Kreis Wesel. Im September sollen die Arbeiten für den Parkplatz am Kreishaus beginnen. Es gibt noch weitere Gestaltungspläne im Außenbereich.
Eigentlich hätte der Kreis Wesel in diesem Jahr den Bau des Parkplatzes am Kreishaus abschließen müssen, um die Fördergelder für das Projekt nicht zu verlieren. Der Parkplatz soll das marode, seit 2015 stillgelegte und inzwischen abgebrochene Parkdeck ersetzen. „Das Förderpaket ist coronabedingt bis Ende 2021 verlängert worden“, sagt Jens Kampen, in der Kreisverwaltung Leitender Koordinator für den Straßenbau.
Jetzt sind die Arbeiten für die Erstellung des Parkplatzes und die Wiederherstellung des Wanderwegs hinter dem Kreishaus ausgeschrieben. Nach der Detailplanung wird es künftig noch 314 Parkplätze am Kreishaus geben, 246 weniger als zu Zeiten des Parkdecks. Der Kreis Wesel will weiter das Flachglas-Parkdeck von der Stadt mieten, um ausreichend Parkplätze anbieten zu können.
Anfang bis Mitte August soll der Auftrag vergeben werden, im September sollen dann die Bauarbeiten beginnen und im Februar/März beendet sein. Drei Zufahrten wird es dann zum Parkplatz geben, eine zur Zulassungsstelle, eine seitlich in Höhe der Polizei und eine hintere Zufahrt. „Während der Bauarbeiten kann es vorkommen, dass im hinteren Bereich Parkplätze gesperrt werden“, erläutert Jens Kampen.
Neuer Parkplatz wird nicht asphaltiert
Der Parkplatz wird nicht asphaltiert, sondern mit Betonpflaster belegt. Das habe den Vorteil, dass Bauhofmitarbeiter es legen können. Asphalt hätte extern vergeben werden müssen. Und bei etwaigen Rohrarbeiten kann das Pflaster aufgenommen und wieder gelegt werden.
Bei dem Projekt geht es nicht allein darum, wieder Platz für parkende Autos am Kreishaus zu schaffen. „Wir wollen auch die Attraktivität steigern“, sagt Kampen, „vor allem Radfahrer werden davon profitieren“. Geplant sind mehr als 40 neue Stellplätze für Fahrräder, darunter zwei Stationen mit überdachten Bügeln. Eine davon steht dann am Haupteingang. „Bislang werden die Reifen dort in Bügel gestellt, das hat häufig Probleme gegeben. Es passte oft nicht.“
Fahrradparkplätze und Ladesäulen
Neue Bügel werden installiert, die Räder können dann am Rahmen angeschlossen werden. Außerdem sind 24 Ladestationen für E-Bikes vorgesehen, untergebracht in drei Ladeschränken: Mitarbeiter radeln zum Kreishaus, schließen dort ihren Akku in einem Fach des Schrankes ein und laden ihn auf.
Weil der Fuhrpark der Kreisverwaltung nach und nach auf Elektroautos umgestellt werden soll, das beginnt mit vier neuen Fahrzeugen, sind Ladesäulen auf dem Parkfeld für Dienstfahrzeuge geplant, dort können weitere Säulen Platz finden, wenn die Flotte ausgebaut wird.
Schließlich soll das Grün rund ums Kreishaus insektenfreundlicher werden. „Die Bepflanzung ist darauf abgestimmt“, so Kampen. 28 insektenfreundliche Bäume, die Nektar und Pollen spenden, werden gepflanzt. Verschiedene Sorten, darunter auch Linden – aber eine Sorte, die keinen Honigtau verliert. „Die Bäume sind auch für die Beschattung notwendig.“ Auch die Beleuchtung des Parkplatzes nimmt Rücksicht auf Insekten. „Es ist eine so genannte Amber Beleuchtung, die Insekten nicht so stark anzieht und sie zur Ruhe kommen lässt.“
Rampe für Fahrräder und Rollstühle
Neu wird ein Zugang an der Ecke zu RWE und der B8 sein: Eigentlich ein Fluchtweg, der jetzt schon mit einer Treppe versehen ist, soll es dort künftig auch eine Rampe für Fahrräder und Rollstühle geben. Kampen schränkt ein: „Beide müssen geschoben werden, aus eigener Kraft ist die Rampe nicht zu bewältigen.“ Noch ist das Zukunftsmusik, zunächst müssen die Ergebnisse der Ausschreibung her. Ursprünglich waren 1,8 Millionen Euro für das Projekt vorgesehen.