Oberhausen. Die Gehwege in Oberhausen sind in einem schlechten Zustand. Das zeigte jüngst eine Auswertung. Nun erhöht auch die Politik den Druck.
Die Hälfte aller Gehwege in Oberhausen müsste erneuert werden. Das geht aus einer jüngst vorgestellten Analyse der Verwaltung hervor. Demnach sind 45 Prozent der sogenannten Seitenwege in einem mittelmäßigen Zustand, vier Prozent erhalten sogar die Zuschreibung schlecht und ein Prozent ist sehr schlecht. Die Leidgeplagten sind: Familien mit Kinderwagen, ältere Menschen mit Rollatoren und Menschen, die auf Rollstühle angewiesen sind. Sie müssen sich über die maroden und oft zu schmalen Wege quälen.
Zwar bemüht sich die Stadt mit einem Mobilitätskonzept um eine Verbesserung des autofreien Verkehrs, doch das geht den Grünen nicht weit genug. Auf ihrer diesjährigen Fraktionsklausur wurde das Thema Fußverkehr lange diskutiert. Die Fraktion meldet sich jetzt mit deutlichen Worten an die Öffentlichkeit. Dass etliche Gehwege nicht mal die vorgegebene Breite von 2,50 Meter aufweisen würden, sei „ein Desaster für Menschen mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl“, sagt die Fraktionssprecherin Stefanie Opitz.
Grüne Oberhausen: Ampelphasen oft zu lang
Die Grünen fordern eine Verbesserung für den Fußverkehr. „Eine moderne, zukunftsfähige Stadt sollte unbedingt auf kurze Wege setzen, um die natürlichste Form der Fortbewegung komfortabel und sicher zu ermöglichen“, so Opitz. Gehen sei zudem gesundheitsfördernd und kostenlos.
Allerdings gibt es in Oberhausen einige Dinge, die den Gang zum Bäcker, zur Schule oder zur Bushaltestelle vermiesen. Punkt 1 aus Sicht der Grünen: Die Ampelphasen. „Uns geht es nicht nur darum, dass gewährleistet wird, dass die Grünphasen für alle Menschen, die zu Fuß eine Straße überqueren, ausreichen. Wir wollen, dass die Wartezeit an den Bedarfsampeln so kurz wie nur möglich ist“, sagt Tim Dobnik, planungspolitischer Sprecher der Grünen. Die Menschen sollen weniger lang warten und Lärm sowie Hitze im Sommer ausgesetzt sein.
Grüne schlagen vor: Mülltonnen auf der Straße statt auf dem Gehweg
Punkt 2: Die Sicherheit. „Was uns regelrecht ärgert, ist, dass unsere Stadt zu viele Stellen hat, an denen Fußgänger:innen nur sehr unsicher die Straße überqueren können“, sagt Stefanie Opitz: „Da fällt mir sofort die Holtstegstraße in Barmingholten ein, auf der es nicht einmal einen Fußweg gibt.“ Außerdem müssten die Gehwege breiter werden. In der Stadtmitte könnten zwei Menschen mit Einkaufstüten oft nur schwer auf einem Gehweg aneinander vorbeilaufen. Wenn dann auch noch Mülltonnen auf dem Gehweg stehen, werde es unmöglich. Dobnik schlägt vor, dass die Mülltonnen besser auf den Straßen stehen könnten, wenn die Abfuhrtermine sind: „In dieser Zeit könnte dann dort zwar nicht geparkt werden, aber das kennen wir alle, wenn die Straßenreinigung ansteht.“
Punkt 3: Der Schulweg. „Wir wissen, dass der Gang zur Schule, wenn überhaupt, zu den wenigen Wegstrecken gehört, der von Kindern noch ohne Begleitung von Erwachsenen genommen wird. Wir wissen aber auch, dass dies immer weniger wird“, sagt Opitz. Um Elterntaxis unattraktiver zu machen, will sich die Fraktion für ein Schulmobilitätskonzept starkmachen. So sollen zum Beispiel Fahrradstraßen an Schulen eingerichtet werden.
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