Wesel. Das Kartellamt hat den Real-Verkauf an Edeka abgelehnt. Für Bürgermeisterin Westkamp ist es wichtig, dass der Standort in Wesel erhalten bleibt.
Die Nachricht, dass der Real-Markt in Wesel nicht zu den 51 Märkten gehört, die der russische Eigentümer SCP an die Edeka-Gruppe verkaufen wird, stößt in der Kreisstadt auf Enttäuschung. Wie berichtet, hat das Bundeskartellamt für 21 Märkte die Übernahme durch Edeka abgelehnt, darunter Wesel. „Das ist sehr bedauerlich“, kommentiert Bürgermeisterin Ulrike Westkamp die Entscheidung. Sie hofft nun, dass sich andere Interessenten finden. „Es ist wichtig, dass der Markt erhalten bleibt.“
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Der Standort in Obrighoven sei auf jeden Fall interessant für potenzielle Käufer, ist Westkamp weiter überzeugt. Er liegt verkehrsgünstig, bietet viele Parkplätze und ist seit vielen Jahren gut frequentiert. Nicht nur für Obrighoven hat der Markt eine große Bedeutung.
Darum ist der Real-Standort wichtig für Wesel
Auch im neuen Einzelhandelskonzept wird festgestellt, dass das Haus ein wesentlicher Bestandteil der Versorgung ist – das sei auch für potenzielle Interessenten eine wichtige Information, so die Bürgermeisterin. Viele Mitarbeiter der Belegschaft arbeiten seit Jahrzehnten in dem Real-Markt, den mancher Weseler schon unter dem Namen Divi kannte. In den 70er Jahren wurde das Warenhaus an der Rudolf-Diesel-Straße quasi auf der grünen Wiese als eines der ersten Gebäude im heutigen Gewerbegebiet gebaut.
Was nun kommt, ist offen. Tatsache ist, dass die SCP-Gruppe bis 2022 alle 279 Real-Märkte weiterverkaufen will. Bis Mitte 2022 sollen die Pläne umgesetzt sein. Ein Teil geht an Kaufland – 14 Märkte sind bereits übernommen – und Globus. Edeka wollte 72 Filialen übernehmen.
Betrieb bei Real in Wesel läuft unverändert weiter
„Zum aktuellen Zeitpunkt sind Aussagen über weitere Marktabgaben noch nicht möglich, weil unter anderem Gespräche mit Vermietern noch nicht abgeschlossen sind“, teilt die Real-Pressestelle auf Anfrage mit. Der Betrieb in Wesel laufe unverändert weiter. „In jedem Fall liegt aber das Hauptaugenmerk aller Verfahrensbeteiligten darauf, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.“
SPD: Wirtschaftsförderung soll Gespräche führen
Mit „Bestürzung“ reagiert die SPD Wesel auf die Nachricht: „Kartellrechtliche Bedenken dürfen nicht zur Schließung des Marktes und zur Entlassung der Beschäftigten führen. Es ist schon komisch, dass Edeka nicht zum Zuge kommt, obwohl sie in der Region ein ausgezeichnetes Angebot haben und die Menschen gern zu Edeka gehen“, heißt es. Die Wirtschaftsförderung soll mit allen Entscheidungsträgern Gespräche führen, um den Standort an der Rudolf-Diesel-Straße zu retten, fordert die SPD.