Oberhausen. Brandstifter haben einen Millionenschaden an der Theodor-Heuss-Realschule in Oberhausen verursacht. Der Feuerwehr-Einsatz lief dramatisch ab.
Bei einem Brand an der Theodor-Heuss-Realschule sind am Samstagabend (22. Juni), große Schäden am Verwaltungstrakt entstanden. Auch heute, drei Tage nach dem Feuer, ist das genaue Ausmaß der Schäden noch nicht absehbar. Laut Ordnungsdezernent Michael Jehn wird es finanziell aber im siebenstelligen, also im Millionenbereich, liegen. Sicher sind sich die Ermittler mittlerweile, dass es sich um Brandstiftung handelt. Die Stadt gibt nähere Details bekannt.
Nach Auskunft von Jehn hat der oder haben die Täter auf dem Schulgelände zunächst das Eisentor eines Verschlages aufgebrochen. Von dort haben sie dann einen Papiercontainer 80 bis 100 Meter weit über den Schulhof geschoben, bis zum Eingang. Dort müssen sie den Container unter den hölzernen Arkaden abgestellt und das Papier angezündet haben.
Brand an Realschule: Dramatischer Feuerwehr-Einsatz in Oberhausen
Es kam, was kommen musste: Die Flammen griffen zunächst auf die Arkaden und dann auf die hölzerne Zwischendecke des Verwaltungstraktes über. Das Flachdach stand auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern in Flammen. 60 Einsatzkräfte der Berufs- und der freiwilligen Feuerwehr haben den Brand schließlich gelöscht. An Präsenz-Unterricht ist derzeit nicht zu denken, noch immer sticht einem Brandrauch in die Nase, wenn man sich der Schule nähert. Bis zu den Sommerferien heißt es daher Distanz-Unterricht – wie in Corona-Zeiten.
Die Schulverwaltung im Rathaus hat schnell improvisiert: Bis auf weiteres kommt das Sekretariat der Realschule in der Grundschule am Siedlerweg unter. Alle Daten sind gesichert, die Noten gespeichert, die Zeugnisse werden in diesen Tagen gedruckt. Bei den Eltern der Fünft- und Sechstklässler hat die Stadt zudem nachgefragt, ob sie Unterstützung bei der Betreuung der Kinder beötigen. „Wir warten auf die Antworten und überlegen uns was“, verspricht Oberhausens Schuldezernent Jürgen Schmidt.
Im Haupt- und Finanzausschuss am Montag im Rathaus machte Michael Jehn den Lokalpolitikern deutlich, wie dramatisch der Feuerwehr-Einsatz gewesen sein muss. Wären die Rettungskräfte nur zehn Minuten später am Einsatzort eingetroffen, hätte das Feuer nach Einschätzung der Einsatz-Leitung auch den Gebäudeteil mit den Klassenzimmern erreicht.
Im Ratssaal herrschte nach dem Vortrag zunächst betroffenes Schweigen. Einen Antrag der SPD, an Schulen künftig Videoüberwachung einzusetzen, um für mehr Sicherheit zu sorgen, wollen die Politikerinnen und Politiker am Montag in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause diskutieren.