Oberhausen. Vandalen zerstören in der Ruhrschule in Oberhausen, was sie in die Finger bekommen. Die Grundschulleiterin und ihr Team sind geschockt.
Der Hausmeister ist es, der am frühen Montagmorgen (29. April 2024) auf die Scherbenhaufen trifft. Ihm ist sofort klar: In die Oberhausener Ruhrschule ist eingebrochen worden. Er alarmiert die Polizei und die Schulleiterin. Sabine Schumann ist schnell vor Ort – und geschockt.
Noch vor der weiteren Bestandsaufnahme informiert die Schulleiterin ihr Team und dirigiert die rund 360 Grundschulkinder um. „Zum Glück liegt der Ruhrpark hier in der Nähe und heute scheint die Sonne.“ Während Sabine Schumann und ihr Hausmeister die Schäden begutachten, toben die Kinder unbeschwert im Grünen. „Vor diesem Anblick hier müssen wir sie schützen“, waren sich alle Pädagogen schnell einig.
Vermutlich nachts sind der oder die Täter durch eines der großen Fenster in die kleine, beschauliche Grundschule eingedrungen. Ihr erstes Ziel: das Sekretariat. Die verschlossene, doppeltverglaste Tür konnte sie nicht aufhalten. „Sie haben sie einfach zerdeppert.“ Bargeld aber haben sie dort keines gefunden. „Das gibt es bei uns nicht, die Klassenkassen nehmen die Lehrkräfte stets mit nach Hause“, betont Schumann. Doch die Täter gaben nicht auf, suchten weiter und gingen dabei alles andere als zimperlich vor. „Sie rissen alle Türen von den Schränken, verwüsteten das komplette Lehrerzimmer – das war pure, blinde Wut!“
iPads erst gestohlen und dann auf die Straße geschmissen
Zwei iPads ließen sie zwar mitgehen, knallten sie aber nur wenig später auf das Pflaster der Bebelstraße. „Vermutlich, weil die Tablets Passwort-geschützt und unbrauchbar sind, sobald sie aus dem Schulnetz entfernt werden.“ Auch der Bildschirm der Sekreträrin landete auf dem Schulflur. Doch damit nicht genug. „Sie müssen eine Farbspray-Dose dabei gehabt haben, denn die gibt es bei uns nicht“, sagt Sabine Schumann und blickt auf unzählige goldene Graffiti. „Alles beschmiert!“ Die Böden, die Wände, die Gardinen. „Wir sind geschockt.“
Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Schule. „Vor wenigen Jahren hatten wir das schon einmal!“ Das Fenster, durch das die Einbrecher damals ins Gebäude gelangten, ist längst zusätzlich gesichert worden. Geholfen hat das wenig. „Sie sind einfach durch ein anderes eingestiegen.“ Sabine Schumann und ihr Kollegium sind ratlos: „Wir wissen wirklich nicht, was wir noch machen sollen, um so etwas zu verhindern.“
Aber in einem Punkt sind sich alle einig: „Die Kinder sollen von diesem Vorfall so wenig wie möglich mitbekommen.“ Kaum hatte die Oberhausener Polizei die Spuren gesichert, rückten deshalb sofort Glaser und Schreiner an. Das kaputte Fenster ist bereits ausgewechselt, die Türen an den Holzschränken werden gerade gerichtet. Ob bis morgen früh aber auch noch die Schmierereien schon wieder entfernt werden können, weiß die Schulleiterin nicht. „Vielleicht zumindest die schlimmsten!“
Ganz verbergen können die Pädagogen den Einbruch vor ihren Schülerinnen und Schülern aber nicht. Als die Kinder am Mittag auf den Schulhof zurückkehren, wollen viele sofort Detektiv spielen. „Damit alles so schnell wie möglich aufgeklärt wird und die Einbrecher bestraft werden“, erzählen sie eifrig.
Polizeisprecherin Luisa Lakhal versichert auf Nachfrage dieser Redaktion: „Die Ermittlungen durch das zuständige Kriminalkommissariat laufen auf Hochtouren.“