Dinslaken. Der Vorfall ereignete sich auf einem Hof an der Franzosenstraße. An gleicher Stelle kam es bereits im Dezember zu Angriffen durch Wölfe.
Erneut rissen Wölfe ein Schaf in Dinslaken. Es ist der zweite Vorfall dieser Art in kürzester Zeit. Erst am Donnerstagmorgen traf es zwei Schafe auf der Buschstraße. Dieses Mal wurde ein Weidetier auf der Franzosenstraße getötet.
Besitzerin fand totes Schaf auf ihrer Weide
Knapp 100 Meter von der Buschstraße entfernt, schlugen ein, oder mehrere Wölfe erneut zu. Auf dem Hof von Angela Brech fand die Schafbesitzerin das tote Tier am Montagmorgen, wie ihr Sohn Fabian erklärt. „Als meine Mutter die Tiere auf dem Hof füttern wollte, entdeckte sie das tote Schaf.“
„Aber meine Mutter muss den Wolf beim Fressen gestört haben, als sie auf dem Hof ankam, denn das Schaf wurde nicht komplett aufgefressen“, berichtet Fabian?
Bereits im Dezember Opfer von Wolfsangriffen
Für Angela Brech ist es nicht das erste Mal, dass eines ihrer Schafe von Wölfen gerissen wurde. „Kurz vor Weihnachten wurde bereits ein Schaf von einem Wolf gerissen. Danach haben mein Mann und ich extra viel Geld in die Hand genommen, um unseren Hof besser abzusichern. Aber das hat nichts gebracht“, erklärt die Schafshalterin.
Als sie am Montagmorgen um 9 Uhr ihren Hof nahe des Hiesfelder Waldes betrat, bot sich für Angela Brech ein Bild des Grauens. Trotz eines 1,50 Meter hohen Elektrozauns mit 10.000 Volt Spannung gelang das Raubtier auf das Grundstück der Schafzüchterin. Dass ein Wolf es trotzdem auf die Weide schaffte, macht die Hofbesitzerin ratlos: „Welchen Zaun sollen wir jetzt holen? Einen zwei Meter hohen Zaun? Wer soll das zahlen?“
Wie auf der Buschstraße wenige Tage zuvor, müsste der Wolf auch an der Franzosenstraße über den Zaun gekommen sein. „Ich gehe davon aus, dass der Wolf über den Zaun gesprungen ist. Ansonsten gibt es bislang keine Spuren, dass ein Wolf durch, oder unter den Zaun gekommen ist“, erzählt Brech.
Schafhalterin fordert Lösung
Weil sich die Wolfsangriffe in der Region häuften, geht Angela Brech davon aus, dass hinter den Attacken, immer die gleichen Wölfe stecken. „Sie leben ja hier in der Nähe und lassen sich ja auch immer wieder in der Nähe von Wohngebieten blicken.“
Weil auf ihrem Hof nicht nur Schafe, sondern auch Pferde und Ponys leben, fordert Brech eine dauerhafte Lösung für das Problem mit angreifenden Wölfen. „Die Wölfe müssen weg. Nicht falsch verstehen, es sind majestätische Tiere und in den meisten Fällen friedlich. Aber die Angriffe häufen sich. Deswegen müssen sich die Behörden was einfallen lassen. Momentan weiß ich gar nicht, wie ich meine Stalltiere vor Wolfsangriffen schützen kann.“
Geschädigte gibt Schafzucht auf
In kürzester Zeit verlor Angela Brech drei Tiere: Nach dem ein Schaf in der Weihnachtszeit gerissen wurde, verstarb kurz darauf ein weiteres altersbedingt. Durch den erneuten Schafsriss sind von den insgesamt vier Schafen, die Angela Brech mal besaß, nur noch ein Lamm übrig.
Um das Jungtier zu schützen, gibt sie es Bekannten in die Obhut, auch wenn es die Schafshalterin schmerzt: „Dort ist es besser geschützt.“
Damit nicht genug, zieht die leidenschaftliche Schafsbesitzerin nach den neuesten Ereignissen weitere Konsequenzen: „Wir werden die Schafhaltung aufgeben. Für uns war es immer ein Hobby und die Schafe waren Teil unserer Familie. Aber hier sind sie nicht mehr sicher, deswegen schaffen wir uns keine mehr an.“