Xanten. Mit seinen vielen Wassersportangeboten ist das Naturfreibad in Xanten ein Paradies für Strandbegeisterte und Sonnensucher.

Anke Stöcker ist eine der Ersten, die in der Xantener Südsee den Tag begrüßt. Morgens um 8 Uhr fährt sie mit dem Boot raus, überprüft die gelben Bojenketten und kontrolliert das geschützte Innenbecken. „Wenn man dann die Vögel beobachtet und die Sonne überm See sieht, das ist schon herrlich“, schwärmt die Teamleiterin im Naturfreibad. So paradiesisch ruhig und beschaulich bleibt es nicht lange. Bevor um 10 Uhr geöffnet wird, stehen schon die ersten Tagesgäste an den Kassenhäuschen.

Mit Kühltasche und Picknickdecke

Stammgäste erkennt man an der Ausstattung: Sie kommen in Badelatschen und mit Bollerwagen. Darin stecken Klappliegen, Picknickdecken, Kühltaschen, Taucherbrillen, buntes Sandspielzeug und irgendwo lugt auch eine Barbie-Meerjungfrau hervor. „Klar haben wir auch einen Kiosk, aber die Leute dürfen alles an Essen und Trinken mitbringen, das ist überhaupt kein Problem“, sagt die Teamleiterin. Wer mit leichterem Gepäck anreist, genießt den Tag unter den fest verankerten Strohschirmen am Sandstrand.

Christoph Hagen gibt Ukulele-Workshops.
Christoph Hagen gibt Ukulele-Workshops. © Corinna Zak | Corinna Zak

Die echte Südsee liegt 15.000 Kilometer entfernt im Pazifischen Ozean. Ein Sehnsuchtsort, der die Menschen von türkisem Meer und blauem Himmel träumen lässt. In der Xantener Südsee gibt es zwar keine Sonnengarantie, aber als Wasserparadies sucht sie in unseren Breitengraden ihresgleichen. Segeln, Surfen, Wasserski, Tauchen, Angeln, Stand up Paddling – alles möglich. Tret- und Ruderboote, ein schwimmender Wasserspielplatz, Beachvolleyballfeld, Rutsche und Sprungturm – alles da. Kurse wie Aquafitness und Ganzkörpertraining am Strand runden das Angebot ab.

Ukuleleklänge am Wasser der Xantener Südee

Zumindest einen Hauch von Hawaii bringt Christoph Hagen mit. Der Musiklehrer bietet in ganz NRW Ukulele-Workshops an und kommt damit auch einmal im Jahr nach Xanten, weil „die Ukulele für mich einfach ans Wasser gehört“. Regelmäßig fragen die Leute nach „Somewhere over the rainbow / What a wonderful world“ des hawaiischen Sängers Israel Kamakawiwo’ole. Auch wenn das Lied im Workshop nicht gespielt wird, haben die Teilnehmenden nach drei Stunden die Akkorde gelernt, um die Melodie an der Xantener Südsee erklingen zu lassen.

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Eigentlich sind es zwei Seen, die hier durch Kiesabbau entstanden sind. Daher auch die klingenden Namen Nord- und Südsee. Nur die Südsee lockt allerdings mit einem 1000 Meter langen Sandstrand, an dem hinter dem beliebten FKK-Bereich seit diesem Jahr ein Hundestrand liegt.

Stella Marie Senk macht eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau an der Xantener Südsee.
Stella Marie Senk macht eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau an der Xantener Südsee. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Hier soll der Bulgarische Schäferhund-Mischling Annie heute mit aufs SUP-Board. Zumindest ist das der Plan von Juana Perez und ihrem Sohn Robin. Der quirlige Hund sieht das anders. Die einjährige Annie schwimmt zwar gerne, macht aber um das aufgeblasene Surfbrett lieber einen Bogen.

Weltreise durch NRW

Wir nehmen Sie im Sommer mit auf Weltreise. Dafür müssen Sie das Bundesland gar nicht verlassen. In Nordrhein-Westfalen gibt es Orte, an denen Sie sich wie in einem nordamerikanischen Nationalpark oder in einem japanischen Großstadtviertel fühlen. Lassen Sie sich überraschen.

