Für die nette Party zu Hause: Diesen Koch kann man mieten

Oberhausen. Sternenköchen hat er schon über die Schulter geschaut und Wettbewerbe gewonnen. Jetzt geht der Oberhausener mit einem neuen Service an den Start.

Da möchte man sich gern Freunde zum gemeinsamen Essen einladen. Problem: Die eigenen Kochkünste sind vorsichtig gesagt eher mäßig. Für solche Fälle ist Sven Clausen der richtige Mann. Den gelernten und mehrfach prämierten Koch kann man mieten, er kommt auf Wunsch in die Wohnung und bereitet dort alles zu, wenn es beliebt, auch ein sieben gängiges Menü.

Nelson Müller, Frank Rosin, Björn Freitag: Der Oberhausener schaute allen über die Schulter

Vor einigen Jahren hat sich der Schmachtendorfer selbstständig gemacht, nachdem sein Leben schon reich an Abwechslungen war. Zunächst lernte er - ganz bodenständig - den Beruf des Kaufmanns für Bürokommunikation, ging dann vier Jahre zur Bundeswehr - mit Einsätzen in Afghanistan. Wieder zurück in Deutschland hatte er dann nur noch das Ziel, sich seinen Kindheitstraum zu erfüllen: Koch werden. „Schon als Kind habe ich gern und viel mit Töpfen gespielt.“

Nach der Lehre in einem renommierten Hotel ging er auf Wanderschaft, schaute bekannten und beliebten Sterneköchen wie Nelson Müller, Frank Rosin und Björn Freitag über die Schulter. Welches Talent in ihm steckt, bewies Sven Claußen schließlich auch, als er bei mehreren Wettbewerben die Nase vorn hatte. Darunter waren der Wettstreit „Die jungen Wilden“, ausgetragen vom Nachwuchs der Zukunft, Aktionen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und - ganz norddeutsch - die Friesenkrone Matjesmeisterschaft.

Gründermesse Oberhausen — Seine Frau Svenja hilft Koch Sven Clausen bei seinen Einsätzen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Inzwischen ist der Oberhausener Koch sehr gut ausgebucht

Mit einem Catering-Service in Haltern wagte er dann erstmals, beruflich auf eigenen Füßen zu stehen. Nach einem Intermezzo in einer Großküche wollte es aber lieber als eigenständiger Koch probieren. Was der 37-Jährige nicht zu hoffen gewagt hatte, ging in Erfüllung: Auf eine erste Ebay-Kleinanzeige „erhielt ich gleich drei Nachfragen“, sagt er mit gewissem Stolz.

Heute ist er sehr gut ausgebucht. Hier ein Freundestreffen, das er bekocht, dort eine Familien- oder wahlweise eine Betriebsfeier. Zwischendrin macht er auch mal einen Abstecher in eine Großküche.

Zeitlich lässt sich das alles bestens kombinieren, sagt der Oberhausener. Großküchen arbeiten meist morgens, Feste und Feiern beginnen meist er abends oder finden an Wochenenden statt.

Zum Auftakt bekochte er zehn Frauen bei einem Junggesellinnenabschied

Eine gewisse Nervosität am Anfang kann Sven Clausen nicht verhehlen, hat noch den ersten Auftrag genau vor Augen: einen Junggesellinnenabschied mit zehn Frauen. Ein Vier-Gang-Menü hat er zubereitet und serviert. „Das ist so gut gelaufen, dass ich Geschmack auf mehr bekommen habe“. Ob eher ein gängiges Menü wie Schweinefilet mit Champignon-Rahmsauce, etwas Ausgefalleneres wie Rinderfilet mit Himbeere-Schoko-Sauce oder Pommes Marcaire, eine französische Kartoffelspezialität, der Küchenmeister erfüllt die Wünsche der Kunden. „Zuvor erfolgt natürlich eine genaue Absprache, was sie haben möchten“, betont er. Fachlichen Rat kann er zur Genüge beisteuern.

Mietkoch Sven Clausen Oberhausen Büfett — Sven Clausen aus Oberhausen bereitet die Menüs auch in den Privatwohnungen der Kunden vor. © FUNKE Foto Services | Sven Clausen

Wenn er an Ort und Stelle in einer Wohnung kocht, „dann bringe ich bei Bedarf alles mit:“ Töpfe, Teller, Pfannen, Küchenhelfer, Messer: Sven Clausen hat alles dabei, wobei ihn seine Frau Svenja tatkräftig unterstützt. „Wir versprechen und halten uns auch daran, nachher die Küche wieder sauber und ordentlich zu verlassen“.

Preise des Oberhausener Koch fangen bei etwa 30 Euro pro Person an

Eine Grenze gibt es dann aber doch - und die liegt bei der Personenzahl: Zu der Gruppe, die er bekocht, dürfen maximal 20 Leute gehören. Preislich hängt es immer davon ab, was die Leute haben möchten, erklärt der Oberhausener. Menüs für 30/35 Euro pro Person sind möglich, aber wenn es ein paar mehr Gänge sein sollen, kommt man auf 50/60 Euro. Werden die Wünsche ausgefallener, sei es beim Gemüse, Fleisch oder Dessert, kann es auch etwas teurer werden.

Über das Kochen für Privatleute hinaus können ebenso Firmen Sven Clausen buchen, wenn sie eine größere Feier veranstalten wollen. „Auch für glamouröse Dinner bin ich zu haben“, betont er. Da entfällt natürlich das 20-Leute-Limit. Falls sich die Unternehmen für ihre Feste ein Büfett wünschen, sind sie ebenfalls bei dem Koch aus Oberhausen an der richtigen Adresse. Die Zubereitung erfolgt in seiner Produktionsküche, für die er Räume auf der Zeche Zollverein angemietet hat.

Koch aus Oberhausen hat auch schon einiges Kuriose erlebt

Sein Kundenkreis erstreckt sich, wie er weiter erzählt, weit über die heimische Region hinaus. „Eigentlich bin ich bundesweit im Einsatz, in Kürze habe ich einen Auftrag in Belgien“.

Wenn er nun schon so viel unterwegs ist, hat Sven Clausen auch schon mal Kurioses erlebt? Einmal sorgte er große Überraschung, als er in die Einfahrt eines Hauses einbog, aber man ihn schon fast wieder weggeschickt hätte, bis sich jemand aus der Festgesellschaft meldete und das Geheimnis lüftete, um welchen Gast es sich handelte. Und dann war da noch der Auftritt bei einer Feier, als man dem Geburtstagskind erklärt hatte, man habe einen Stripper engagiert. Bei seiner Ankunft wurde die Frau zunächst reichlich nervös und war dann doch sichtlich beruhigt, als er Heißes am Herd zubereitete.

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