Wesel/Hamminkeln/Hünxe/Schermbeck. In mehreren Apotheken ist eine Corona-Schutzimpfung vor allem aus räumlichen und personellen Gründen in absehbarer Zeit erstmal nicht denkbar.

Nils Hagedorn hat als Sprecher der Apotheker im Kreis Wesel zwar einen Überblick über die Apotheken im Kreis, doch wie viele seiner Kollegen in Kürze auch Corona-Schutzimpfungen anbieten werden, kann er aktuell nicht abschätzen. Viele überlegen zurzeit offenbar noch, ob sie dieses Zusatzangebot einführen werden. „Das ist nämlich keine Sache, die sie mal so eben nebenbei machen können“, erklärt der Apotheker aus Büderich. Neben dem aktiven Impfen gehörten schließlich auch noch Beratungsgespräche sowie die Dokumentation dazu. „Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, dass in Apotheken auch geimpft werden darf. Aber jeder Kollege muss das für sich selber entscheiden“, so Hagedorn. Er verweist darauf, dass in seiner Apotheke an der Pastor-Bergmann-Straße fast jeder zweite Kunde wegen des QR-Codes als Impfnachweis in seine Apotheke komme. „Dazu noch zu impfen, ist für uns personell nicht möglich.“

Bis zu 100 Impfungen täglich geplant

Anderes Bild in der Weseler Innenstadt: Bis zu 100 Impfungen gegen eine Corona-Infektion hofft die Apotheke am Berliner-Tor-Platz in Kürze anbieten können. „Es hapert nur noch an der Technik, die täglichen Impfungen an das Robert-Koch-Institut zu übermitteln“, erklärt Inhaber Hektor Gerbszt. „Wir hoffen, dass es bald losgehen kann“, ergänzt der Apotheker, der erklärt, dass es bei ihm an der Wallstraße auch personell möglich sei: „Wir sind ja zu dritt, die impfen können – da müsste einiges möglich sein.“ Alle volljährigen Personen könnten sich dann am Berliner Tor impfen lassen.

In den Startlöchern steht auch die Tannen-Apotheke an der Feldstraße in Wesel. Wie Inhaber Sören Schmidt berichtet, stehen dort zwei Apotheker bereit, täglich voraussichtlich 20 bis 25 Personen die Corona-Schutzimpfung zu verabreichen. Neben ein paar Informationen, zum Beispiel über das Mindestalter der Impflinge, fehlt dort in Obrighoven vor allem eines – der Impfstoff. „Wann, welchen Impfstoff und in welcher Menge – das steht alles leider noch nicht fest“, so Schmidt, der lieber heute als morgen impfen würde.

Team soll nicht überlastet werden

„Perspektivisch könnte das für uns ein Thema sein, wir stehen dem offen gegenüber. Mit fünf Apothekern sind wir ja auch sehr gut aufgestellt“, sagt Ute Liman, Inhaberin der Adler-Apotheke an der Hohen Straße. Sie verweist allerdings auf die Schulungen, die vorab noch belegt werden müssten, deshalb werde es hier noch nicht in Kürze ein Impfangebot geben. „Ich möchte aber natürlich auch mein Team nicht überlasten“, fügt die Apothekerin hinzu.

Ob auch in der Adler-Apotheke in Wesel demnächst gegen Corona geimpft wird, muss Inhaberin Ute Liman noch gut überlegen. Sie möchte ihr Team nicht überlasten.
Ob auch in der Adler-Apotheke in Wesel demnächst gegen Corona geimpft wird, muss Inhaberin Ute Liman noch gut überlegen. Sie möchte ihr Team nicht überlasten. © FFS | Markus Weißenfels

Andere Weseler Apotheken – wie die St.-Willibrordus-Apotheke an der Grünstraße, verzichten aus räumlichen und personellen Grünen auf die Impf-Möglichkeit.

Genauso begründet die Dorf-Apotheke in Brünen, dass sie sich an der Impfaktion nicht beteiligen werde. Und auch in der Weiden-Apotheke an der Nordbrocker Straße in Hamminkeln wird es auf die Schnelle keine Corona-Impfaktion geben: „Erstmal werden wir uns da nicht dran beteiligen, wir haben mit der Ausstellung der Impfzertifikate schon genug zu tun“, sagt Apothekerin Ute Oberreiter.

„Impfen ist besser in Ärzte-Hand“

Ähnliches verkündet die Sandhasen-Apotheke in Drevenack, wo aus personellen Gründen keine Corona-Schutzimpfungen möglich sind. Christiane Schult, Inhaberin der Markt-Apotheke in Hünxe, erklärt: „Wir haben uns erst einmal davon ferngehalten, weil wir zwei Ärzte und einen Kinderarzt in Hünxe haben, die alle impfen, und wir müssten in der Apotheke separate Zimmer haben und zwischendurch umziehen. Ich finde auch, dass das Impfen besser in Ärzte-Hand ist.“

In der Schermbecker Burg-Apotheke haben die Apotheker die Schulungen bereits absolviert, aber es müssten noch ein paar Dinge abgeklärt werden, ehe man sich dort entscheiden wird, ob man Impfangebote macht oder nicht. Dann wäre die Burg-Apotheke die einzige in Schermbeck mit diesem Zusatzservice, denn aus räumlichen und personellen Grünen werden Corona-Schutzimpfungen in der benachbarten Kilian-Apotheke nicht möglich sein.