Oberhausen. Zwei Wochen vor dem Start muss ein Indoor-Festival in Oberhausen die Reißleine ziehen. Die Veranstalter erklären Fans die kurzfristige Absage.
Eigentlich sollten die Fans dunkler, elektronischer Musik und aus dem Klanguniversum des Ambient-Industrials in zwei Wochen zum Audiophob-Festival in Oberhausen zusammenkommen. Doch die Veranstalter sagten das Live-Event für Freitag, 23. August, im Kulttempel an der Mülheimer Straße überraschend ab. Die Macher wendeten sich über die sozialen Kanäle im Internet an enttäuschte Anhänger: „Diese Entscheidung fällt uns besonders schwer, da wir uns sehr darauf gefreut hatten, dieses besondere Jubiläum mit Euch zu feiern.“
Hintergrund ist, dass sich das Label „Audiophob“ bereits seit 20 Jahren bei den Fans positioniert. Die Gründer nutzten das kleine Label zunächst, um ihre Musik-Projekte „Spherical Disrupted“ und „Alarmen“ an den Start zu bringen. Später machten auch international bekannte Künstler wie Mortaja, 2kilos &More, Axiome, Mandelbrot und Darkrad mit. „Audiophob“ wandelt zwischen Genres wie Industrial, IDM, Rhythm Noise und Dark Ambient.
Kulttempel Oberhausen: „Audiophob Festival - 20 years of audiophob“ findet nicht statt
Nach 20 Jahren wollten die Musiker nun im Oberhausener Kulttempel ein passendes Indoor-Festival feiern. Von 19 Uhr abends bis 5 Uhr morgens sollten die Klangteppiche ausgelegt werden. Doch der hohe Einsatz wurde nicht belohnt. „Trotz unserer Bemühungen blieb das Interesse in diesem Jahr hinter unseren Erwartungen zurück. Der Vorverkauf war leider nicht ausreichend, um die anfallenden Kosten annähernd decken zu können.“ Die Veranstalter bedankten sich bei den Fans, die den Machern ihr Vertrauen geschenkt hatten. Bereits gekaufte Tickets können über den Kulttempel zurückgegeben werden.
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Ursprünglich sollten Label-Künstler wie Rendered (Projekt von Daniel Myer und Clément Perez), Alarmen und Wesenberg (Projekt von Krischan Wesenberg) beim Festival auftreten. Als Gäste hatten die Macher Flint Glass und 14anger eingeladen, die wiederum zum Label Ant-Zen gehören. Auch Sets der Discjockeys Razephazer 891 und Paradroid standen im ursprünglichen Line-up des eintägigen Kleinfestivals. Die Macher wollen über künftige Events noch informieren.
Auch Kulttempel-Hallenbetreiber Peter Jurjahn bedauert die Absage: „Es hat leider nicht funktioniert. Die Fans können sich nun aber darauf einstellen, das finde ich wichtig.“ Momentan haben es Musik-Festivals deutlich schwerer, genügend Publikum an die Kassen zu locken. „Das betrifft kleine wie größere Veranstaltungen gleichermaßen. Es existiert einfach ein sehr großes Festival-Angebot.“ Grundsätzlich sei der Kulttempel davon aber bislang kaum betroffen, meint der Szene-Kenner. „Das Interesse bei unserem Stammpublikum ist weiterhin groß. Das ist auch eine Vertrauensfrage.“
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