Oberhausen. Schon bevor sich die Türen öffneten, standen Besucher Schlange. Was Händler und Gäste über den Sonntag im Oberhausener Centro sagen.
Offiziell sollte es erst um 13 Uhr losgehen mit dem verkaufsoffenen Sonntag im Westfield-Centro und der zeitgleichen Reisemesse. Aber schon eine halbe Stunde vorher strömten die Menschen zu Oberhausens Verkaufstempel, ganz so wie an einem normalen Geschäftstag. Vom Kundenandrang profitierte aber wohl nicht nur der Einzelhandel, sondern auch die Gastronomie.
„Sonntags hat man endlich mal Zeit dafür mit Frau und Kind“, erklärte ein Mann (34) aus Krefeld, der an der Theke einer Bäckerei auf eine Bedienung wartete. Samstags habe man oft andere Verpflichtungen. Auf ein bestimmtes Einkaufsziel hatte er sich noch nicht festgelegt, aber der offene Sonntag war da auch noch jung.
Das nächste Reiseziel: Australien mit dem Kreuzfahrtschiff
Ganz anders Bernd Kühne (67), Rentner aus Haldensleben in Sachsen-Anhalt, der mit seiner Frau bei Verwandten in Kamp-Lintfort zu Besuch ist. Er suchte einen Reiseveranstalter auf. Im Hintergrund präsentierte sich auf einem Flachbildschirm das Kreuzfahrtschiff Aida. „Wir machen seit 20 Jahren Kreuzfahrten“, berichtete er. Es gebe immer noch neue Ziele, Australien etwa. Da habe er von der Messe erfahren und sei mit seinen Gastgebern hergekommen.
Kühne hielt Prospekte in der Hand. „Es gibt ja verschiedene Routen nach Australien, durch den Suezkanal oder über den Atlantik“, erklärte er. Natürlich achte man dabei aufs Geld. Die letzte Fahrt, 20 Tage um Japan herum, habe rund 3500 Euro pro Person gekostet. Dem Ehepaar genügt die preiswertere Innenkabine. Bedenken wegen der Umweltverschmutzung hat man nicht. Die gleiche Strecke mit dem Auto sei umweltschädlicher, sagte er.
Menschen mit Einkaufstüten sind die Ausnahme
In einem neuen Fachgeschäft für Kameras und Drohnen herrschte am Mittag erst noch Leere. Es seien keine guten Zeiten für den Handel, sagte ein Verkäufer am Eingang. Nach seinem Eindruck haben viele Besucher überhaupt keine Einkaufstaschen dabei, ein großer Teil wolle wohl eher flanieren.
Bei Lauryn Albrecht, Leiterin eines Standes für preiswerte Parfüms, und ihren beiden Mitarbeiterinnen ging es zunächst recht ruhig zu. Je später der Nachmittag werde, um so mehr steige aber wohl die Nachfrage, meinte sie. Und im Bekleidungsgeschäft „New Yorker“ gegenüber musste die Kundschaft zur gleichen Zeit bereits an den Kassen Geduld mitbringen.
Der Märkische Kreis und seine Partnerkreise
Die Stände der Reisemesse waren meist zwischen die Gastronomie in der Mitte der Passage eingestreut. Der gemeinsame Teppich verriet es: Nicht nur der Märkische Kreis, sondern auch seine Partnerkreise Ratibor in Polen, der Elbe-Elster-Kreis in Brandenburg und der Kreis (County) Waterford in Irland waren gemeinsam vertreten, die Iren erstmals.
Bettina Hornemann (42), in Lüdenscheid für die Industriekultur zuständig, drückte einer interessierten Frau eine sogenannte Erlebnisbox in die Hand. „Darin sind alle unsere Ausflugsziele wie die Dechenhöhle und Karten enthalten“, erklärte sie. Man habe an die Route der Industriekultur im Ruhrgebiet eine eigene Route angeschlossen. Schließlich sei man ein früher Standort der Eisenerzeugung. Die Sauerländer wollen im Westfield-Centro nicht nur Menschen aus dem Ruhrgebiet erreichen, sondern zum Beispiel auch aus den Niederlanden.
Das nächste Event ist schon eingestielt
Unterdessen sorgte die Sonne dafür, dass man sich in der Gastronomiemeile auch draußen an Tische setzen konnte. Am Ufer des dortigen Wassergrabens ratterte eine Kindereisenbahn vorbei, dahinter drehte sich das Riesenrad. Die Hütten für den Weihnachtsmarkt ab 15. November stehen schon, das nächste Event.
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