Wesel. Die Stadt ist dabei, für geflüchtete Kinder Kita- und Schulplätze zu planen. Ein weiteres Gebäude wird demnächst als Wohnheim hergerichtet.
Wie viele Kita- und Schulplätze werden für ukrainischen Familien, die nach Wesel kommen, benötigt? Die Planung ist derzeit noch wie ein Blick in die Glaskugel, sagt Swen Coralic von der Stadt Wesel auf Anfrage. Die Stadt rechnet damit, dass größere Zuweisungen von Familien in nächster Zeit anstehen – und dass wohl mehrere Hundert vor dem Krieg geflüchtete Menschen in Wesel unterkommen werden.
Rund 150 Personen leben schon in der Kreisstadt. Aktuell ist die Stadt dabei, die freien Kitaplätze in den Weseler Einrichtungen zu erfassen. Das gleiche läuft beim Kreis Wesel in Bezug auf die Schulen im Kreisgebiet, berichtet Swen Coralic. Die Kreisverwaltung übernimmt zunächst auch die Verteilung. Ob die freien Plätze in Wesel ausreichen werden, um die Mädchen und Jungen mit Kita- und Schulangeboten zu versorgen, ist fraglich.
Freie Kapazitäten in Kitas und Schulen werden erfasst
Die Stadtverwaltung ist schon im Gespräch mit den Kita-Trägern über die Einrichtung von Zusatzgruppen. Das Problem dabei werden aber die Räume und ganz besonders das Fachpersonal sein – das ist ohnehin schon knapp. „Das ist die größte Herausforderung“, sagt Coralic. In der Hansaringschule, wo schon Familien leben, sollen zudem Räume mit Spiel- und Betreuungsangeboten für die Kleinsten vorbereitet werden, dieses Personal werde dann wohl kein Fachpersonal sein.
In den Schulen sollen nach derzeitigem Stand - wenn der Bedarf größer ist als die Kapazitäten - so genannte Willkommensklassen die Kinder und Jugendlichen aufnehmen – so wurde es auch bei der Flüchtlingssituation 2015 gelöst. Ein Vorteil sei immerhin, so Coralic, dass man auf die Erfahrungen damals zurückgreifen kann.
Stadt richtet das Gebäude der Wasserschutzpolizei für Geflüchtete her
Neben der Hansaringschule wird die Stadt bald ein weiteres Gebäude für die Unterbringung von geflüchteten Familien einrichten können: Der ehemalige Standort der Wasserschutzpolizei an der Hafenstraße soll ebenfalls in ein Wohnheim umgewandelt werden. Dort ist dann Platz für weitere 15 bis 20 Familienzimmer.
Außerdem bittet die Stadt örtliche Vereine und Organisationen, mögliche Freizeitaktivitäten für die geflüchteten Kinder bei der Stadt zu melden. Die ersten Angebote sind schon eingegangen. Dafür hat die Verwaltung ihr Onlineformular auf der Homepage wesel.de erweitert. Unter „Fragen und Antworten und Antworten zum Thema Ukraine“ finden Anbieter die Meldeformulare, hier können auch Wohnungen, Sachspenden und weitere Hilfsangebote gemeldet werden.