Hamminkeln. Besonders den Neubau der Grundschule kritisiert die Hamminkelner Mittelstandsvereinigung: „Bei Bauprojekten wurde jedes Augenmaß verloren.“
Der Vorstand der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) sieht durch die jüngsten Beschlussfassungen in Schul-und Bauausschuss einen enormen Finanzierungsbedarf auf die Hamminkelner Bürger zukommen. Die gesamten Maßnahmen in Brünen, Dingden und Hamminkeln würden vermutlich um 50 Millionen Euro teuer.
Vor allem der Beschluss, erst einmal einen Neubau an der Diersfordter Straße zu planen, stößt auf heftige Kritik bei den Mittelständlern. Die deutlich günstigere Alternative am jetzigen Standort sei ohne Einbeziehung aller Optionen ad acta gelegt worden. Die Ausarbeitung des Architektenbüros beziehe sich ausschließlich auf die Grundstücksgrenzen der jetzigen Schule. Würden die benachbarten Grundstücke in eine neue Konzeption mit einfließen, ergäben sich ganz andere Optionen, so die MIT. Und der Standort in der Dorfmitte sei unter dem Gesichtspunkt „kurze Beine, kurze Wege“ die beste Wahl.
Die folgenden Generationen zu stark belastet
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Grundsätzlich begrüßt die MIT, dass bei den Investitionen die Priorisierung im Bildungsbereich liegt. „Eine gut ausgebildete junge Generation ist das geistige Kapital von Morgen“ so Vorsitzender Stefan Tidden. Bei der jetzigen Beschlusslage hätten Rat und Verwaltung aber jedes Augenmaß verloren.
„Die Enkel der Grundschüler der neuen Schule müssen die Schulden noch tilgen“, so Tidden weiter. Dazu kämen noch die Lasten der Pandemie, der ökologische Umbau der Gesellschaft und die demografischen Herausforderungen. „Wie soll die nächste Generation dies schultern?“ Daher fordert die MIT, einen Schuldendeckel für Hamminkeln einzuführen. Diesen hat zum Beispiel die Stadt Bocholt. Die MIT sieht die Grenze des Machbaren bei 60 Millionen Euro Gesamtschulden erreicht.
Mittelständler sehen große ökologische Nachteile
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Auch scheinen laut MIT die ökologischen Nachteile eines Neubaus nicht zu zählen. Dazu seien die verkehrlichen Probleme ebenfalls nicht geklärt. Schon jetzt sei die Dierfordter Straße durch die Gesamtschule und Kelterei stark frequentiert. Mit dem neuen Grundschulstandort müsste dann die Westtangente geplant werden. „Dann kippt die Ökobilanz endgültig“, so Tidden.