Schermbeck/Kreis Wesel. Das Lanuv bestätigt die Sichtung von mindestens einem Welpen im Wolfsgebiet Schermbeck. Bereits im letzten Jahr zog das Wolfspaar Nachwuchs groß.
Was in Schermbeck und Umgebung schon seit einiger Zeit die Runde machte, ist jetzt offiziell bestätigt: Wölfin GW 954f, genannt Gloria, und der ebenfalls im Wolfsgebiet ansässige Rüde GW 1587m haben wieder Nachwuchs. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt die erneute Reproduktion im Rudel.
Am 27. Juni und 4. Juli konnte auf Hünxer Gebiet jeweils ein wenige Wochen alter Welpe nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei laut Lanuv um Sichtbeobachtungen. Ob dabei jeweils das gleiche Tier gesichtet wurde, ist unklar. Das Lanuv spricht von mindestens einem Welpen.
Es gibt allerdings auch ein Foto, das einen sehr jungen Wolfswelpen zeigen soll. Nach NRZ-Informationen wurde es kürzlich von einem Autofahrer bei Hünxe aufgenommen.
Jungwolf wanderte von Schermbeck nach Nordbrabant
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Rudel „Schermbeck“ erfolgreich Nachwuchs groß gezogen, mindestens ein Welpe konnte nachgewiesen werden. Dieses Jungtier hat das Rudel inzwischen verlassen und ist bis in die Niederlanden gewandert. Ein Welpe aus dem Schermbecker Rudel wurde am 25. April im niederländischen Dinteloord (Nordbrabant) anhand von Proben von einem toten Schaf genetisch identifiziert. Es ist wahrscheinlich derselbe Wolf, der am 27. April Tholen in der Provinz Zeeland besuchte und am 28. April in der Lepelstraat in Nordbrabant beobachtet wurde.
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Längere Zeit hat es keine offiziellen Nachweise mehr aus dem Schermbecker Rudel gegeben. Zuletzt bestätigte das Lanuv die Aufnahme eines Wolfe aus einer Fotofalle am 6. Mai. Der letzte nachgewiesene Nutztierriss stammt vom 1. März, damals tötete Gloria in Dinslaken ein Schaf auf einer Weide.
Schutz vor dem Wolf: Hier erhalten Nutztierhalter Hilfe
Den Halterinnen und Haltern von Schafen, Ziegen und Gehegewild im Wolfsgebiet Schermbeck und in der umgebenden Pufferzone wird empfohlen, ihre Tiere mit geeigneten Zäunen wolfsabweisend zu sichern. In den Wolfsgebieten und in den Pufferzonen werden Präventionsmaßnahmen wie die Anschaffung wolfsabweisender Elektrozäune zu 100 Prozent gefördert. Informationen zu den möglichen Förderungen geben die jeweiligen Bezirksregierungen. Fragen zum praktischen Herdenschutz beantworten die Herdenschutzberaterinnen und -berater der Landwirtschaftskammer: https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/herdenschutz/weidetierschutz.htm.
Weitere Informationen zu den Wolfsgebieten in Nordrhein-Westfalen, zur Förderrichtlinie Wolf, zu Wolfsnachweisen in Nordrhein-Westfalen sowie die Kontaktmöglichkeiten der jeweiligen Bezirksregierungen sind zu finden unter https://wolf.nrw/wolf.