Oberhausen. Das Open-Air-Programm im Schlosshof startet am 21. Juni. Ein Highlight des breiten Programms: Eine Hommage an Soul-Diva Whitney Houston.

Launisches Sommerwetter von nahezu nordischem Zuschnitt - das kennen die unverdrossenen Macher der Oberhausener Schlossnächte bereits von ihrer ersten Spielzeit 2023. Jetzt gilt es auch noch, in den ersten Wochen gegen die beinharte Konkurrenz der Uefa zu bestehen. Doch wer noch schöner geformte Klänge als die - zugegeben: profunden - Chöre der schottischen und englischen Fußballfans erleben möchte, dem bieten die Schloss-Gastgeber vom Verein „Schwimmhilfe“ einen Schauplatz, der selbst ohne wehende Fahnenmeere bildschön ist.

Das Spektrum des Entertainments spannt sich vergnüglich von hehrer Klassik bis zu fetzigem Hip-Hop - und dieser Coup gelingt noch dazu bereits in den ersten beiden Vorstellungen: Denn wer die 36 Dramen des „Schwans vom Avon“ (von „Romeo und Julia“ bis „Cäsar und Kleopatra“) zu einem furiosen Abend zusammenbringt, der braucht ein so fetziges wie präzises Timing: Und dann darf auch Othello als „Mohr von Venedig“, damit es noch ein bisschen schneller geht, drauflos rappen. Am Freitag und Samstag, 21. und 22. Juni, eröffnet das Trio der drei Vollblutmimen Aydın Işık, Nito Torres und Sascha von Zambelli, jeweils um 19.30 Uhr, die zweite Schlossnächte-Saison mit „Shakespeares sämtliche Werke . . . leicht gekürzt“.

Von der „Oper légère“ zum Soul-Pop: Franziska Dannheims neues Programm ist ein „Schwanengesang“ für Whitney Houston.
Von der „Oper légère“ zum Soul-Pop: Franziska Dannheims neues Programm ist ein „Schwanengesang“ für Whitney Houston. © Handout | Franziska Dannheim

Den Sonntag, 23. Juni, übernimmt dann jene Truppe, die sich mit Rap und Hip-Hop noch besser auskennt: „To the Roots“ heißt der interaktive Tanzabend des Urban Arts Ensemble, das seit Beginn der jetzt ausklingenden Spielzeit seine Heimat am Theater Oberhausen gefunden hat: Wer wagt, der darf beim „Krumping“ mitmachen - und erfährt natürlich vorher, was es mit diesem angesagten Tanzstil überhaupt auf sich hat.

Schlossnächte: Zwölf Briefe an Soul-Diva Whitney Houston

Einer Soul-Diva, der manche aus der afroamerikanischen Community zu Lebzeiten den ungeheuren Vorwurf gemacht hatten, ihre Songs seien „zu weiß“, huldigt am Freitag, 28. Juni, eine selbst bestens geschulte Stimme: „Whitney - ein Schwanengesang“ nennt Franziska Dannheim ihre Hommage an Whitney Houston (1963 bis 2012). In zwölf Soul-Pop-Juwelen und zwölf Briefen verneigt sich die sonst im klassischen Fach bekannte Sängerin vor der Unvergessenen. Wie stets hat Franziska Dannheim ihre so unterhaltsam vermittelten Fakten genau recherchiert - hier dank der Houston-Biografie „A Song for you“.

Einen „Belcanto“-Abend zelebriert das Streichquintett der Ruhrsinfoniker im schönen Schlosshof-Ambiente, erneut mit Sopranistin Elisabeth Otzisk.
Einen „Belcanto“-Abend zelebriert das Streichquintett der Ruhrsinfoniker im schönen Schlosshof-Ambiente, erneut mit Sopranistin Elisabeth Otzisk. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Der Wechsel in die nicht minder strenge Gospel-Schule bedeutet für die Schlossnächte aber keinen Verzicht auf klassischen „Belcanto“: Denn so heißt der Beitrag der Ruhrsinfoniker am Samstag, 29. Juni. Ein Streichquintett aus den Reihen des Orchesters begleitet die schönen Stimmen von Sopranistin Elisabeth Otzisk und dem gebürtigen Oberhausener Tenor Fabian Strotmann für einen glanzvollen Abend voller italienischer Arien und Duette aus der Belcanto-Ära.

Schlossnächte: Großer Kinderspaß zum kleinen Preis

Dem klassischen Märchenkanon einen frechen, kindgerechten Twist zu verpassen - das ist die nicht geringe Kunst des Clownstheaters „Kreuz & Quer“. Am Sonntag, 30. Juni, um 11 Uhr erinnert sich das Duo just bei der gemeinsamen Gartenarbeit, dass es doch dieses Grimmsche Märchen von einer dichten Dornenhecke gibt: Prompt entsteht mit Hilfe von allerlei Gartengeräten eine ganz neue Version von „Dornröschen“.

Für einen Elternabend, zum Glück ohne Vorstandswahlen, verbündet sich Lisa Feller im Schlosshof mit ihrem Mülheimer Kabarett-Kollegen René Steinberg.
Für einen Elternabend, zum Glück ohne Vorstandswahlen, verbündet sich Lisa Feller im Schlosshof mit ihrem Mülheimer Kabarett-Kollegen René Steinberg. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Kinder - was ein Spaß“, dieser Titel könnte irritieren, meint aber kein in den Sonntagabend verrutschtes Theater für die Kleinen, sondern einen kabarettistischen Elternabend, für den sich Lisa Feller und René Steinberg zusammentun. „Es wird chillig und nur ein bisschen cringe“, raunen die beiden Pädagogik-Geschädigten. Aber dafür versprechen sie auch den Gästen, dass am Ende KEIN Elternvorstand gewählt wird. Es muss sich also niemand klammheimlich und vorzeitig aus dem Schlosshof verdrücken.

Schlossnächte: Preise steigen auf 25 Euro im Vorverkauf

Mit 28 Euro ist „Kinder - was ein Spaß“ die im Vorverkauf teuerste Schlossnächte-Attraktion (Abendkasse 30 Euro). Dafür kostet das Kindertheater nur 5 Euro für die Kleinen, 8 Euro für Erwachsene. Den schwungvollen „Krumping“-Tanzkurs gibt‘s für 12,50 Euro. Für die meisten Abende gelten 25 Euro im Vorverkauf, 28 Euro an der Abendkasse.

Den Vorverkauf für die „Schlossnächte“-Termine übernimmt wieder das Ebertbad, 0208 81 06 570, online informiert oberhausener-schlossnächte.de