Wesel. Am Evangelischen Krankenhaus in Wesel gibt es nun eine eigenständige Klinik für Akut- und Notfallmedizin mit Rettungszentrum und Aufnahmestation.
Prof. Dr. med. Jens Litmathe leitet nicht mehr nur die Notfallmedizin am Evangelischen Krankenhaus in Wesel, sondern nun eine eigenständige Klinik für Akut- und Notfallmedizin und Rettungszentrum (ZNA) als neueste Fachklinik.
Als vor zwei Jahren der neue Chefarzt ans Haus kam, waren mit dem Neubau der Zentralen Aufnahme und dem separaten Eingang für die per Rettungswagen eingelieferten Patienten allen Voraussetzungen geschaffen, um eine professionelle und interdisziplinäre Notfallversorgung für Wesel und die gesamte Region zu gewährleisten.
Auf 1000 Quadratmetern ist die Klinik mit der angegliederten neuen Zentralen Aufnahmestation (ZAS) bestens aufgestellt. Zehn Untersuchungsräume stehen zur Verfügung, hinzu kommen acht Betten der Zentralen Aufnahmestation, zuzüglich eines großen Aufnahme-Counters, Arztzimmer und Materialräume.
Neben Prof. Litmathe, der von Haus aus Herzchirurg ist, ist die Klinik nun mit zwei Fachärzten für Allgemeinchirurgie und Neurologie besetzt, ein Facharzt für Innere Medizin soll im Jahr 2022 folgen.
So ist der Ablauf in der Notaufnahme
Wer ins Krankenhaus kommt, spricht im Foyer an der Rezeption vor. Patienten mit Termin werden gebeten, eine Nummer zu ziehen, um dann für die Formalitäten aufgerufen zu werden. Notfallpatienten werden an den Sitzbänken vorbei in die Zentrale Notfallaufnahme geleitet.
Hier nimmt eine speziell auf Triage geschulte Pflegekraft, zu erkennen an einem blauen Kittel, die geschilderten Beschwerden auf und entscheidet über die Einteilung der Patienten nach Schwere der Erkrankung. Innerhalb von zehn Minuten muss eine Erstdiagnostik erfolgen, insbesondere bei Schlaganfallpatienten sind die ersten 30 Minuten von existenzieller Bedeutung.
In der Klinik für Akutmedizin stehen alle diagnostisch notwendigen Gerätschaften zur Verfügung, ein eigenes CT, Ultraschallgeräte oder der vollausgestattete Schockraum. Ob Herzinfarkt, Lungenembolie, Blutvergiftung, Unfalltraumata, Vergiftungen oder psychiatrische Ausnahmesituationen - eine schnelle Versorgung ist gewährleistet.
Von jedem Raum aus ist sofortiger Arztkontakt, auch via Telemedizin, möglich, alle Daten sind für die behandelnden Ärzte abrufbar.
In der Aufnahmestation werden die Patienten von Montag bis Freitag rund um die Uhr medizinisch betreut. Direkt angrenzend liegen das Labor und die Intensivstation. „Alle Räumlichkeiten liegen an zentraler Stelle. Ein Konzept der kurzen Wege“, beschreibt Geschäftsführer Heino ten Brink die Lage der Klinik.
Für infektiöse Patienten ist außerhalb der Aufnahmestation ein separater Raum eingerichtet, den das Personal durch eine Schleuse betritt. „Was sich sehr bewährt hat“, erläutert ten Brink.
Zirka 20.000 Patienten, stationär wie ambulant, durchlaufen im Jahr die Abteilung. Entweder können sie wieder nach Hause entlassen werden, zur Beobachtung oder Behandlung in der Zentralen Aufnahmestation verbleiben oder an die entsprechende Fachabteilung weitergeleitet werden.
Weiterbildung in Notfallmedizin
Prof. Litmathe freut sich, dass dank seiner Weiterbildungsermächtigung Fachärzte die Zusatzqualifizierung Notfallmedizin in seiner Klinik erwerben können. Als nun akademisches Lehrkrankenhaus können Studenten auch in der Notaufnahme hospitieren. Prof. Litmathe selbst hat einen Lehrauftrag an der Universität Aachen. Aber auch die Pflegekräfte der Fachklinik haben fachspezifische Schulungen und Weiterbildungen in der Notfallmedizin absolviert.