Und das Beste: Von unseren Besuchen vor Ort bringen wir Geschenke mit, die am Ende der Ferien verlost werden. Den Anfang macht ein Lavendel-Roll on, aus dem Sri Kamadchi Ampal Tempel haben wir zudem Räucherstäbchen mitgebracht, aus dem marokkanischen Viertel in Düsseldorf ein silbernes Teekesselchen und einen Moschus-Duft, von den Kaldenkirchener Mammutbäume kommen Zapfen in den Koffer. Und aus „Little Tokyo“ packen wir nun handgefertigte Essstäbchen ein. Teilnehmen am Gewinnspiel können Sie (unter Angabe Ihrer Adresse) online, per E-Mail an seitedrei@nrz.de oder per Postkarte an NRZ Chefredaktion, Jakob-Funke-Platz 1, 45127 Essen.

Robin Reese ist Halbspanier, in Gelsenkirchen aufgewachsen und wohnt inzwischen in Barcelona. Der 28-Jährige ist zu Besuch in der Heimat. Er kennt die Xantener Südsee seit seiner Kindheit und genießt die Ruhe und das saubere Wasser: „Das ist schon ein Luxus, man braucht nicht weit weg zu fahren, um am Strand zu liegen.“ Das sieht seine Mutter ähnlich: „Ich mochte es schon immer, in der Natur zu schwimmen und nicht im Freibad.“ Früher war Juana Perez fast jedes Wochenende hier. In diesem Jahr schwimmt sie zum ersten Mal in dem 21 Grad warmen Wasser. Das Wetter hat einfach nicht mitgespielt.

In der Xantener Südsee herrscht Hochwasser

Den vielen Regen sieht man der Südsee übrigens an. Eine der häufigsten Fragen, die Rettungsschwimmerin Stella Marie Senk in diesem Jahr gestellt werden, lautet: „Ist es Absicht, dass die Sonnenschirme im Wasser stehen?“ Ist es nicht. Die Xantener Südsee hat Hochwasser. Durch das gestiegene Grundwasser knabbert der See am Strand. Also wurden die Liegen aus den ersten Reihen im übrigen Gelände des Naturbades verteilt. Es gibt ja Platz satt.

Bita Ramezanian aus der Schweiz ist schon zum dritten Mal zu Besuch in Xanten.
Bita Ramezanian aus der Schweiz ist schon zum dritten Mal zu Besuch in Xanten. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Auch das gefällt Stella Marie Senk am Naturbad. Die Rettungsschwimmerin macht hier eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau und ist den ganzen Tag auf dem weitläufigen Gelände unterwegs. Einer ihrer Lieblingsplätze ist der trubelige Strandbereich mit Aquapark, Rutsche und Sprungturm. „Es ist einfach schön zu sehen, dass die Leute gerne hier hinkommen und auch oft kommen“, sagt die 20-Jährige.

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Bita Ramezanian sucht eher die Ruhe unter Wasser. Die Schweizerin kommt nach Xanten, um zu tauchen. Die Südsee von unten kann sich auch sehen lassen: Hier wurde ein Boot versenkt, das Wrack und viele andere Skulpturen können Taucherinnen und Taucher erkunden. „Das ist mein drittes Jahr hier“, erzählt die 15-jährige Bita, die in der Nähe von Zürich wohnt und mit ihrem Vater in der Xantener Jugendherberge Urlaub macht. Nach dem Anfängerkurs sind jetzt Lehrgänge mit Trockentauchanzug und Vollgesichtsmaske dran. Hechte und Barsche habe sie auch schon gesehen, freut sich die junge Schweizerin.

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Ab 17 Uhr wird es etwas ruhiger im Naturbad, um 19.30 Uhr schließen die Pforten. Dann klappen Anke Stöcker, Stella Marie Senk und ihre Kollegen die Liegen an die Sonnenschirme und stellen ihre Funkgeräte in die Ladestationen. Die Abendsonne in der Südsee können die Möwen auf den Bojen und dem Sprungturm in Ruhe genießen. Außer am 17. August: „Dann bieten wir ein Abendschwimmen an, das Bad bleibt bis zum Sonnenuntergang offen. Wir wollen mal gucken, ob das angenommen wird.“ Man muss sich gar nicht weit über den Bootsrand lehnen, um vorherzusagen: auf jeden Fall!