Oberhausen. Wieder sind Täter in eine Oberhausener Schule eingestiegen, haben Räume verwüstet. Welche Grenzen eine geforderte Videoüberwachung hat.

Wieder sind Unbekannte in eine Oberhausener Schule eingebrochen. Dieses Mal haben sie In der Oberhausener Robert-Koch-Schule eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die SPD-Fraktion fordert Konsequenzen ein. Die Stadt soll die Gebäude mit Videokameras ausstatten. Die Entscheidung über den Antrag treffen die zuständigen Ratsgremien.

Die Täter stiegen nach Angaben der Polizei durch ein aufgehebeltes Außenfenster in das Gebäude ein und brachen anschließend Türen zu fünf Räumen auf, darunter das Sekretariat, das Büro der Schulleitung und die Mensa. Sie durchwühlten Schränke und Regale, warfen Hefte, Bücher, Ordner und Akten umher.

Türen in der Oberhausener Schule zerstört

Die Höhe des Sachschadens lässt sich noch nicht genau beziffern, aber es ist schon klar, dass die beschädigten Türen komplett erneuert werden müssen, sagt Alexander Höfer, Sprecher der Servicebetriebe Oberhausen, die für Schulgebäude zuständig sind. Zum Diebesgut, so viel steht ebenfalls fest, gehört ein Tresor in der Größe 60x40x40 Zentimeter, in dem sich allerdings keine Wertgegenstände befinden sollen.

Die Täter brachen Türen in der Oberhausener Grundschule auf, die nun alle erneuert werden müssen.
Die Täter brachen Türen in der Oberhausener Grundschule auf, die nun alle erneuert werden müssen. © FUNKE Foto Services | Servicebetriebe Oberhausen

Den Einbruch hatte ein Mitarbeiter der Servicebetriebe Oberhausen am Sonntagmorgen (9.6.) der Polizei gemeldet, als in der Schule zwei Wahllokale für die EU-Wahl eingerichtet werden sollten. Der genaue Zeitpunkt der Tat ist noch nicht geklärt. Das Gebäude war am Freitag vorher (7.6) gegen 15 Uhr geschlossen worden.

Oberhausener Anwohner beobachten auffälliges Verhalten

Erst vor etwa drei Wochen hatten Diebe bei einem Einbruch in dieselbe Schule schon einmal einen Tresor gestohlen. Wenig später beobachteten Anwohner des Olgaparks, dass eine Gruppe von Jugendlichen mehrfach hintereinander einen Safe von einer Bustrasse warfen, offensichtlich mit der Absicht verbunden, dass er sich öffnet. Die Nachbarn informierten die Polizei.

Innerhalb weniger Wochen sind zwei Mal Täter in die Oberhausener Robert-Koch-Schule eingebrochen.
Innerhalb weniger Wochen sind zwei Mal Täter in die Oberhausener Robert-Koch-Schule eingebrochen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Oberhausener Polizei erwischt drei Verdächtige auf der Flucht

Als die Beamten eintrafen, machten sich die jungen Leute aus dem Staub. Den Polizisten gelang es allerdings aufgrund der guten Beschreibung durch die Zeugen, drei der Täter im Alter zwischen 12 und 16 Jahren zu erwischen. „Die Polizei ermittelt nun wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls“, erklärt Sprecherin Luisa Lakhal. Ob die Jugendlichen an der Tat beteiligt waren und noch weitere Täter in Frage kommen, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.

An den Türen richteten die Täter massive Schäden an.
An den Türen richteten die Täter massive Schäden an. © FUNKE Foto Services | Servicebetriebe Oberhausen

Im Zuge der weiteren Nachforschungen stellte sich dann heraus, dass der fragliche Tresor aus der Robert-Koch-Schule stammte. Es handelt sich aber nicht um den Safe, den die Unbekannten jetzt mitgehen ließen.

Erst Ende April stiegen Unbekannte in die Ruhrschule ein

Erst Ende April waren Unbekannte in die Alstadener Ruhrschule eingestiegen, hatten dort ebenfalls Türen zerdeppert, Schränke aufgerissen und das halbe Lehrerzimmer verwüstet. Im vergangenen Jahr entstand durch insgesamt 15 Einbrüchen an Oberhausener Schulen der Stadt ein Schaden von 130.000 Euro.

SPD fordert Videoüberwachung für Schulgebäude

Da sich Einbrüche und Vandalismus in Oberhausener Schulen häufen, fordert die SPD-Fraktion im Stadtrat, Schulgebäude mit Videoüberwachung auszustatten. Die Aufzeichnungen sollen nur außerhalb der Nutzungszeiten erfolgen und keinesfalls während des laufendes Betriebs. Die Verwaltung soll sich mit der Polizei in Verbindung setzen, um über das weitere Vorgehen zu sprechen.

Die Videokameras sollen zum einen ihren Dienst leisten, um die möglichen Täter zu identifizieren, zum anderen aber auch der Abschreckung dienen, erklären die Sozialdemokraten. „Im Gegensatz zur Videoaufzeichnung im öffentlichen Raum ist eine Aufzeichnung im Rahmen des Hausrechts an öffentlichen Schulen gedeckt und obliegt der Entscheidungskompetenz der Stadt“, heißt es in dem Antrag weiter.

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