Oberhausen. Größere Bäume sind am Dienstag an der Autobahn-Böschung im Stadtnorden von Oberhausen gefallen. Was steckt hinter der Rodung mit schwerem Gerät?

Großflächige Rodungen an der Autobahn-Böschung in Höhe von Oberhausen-Schmachtendorf haben am Dienstag, 21. Januar, viele Menschen dort in Aufregung versetzt. Was ist da los? Handelt es sich etwa um Vorbereitungen für den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen?

Auch in den Chats des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes sind die Rodungen aufmerksam verfolgt worden. Fotos vom Einsatz der schweren Maschinen machten die Runde. Entsprechende Aufnahmen sind auch an diese Redaktion geschickt worden, die bei der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Rheinland, nach den Gründen für die Rodungen gefragt hat. Bis zum Nachmittag lag zunächst noch keine Antwort vor.

Auskunft vor Ort: Notwendige Pflegemaßnahmen

Doch: Aktive aus den Reihen des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes haben vor Ort bei den Einsatzteams der Rodungen nachgefragt. Es handele sich um Pflegemaßnahmen, heißt es. Offenbar mussten dabei auch größere Bäume entnommen werden, deren Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet war.

Cornelia Schiemanowski, BUND-Sprecherin in Oberhausen und Mitglied im Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes, sagte am Dienstagnachmittag im Gespräch mit der Redaktion, dass es sicherlich besser wäre, würde die Autobahn GmbH solche umfangreicheren Rodungs-Aktionen im Vorfeld ankündigen und erläutern.

Auch Tobias Szczepanski, Vorsitzender des Heimatvereins Schmachtendorf, hat die Rodungen genau verfolgt. Er bestätigt, dass es sich wohl um Pflegemaßnahmen handeln wird („Auf-den-Stock-setzen“ ). Zudem seien die Böschungen weder Landschaftsschutz- noch Naturschutzgebiet. Tobias Szczepanski: „Diese Rodungen sind nicht schön, wirken auf den ersten Blick radikal und sind immer Gegenstand öffentlicher Empörung. Mit dem geplanten Ausbau dürften sie aber nichts zu tun haben.“