Oberhausen. Kopfschütteln und Kritik in der Bezirksvertretung: Dass drei Oberhausener Bahnunterführungen noch immer Angsträume sind, erntet heftige Kritik.

Oberhausener Lokalpolitiker haben sich am Mittwochabend, 29. Januar, in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen „fassungslos“ gezeigt, dass es nach vielen Jahren der Debatte noch immer keine konkreten Fortschritte bei der Aufhellung der dunkel-düsteren Bahnunterführungen in Alt-Oberhausen gibt. Diese „Angsträume“ müssten ganz schnell beseitigt werden. Leider sei das immer noch nicht geschehen, hieß es parteiübergreifend.

„Ich wusste gar nicht, dass es sich bei der Neugestaltung von Bahnunterführungen um eine Art Raketenwissenschaft handelt“, sagte Grünen-Sprecherin Stefanie Schadt mit ironischem Unterton. Und sie ergänzte diese Feststellung mit konkreten Fragen: „Warum kommt es erst jetzt zu einer Machbarkeitsstudie? Gibt es eine Priorisierung für die einzelnen Tunnelprojekte? Und wie lange wird es dauern, bis konkret etwas zur Verbesserung passiert?“

Die Stadtverwaltung hatte zur Sitzung der Bezirksvertretung eine umfassende Vorlage erstellt, in der sie deutlich macht, dass Fördermittel von Bund und Land für eine Aufhellung der Bahnunterführungen an der Ebertstraße, Concordiastraße und Alleestraße nicht zu erwarten seien. Die Stadtverwaltung will das seit über acht Jahren ergebnislos diskutierte Projekt jetzt in Eigenregie verwirklichen und setzt dabei auch auf lokale Akteure und Künstler, die Vorschläge machen sollen, wie eine Aufhellung der drei Bahntunnel aussehen könnte.

Deutsche Bahn beteiligt sich nicht an den Kosten

Die Deutsche Bahn wird sich keinesfalls an den Kosten für eine Verschönerung der Unterführungen beteiligen. Das bestätigte die Stadtverwaltung auf Nachfrage von CDU-Sprecher Detlef Peters. Gleichwohl sind alle Maßnahmen vor Ort mit der Bahn fortlaufend abzustimmen, da statisch wichtige Teil der Unterführungen nicht beschädigt werden dürfen, wenn etwa eine neue Beleuchtung installiert wird.

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Auf Nachfrage von Max Baum (FDP), wann denn mit einer konkreten Umsetzung des Projektes gerechnet werden könne, sagte Dezernent Thomas Palotz: „Ein Jahr wird es dauern.“ Der Beigeordnete geht also davon aus, dass sich tatsächlich Anfang 2026 etwas Sichtbares tut bei der Neugestaltung der Bahnunterführungen. Skeptischer zeigte sich da schon Peter Bruckhoff (Bürgerbündnis BOB): „Ich glaube nicht, dass das in diesem Jahrzehnt noch abgeschlossen werden kann.“

Die Stadt Oberhausen will das Projekt nun auf jeden Fall vorantreiben. Das zeigte die Debatte klar und deutlich. Favorisiert wird dabei ein ganzheitliches Vorgehen, das alle drei Unterführungen zusammen in den Blick nimmt. Man erhoffe sich „kreative Lösungen für ein gutes Ergebnis“, hieß es.

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