energiepreise und Betriebskosten setzten manche Unternehmen unter Druck, erläutert Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Wesel, in einer Pressemitteilung. Dies könne perspektivisch dazu führen, dass Kurzarbeit wieder ein Thema werden kann. „Einstellungen werden daher aktuell etwas verhalten gehandhabt. Dies sehen wir auch daran, dass die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt in den ersten vier Monaten des Jahres niedriger waren als im letzten Jahr. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt.“ Seit Jahresbeginn waren dies im Kreis Wesel 2.936 Personen, 157 oder 5,1 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Agentur für Arbeit: Gut ausgebildete Berufseinsteiger sind gefragt

Derweil ist die Arbeitslosigkeit im April aber weiter zurückgegangen: „Die Frühjahrsbelebung hält an“, zieht Ossyra Bilanz. Etwas weniger ausgeprägt als im Kreis Kleve könnten junge Menschen unter 25 auch im Kreis Wesel davon profitieren. Insgesamt sei die Jugendarbeitslosigkeit wieder auf einem erfreulich niedrigen Niveau angekommen. „Wer sich nach dem Ende seiner Ausbildung arbeitslos meldet, weil er nicht übernommen wird oder den Betrieb wechseln möchte, findet am Arbeitsmarkt meist schnell eine neue Stelle“, so Ossyra.

Die weiteren Zahlen für den Kreis Wesel: Wie die Agentur für Arbeit mitteilt, waren 14.477 Personen im April arbeitslos gemeldet - 187 (1,3 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum April 2021 gab es 1787 (11 Prozent) weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote ging den Angaben zufolge um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent zurück (Vorjahr 6,7 Prozent). Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im April 828 Personen arbeitslos, heißt es. Seit Jahresbeginn waren es 3.507 Personen – das sind 269 oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 741 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen.