Oberhausen. Eine spezielle „Fiesta Mexicana“ zählt zu den Hits am „Tag der Trinkhallen“: Dabei sind neun Büdchen von Buschhausen bis Oberhausen-Borbeck.
Mehr als 200 Künstler tummeln sich zum großen Kiosk-Fest an 40 Programm-Buden zwischen Moers und Oer-Erkenschwck. Fünf Sparten-Programme haben die Veranstalter von der Ruhrtouristik aufgelegt für das wiederkehrende Hochamt der Budenkultur. Fans ahnen es längst: Am Samstag, 17. August, von 15 bis 22 Uhr feiert das Ruhrgebiet wieder den „Tag der Trinkhallen“. Oberhausen ist mit neun Büdchen dabei.
Besser noch: Immerhin vier der fünf Extra-Programme zählen ebenfalls zum Aufgebot des Tages - und drei der vier Attraktionen sind nur jeweils einen Spaziergang durch Alt-Oberhausen voneinander entfernt. Das fröhlich-schrillste Extra gibt‘s sicher vor der früheren „Trinkhalle Hase“ zu erleben, die heute als Trinkhalle Josefstraße 30 firmiert. Drinnen hat man erst vor wenigen Monaten vom Schalterbetrieb auf einen begehbaren, gemütlichen Kiosk umgerüstet und renoviert. Draußen tobt am 17. August das pralle Leben - ausgerechnet am „Tag der Toten“.
Interkultur Ruhr lädt dann und dort nämlich zu einer Kostprobe des mexikanischen „Dia de los Muertos“ ein. Das Fest, eigentlich am 1. und 2. November gefeiert, ist kein grabesstilles Gedenken, sondern voller lebensbejahender Freude: Menschen tragen farbenfrohe Kostüme, singen und tanzen zu Ehren ihrer Verstorbenen. Marisa Alvarez und Josué Partida, bekannt aus der Dortmunder Nordstadt, bieten Musik, Schminken und einen kleinen Umzug. Sie interpretieren mexikanische Volkslieder neu, untermischen traditionelle Rhythmen mit eingängigem Pop.
„Gemischte Tüte“: mal nicht zum Naschen, sondern zum Bestaunen
Ein Bummel nordwärts über die Grenzstraße - und schon bietet „B 11“, die Trinkhalle an der Blücherstraße 11, ihre „Gemischte Tüte“: So nennen die Ruhrtouristiker ihr Programm für (große und kleine) Kinder. Das Duo Artistico präsentiert eine tolle Jonglage-Show. Im Workshop können Kinder und Erwachsene sich mit dem Diabolo und andere Jonglage-Utensilien anfreunden. Die Clown Brothers bieten dazu clownekse Comedy für lächelnde Gesichter. Und eine Hüpfburg darf sich auch noch in der Blücherstraße breit machen.
Weiter nordwärts geht‘s ins gediegene Theaterviertel, schließlich ist ein Tag der Trinkhallen ohne „Olis Büdchen“ am Ebertplatz kaum vorstellbar. Die Nachbarschaft zur kleinkünstlerischen Badeanstalt lässt hier eigentlich nur ein Programm-Genre zu: Kleinkunst, versteht sich. Alice Köfer zeigt „Alice auf Anfang“, charmant und humorvoll. Blues-Ass Chris Kramer verzaubert mit seiner Mundharmonika. Kai Magnus Sting erklärt wortgewaltig die Ruhrpott-Mentalität. Roland Heinrich spielt Roots-Musik mit deutschen Texten. Sandra Da Vina begeistert mit Stand-up-Comedy. Und als Lokalmatadoren präsentieren Sebastian Dey seinen rockigen „Groschenroman“ sowie Matthias Reuter sein Musikkabarett.
Vor „Mamas Büdchen“ legen die DJs vom Blockbuster Soundsystem auf
Wer jetzt auch noch den vierten Programm-Kiosk „mitnehmen“ will, sollte sich aufs Rad schwingen gen Buschhausen: Vor „Mamas Büdchen“ an der Friesenstraße 43 spielt die Tanzmusik. DJ Kärr und MC Flag gehören zu den Gründern des Blockbuster Soundsystem aus Dortmund. Während DJ Kärr mit Reggae, Dancehall, Afrobeats, Reggaeton und Hip-Hop für beste Vibes sorgt, wird MC Flag live zum Mikrofon greifen.
Selbstgebackene Trinkhallen-Programme von Lirich bis Borbeck
Als gute Gastgeber wollen sich natürlich auch jene Trinkhallen beweisen, die kein fertiges Programm-Päckchen erhalten haben. Gemütliches Kiosk-Flair bieten so in Alt-Oberhausen auch der „7 Days Kiosk“, Lothringer Straße 121, und das „Stehcafé Darwisch“, Lothringer Straße 192. In Lirich am Start sind die „Trinkhalle Akca“, Katharinenstraße 89, und der „Liricher Kiosk 62“, Wilmsstraße 62.
Ein staunenswertes Programm mit Fußball-Artistik gab‘s vor der „Trinkhalle Peters“ vor zwei Jahren. 2024 bietet Bärbel Peters an der Borbecker Ankerstraße 2 neben Grillgut und Kuchen ein von der Caritas unterstütztes Kinderprogramm.