Oberhausen. Im „Babastuff-Thrift-Shop“ in der Oberhausener City gibt es unter anderem seltene Videospiele. Warum der Inhaber Loyalität zu Kunden verspricht.
- Ein Oberhausener Händler entdeckt eine Nische für sich: seltene Videospiele und Elektro-Zubehör
- „Damit kann man Geld verdienen“, sagt Kevin Fehlau, Inhaber von „Babastuff-Thrift-Shop“ in der City
- Seine Produkte verkauft er im Geschäft, aber auch bei Online-Auktionen
Secondhand-Geschäfte gibt es viele in Oberhausen. Doch mitten in der Innenstadt, an der Elsässer Straße, verkauft ein Händler seit einiger Zeit ganz Besonderes aus zweiter Hand: Im „Babastuff-Thrift-Shop“ gibt es neben alltäglichen Artikeln auch einzigartige Sammlerstücke.
Inhaber Kevin Fehlau setzt auf Videospiele und Elektrikzubehör, das sonst meist nur online zu finden sind. Diese Nische hat sich als lukrativ erwiesen, sagt Fehlau. „Damit kann man Geld verdienen.“
Videospiel-Händler: Mit der Playstation fing alles an
Kevin Fehlau hat über zehn Jahre Flohmarkterfahrung und diverse Jobs hinter sich, bevor er seinen eigenen Laden eröffnet. Früher begleitete er oft seine Mutter bei ihrem Trödel-Hobby. Schon damals habe er gemerkt, dass es eine Nische für Videospiele gibt. Mit Spielen für die Playstation habe es angefangen, heute verkauft er in seinem Geschäft ganz unterschiedliche Artikel.
Das Geschäft hat aber durchaus auch seine Herausforderungen. Im Gespräch betont Fehlau besonders, wie stressig seine Arbeit ist und wie viel Einsatz sie fordert. „Blut, Schweiß und Tränen“ fließen in den Betrieb seines Ladens. Trotzdem lässt er nicht locker und arbeitet an seiner Geschäftsidee. Er hat den Laden bereits sechsmal umgebaut und das Konzept immer wieder erneuert, um den Bedürfnissen seiner Kunden gerecht zu werden. Aber die harte Arbeit lohne sich: „Ich werde nicht gerne dirigiert, sondern bin viel lieber mein eigener Chef.“ Er sei froh, seine Interessen mit seinem Beruf kombinieren zu können.
Begehrte Videospiele: Online-Auktionen auf Twitch
Ein wichtiger Teil von Fehlaus Geschäftsmodell ist seine starke Online-Präsenz. Er betreibt einen erfolgreichen Ebay-Shop, in dem er seine Produkte verkauft. Zusätzlich führt er regelmäßige Online-Auktionen durch, bei denen er seltene und begehrte Artikel versteigert. Dies bietet er auf einem Kanal bei Twitch an, einer Online-Plattform, auf der sich hauptsächlich Videospieler tummeln und austauschen. Diese Kombination aus stationärem Laden und Online-Handel ermögliche es ihm, eine breite Kundschaft zu erreichen und den Umsatz zu steigern, sagt er.
Fehlau versteht es außerdem, beide Konzepte miteinander zu verbinden: An der Kasse in seinem Geschäft liegt ein iPad parat. Darüber kann sich die Kundschaft die Produkte seines Ebay-Shops ansehen. Ein kluger Trick, den begrenzten Raum, in dem er Ware präsentieren kann, virtuell zu erweitern.
„Auch ich wurde schon abgezockt, deswegen ist es mir um so wichtiger, ein loyales Verhältnis zu Kunden zu haben.“
Doch auch beim handfesten, typischen Seconhand-Geschäft ist er dabei und führt zum Beispiel auch Haushaltsauflösungen durch. Im Geschäft gibt es günstige Schnäppchen ebenso wie Nischenprodukte für Sammler und Liebhaber, die bereit sind, für seltene Stücke auch höhere Preise im dreistelligen Bereich zu zahlen. Für alle seine Produkte verspricht der Geschäftsmann: Sie werden geprüft, gereinigt und kontrolliert, ob sie günstig über die Ladentheke gehen können oder ob es sich um ein wahres Schätzchen handelt. Ehrlichkeit sei ihm wichtig, beteuert er. „Auch ich wurde schon abgezockt, deswegen ist es mir um so wichtiger, ein loyales Verhältnis zu Kunden zu haben.“
Kevin Fehlaus Secondhand-Store kann als leuchtendes Beispiel für die erfolgreiche Kombination von traditionellem Handel und modernen Geschäftsmodellen gesehen werden. Mit viel Einsatz, Kreativität und der Fähigkeit, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen, hat Fehlau ein Geschäft aufgebaut, das sowohl bei Sammlern als auch bei alltäglichen Kunden derzeit großen Anklang findet.