Hamminkeln. Die Stadt bittet die Flüchtlinge, die privat untergekommen sind, dringend sich anzumelden. Düsseldorf wollte 100 Menschen schicken.

Wie dynamisch und schlecht planbar die Flüchtlingssituation in Hamminkeln ist, zeigt ein aktuelles Beispiel. Am Donnerstagabend berichtete Bürgermeister Bernd Romanski im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Generationen und Sport, dass Düsseldorf nicht wusste, wie sie 200 Menschen aus der Ukraine kurzfristig unterbringen kann. Über den Kreis kam die Anfrage an die Stadt, ob man nicht 100 Flüchtlinge in Hamminkeln unterbringen kann.

Die Stadt, so Romanski, erklärte sich daraufhin bereit, 20 Menschen aufzunehmen. Das war der Stand am Donnerstagabend. Am Freitag morgen dann die Meldung aus Düsseldorf, dass sechs Männer und eine eine Familie nach Hamminkeln kommen. Die sechs Männer wollte die Stadt in der Unterkunft an der Kreutzstraße in Mehrhoog unterbringen, die Familie am Daßhorst.

Dann kamen nur noch zwei Männer

Doch am frühen Nachmittag stellte sich die Situation am Rande der Ukraine-Demonstration auf dem Rathausvorplatz schon wieder anders da. Statt der ankündigten sechs Männer waren nur zwei gekommen, die sich im Rathaus anmeldeten.

Zu dieser Situation passt der alte Spruch von John Lennon: „Leben ist das, was passiert, während du damit beschäftigt bist, andere Pläne zu machen.“ Solche ad-hoc-Wendungen stellen die Verwaltung vor große Herausforderungen. Um möglichst auf dem aktuellen Stand zu sein, appellierte der Bürgermeister im Ausschuss am Donnerstag auch noch mal, dass sich Ukrainer, die privat unterkommen, dringend bei der Stadt anmelden. Nur dann fallen sie unter das Asylbewerberleistungsgesetz und sind beispielsweise krankenversichert.