Wesel. Feste, Treffen oder Versammlungen müssen in Wesel wegen des Coronavirus vorläufig abgesagt werden. Das gilt auch für private Feiern. Die Details.


Größere Veranstaltungen sind in Wesel bereits verboten – nun trifft es auch Versammlungen, Treffen, Feste und Feiern aller Art: Wie Bürgermeisterin Ulrike Westkamp am Montag in einer Pressekonferenz mitteilt, verbietet die Stadt per Allgemeinverfügung alle Veranstaltungen im Stadtgebiet. Ganz unabhängig von der Personenzahl.

Auch Spielhallen, Diskotheken, Bars, Begegnungsstätten und Fitnessstudios müssen aufgrund eines Landeserlasses schließen. Das könnte noch nicht alles gewesen sein: „Wir erwarten weitere Erlasse“, so Westkamp.

Es sind schon jetzt harte Einschnitte für die Bevölkerung – denn nicht nur öffentliche, sondern auch private Feiern sind davon betroffen. Cafés, Restaurants oder Imbissbetriebe müssen zumindest nach derzeitigem Stand noch nicht schließen. „Jeder sollte seine persönlichen Kontakte einschränken“, appelliert die Bürgermeisterin an die Weseler. Das sei zwar nicht schön, doch das Ziel ist es laut Verwaltung, vor allem die Risikogruppen vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen.

Personenzahl wird auch bei Beerdigungen begrenzt


Auch das Rathaus ist wie berichtet für Bürgerbesuche geschlossen. Nur für dringende Angelegenheiten können persönliche Termine unter 0281/2030 vereinbart werden. Trauungen dürfen mit bis zu 15 Personen stattfinden. Eine ähnliche Lösung wird gerade für die Beerdigungen in den Aussegnungshallen erarbeitet. Die Stadt sei in Kontakt mit dem Kommunalbetrieb ASG, so Westkamp. Auch werde sichergestellt, dass die Müllabfuhr weiterhin funktioniert.


Für die Durchführung von Veranstaltungen gibt es eine Ausnahme: Sollten sie der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dienen, dürfen sie nach Absprache mit dem Ordnungsamt stattfinden.

Notbetreuung in den Schulen und Kita ist angelaufen

Die Einsatzfähigkeit von Feuerwehr und Rettungsdienst ist sichergestellt, dafür wurden die vier Rettungswagen räumlich getrennt und auf Standorten außerhalb der Feuerwache verlegt. In den hiesigen Altenpflegeeinrichtungen sind die Besuchszeiten ebenso wie in Krankenhäusern eingeschränkt: Auf eine Stunde pro Tag und Besucher.

Menschenleer ist das Rathaus in Wesel: Es ist für Bürger geschlossen.
Menschenleer ist das Rathaus in Wesel: Es ist für Bürger geschlossen. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Gut funktioniert hat am ersten Tag laut Schuldezernent Rainer Beinen die Notbetreuung in Schulen und Kindertagesstätten. Im Schnitt zehn Kinder an den Schulen und bis zu sechs Mädchen und Jungen in den Tagesstätten sind erschienen. Bekanntlich sind die Plätze für Kinder gedacht, deren Eltern in so genannten „systemrelevanten Berufen“ tätig sind.

Die Eltern müssen die Notwendigkeit nachweisen, Formulare liegen in den Einrichtungen vor. Bürgermeisterin Westkamp schließt nicht aus, dass weitere Einschränkungen in den nächsten Tagen auf die Weseler zukommen werden.

89 Menschen im Kreis Wesel mit dem Coronavirus infiziert

Die Zahl der Infektionen ist derweil stark angestiegen: Am Montagmorgen meldet der Kreis Wesel insgesamt 89 Infizierte, am Freitag waren es noch 26 Personen.

Die gesamte Pressekonferenz ist als Video auf der Homepage der Stadt unter www.wesel.de abrufbar.