Oberhausen. Für Kontrollen benötigt die Polizei normalerweise einen Anlass, einen Anhaltspunkt oder Verdacht. Derzeit gilt das in Alt-Oberhausen nicht.
Noch bis Mitte November wird die Polizei Oberhausen vermehrt anlasslose Kontrollen in Alt-Oberhausen vornehmen. Diese Einsätze laufen unter einer besonderen Überschrift: „Strategische Fahndung“.
Polizeipräsidentin Sylke Sackermann hat diese „Strategische Fahndung“ bereits am 19. September für das Postleitzahlengebiet 46045 in Oberhausen angeordnet und jetzt um einen weiteren Monat (28 Tage) bis Mitte November verlängert. Das Instrument der „Strategischen Fahndung“ erlaubt es der Polizei, zur Verhütung von Straftaten „von erheblicher Bedeutung“, wie es im Gesetz heißt, unter anderem Personen im öffentlichen Verkehrsraum anzuhalten und Autos sowie mitgeführte Sachen in Augenschein zu nehmen. So können potenzielle Täter frühzeitig erkannt und womöglich an Straftaten gehindert werden. Dieses Fahndungs-Instrument gibt es in NRW erst seit Ende 2018. Es ermöglicht der Polizei, neue Wege bei der Verhütung und Bekämpfung von Kriminalität zu gehen.
Kontrollen sollen das Sicherheitsgefühl der Bürger verbessern
Ziel sei es dabei auch, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, heißt es aus der Führungs-Etage der Polizei in Oberhausen. Die Ordnungshüter wollen mit Hilfe der gezielten Kontrollen kriminelle Strukturen aufdecken und Straftaten frühzeitig verhindern.
Im Zuge der „Strategischen Fahndung“ sind im ersten Abschnitt vom 19. September bis 16. Oktober mehr als 490 Personen in Alt-Oberhausen kontrolliert worden. Allein bei einem großangelegten Schwerpunkteinsatz am 11. Oktober sind über 180 Personen überprüft worden. Besondere Auffälligkeiten wie etwa Verstöße gegen das Waffengesetz seien dabei nicht festgestellt worden, heißt es. Allerdings seien im zweistelligen Bereich Platzverweise ausgesprochen worden, etwa gegen alkoholisierte Personen.
„Wir können durch unsere Präsenz und durch die Kontrollen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit in Oberhausen leisten“, zeigt sich die Oberhausener Polizei-Chefin überzeugt. Polizeidirektor Oliver Olbers, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz, betont, dass die „Strategische Fahndung“ ein zeitlich begrenztes, aber wirkungsvolles Instrument sei: „Natürlich bleibt der Bereich auch nach Ende der Maßnahme im Fokus unserer Polizeiarbeit.“
In anderen Städten wirkt die Fahndungsaktion bereits positiv
Die „Strategische Fahndung“ wird laut Polizei Oberhausen in verschiedenen Städten in Nordrhein-Westfalen bereits erfolgreich angewendet. Bei den präventiven Kontrollen ohne konkreten Tatverdacht zählen Einbruch- und Drogendelikte sowie reisende Banden zu den Schwerpunkten der Fahndung. Auch die Erfahrungen anderer Polizeibehörden in NRW belegen, dass so das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt wird. Vor diesem Hintergrund hat Polizeipräsidentin Sylke Sackermann die Anhalte- und Sichtkontrollen nun um 28 Tage bis Mitte November verlängert.
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