Mülheim. Zwischen bunten Blüten übers Feld schlendern, hier und da etwas abpflücken und den ganz eigenen Strauß zusammenstellen: Wo das in Mülheim geht.
Dass man sich noch immer inmitten der Ruhrgebietsgroßstädte befindet, gerät bei einem Ausflug in Mülheims ländliche Stadtteile mit ihren Feldern und Wäldchen leicht in Vergessenheit. Außer Spazier- und Radwegen, Bauernhöfen und Restaurants locken gleich mehrere Gelegenheiten, Blumen selbst zu pflücken, auf einen Ausflug an die grünen Stadtränder.
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Große Vorbereitung erfordert es nicht, sich einmal als Florist zu versuchen. Schneidewerkzeuge und Körbe für überschüssiges Blattwerk liegen auf allen Selbstpflück-Feldern bereit, oft gibt es auch Hinweise, wie sich welche Blumen am besten ernten lassen. Das Grundprinzip beim Selberpflücken ist überall dasselbe und denkbar einfach: Zuerst in aller Ruhe die schönsten Blumen auf dem Feld aussuchen und abschneiden, dann den Preis ermitteln und zum Schluss bezahlen, meist pro Stück beziehungsweise Stiel. Die Zahlung erfolgt auf Vertrauensbasis, daher gilt: „Nur bezahlte Blumen bringen Freu(n)de!“
„Hansbergblumen“ im Winkhauser Tal
Beim Start seines Blumenfeldes vor mehreren Jahren sei er skeptisch gewesen, ob das Bezahlsystem wirklich funktioniere, erzählt Landwirt Matthias Ott, doch diese Sorge hätte sich als unbegründet erwiesen. So kann auch in diesem Jahr auf drei großen Beeten vor den Selbsternteparzellen „P:ott-Gärten“ fleißig gepflückt werden, zurzeit Sonnenblumen (80 Cent/Stück), Dahlien (40 Cent/Stiel) und Gladiolen (70 Cent/Stück). Wer Glück hat, findet im Unterstand am Feldeingang zudem saisonales Gemüse zum Verkauf.
Hansbergstraße/Ecke Reuterstraße (Hausnr. 277), durchgehend begehbar, Bezahlung bar oder per Paypal.
„Das kleine Grün“-Blumenfeld in Mintard
„Das kleine Grün“ ist ein landwirtschaftlicher Betrieb an der Mintarder Straße, der nach eigenen Angaben lokal und nachhaltig produziert. Er erzeugt mit für die Mülheimer Solawi (Solidarische Landwirtschaft), bietet unter anderem einen samstäglichen Feldverkauf und eben das Blumenfeld zum Selberpfücken an. Dicht an dicht wachsen hier die verschiedensten Sorten, von Sonnenblume und Sonnenhut über Dahlien und Tagetes bis hin zu einigen essbaren Blüten wie Kornblume und Ringelblume. Kleine Tafeln vor den Beeten informieren über die Preise (50-80 Cent/Stück) und enthalten Ernte-Tipps.
Mintarder Str. Nähe Hausnr. 210, durchgehend begehbar, nur Barzahlung, Parkplatz neben dem Feld.
Blumenfeld an der Zeppelinstraße in Raadt
Gleich zwei Feldabschnitte stellt Frederik Schulten-Baumer Selbstpflückern in Raadt zur Verfügung. Die große Fläche hat einen praktischen Grund, erklärt der Landwirt: Damit der Boden fruchtbar bleibe und die Pflanzen gut gediehen, bekomme jede Sorte von Jahr zu Jahr einen anderen Standort. Schulten-Baumer bietet fast das ganze Jahr über saisonale Blumensorten an, momentan gibt es Dahlien (40 Cent/Stück), Gladiolen (80 Cent/Stück) und Sonnenblumen (80 Cent/Stück) sowie einige unscheinbarere Sorten, um die Sträuße „aufzufüllen“, etwa Sommerastern, Dill und Ringelblumen (30-40 Cent/Stiel). An der Bezahl-Station finden sich zudem immer einige fertige Sträuße und erntefrisches Gemüse.
Neckelstr./Ecke Zeppelinstr., geöffnet etwa von Sonnenauf- bis -untergang, Zahlung bar oder per Paypal, Parkplatz am Feld.
Blumenfeld an der Riemelsbeck in Fulerum
Schulten-Baumer betreibt zusätzlich ein weiteres Blumenfeld auf der anderen Seite des Rumbachtals. Es ist zwar etwas kleiner und bietet weniger Sorten, dafür ist es aber nicht umzäunt, sodass theoretisch rund um die Uhr Blumen gepflückt werden können. Besucher können sich hier an Gladiolen (80 Cent/Stück), Dahlien (40 Cent/Stiel) und Sonnenblumen (80 Cent/Stück) bedienen.
Riemelsbeck, nahe der Einmündung in die Velauer Str., durchgehend begehbar, Zahlung bar oder per Paypal.
Blumenfeld vom Dümptener Bauernhof
Beim Blumenpflücken auf dem Dümptener Bauernhof lohnt es sich, genau hinzusehen: „Man findet überall zwischendrin was Schönes“, weiß Inhaberin Christiane in der Beeck-Bolten. In bunter Mischung wachsen hier unter anderem Dahlien, Herbstastern, Sonnenhut, das „total hippe“ Mutterkraut und sogar vereinzelte weiße Sonnenblumen. Damit die Preisermittlung nicht zur Rechenherausforderung wird, zahlen Kunden am Ende je nach Dicke des gesammelten Straußes (4,50 bis 15 Euro). Ausnahme sind Sonnenblumen, die mit 1,30 Euro pro Stück oder 10 Euro je Strauß berechnet werden. Für alle, denen das kreative Sammeln im Feld zu mühselig ist, gibt es im Hofladen auch fertig gebundene Sträuße zu kaufen.
Bonnemannstr. 66, durchgehend begehbar, nur Barzahlung, Parkplätze entlang der Auffahrt oder am Hof, Hofladen: Mi.-Fr. 13-18.30 Uhr, Sa. 9-13 Uhr.
Blumen vom Lepkesfeld
Eigentlich schon zu Oberhausen gehört der Lepkeshof, doch sein Blumenfeld liegt direkt an der Stadtgrenze zu Mülheim am Rand des Hexbachtals. Mitten durch das Feld führt ein Pfad, zu dessen linker Seite Dahlien (50 Cent/Stück) und rechter Seite Gladiolen (90 Cent/Stück) wachsen, ein Stück weiter stehen außerdem Sonnenblumen (90 Cent/Stück). Wer mag, kann den Besuch mit einem Abstecher in den Hofladen auf der anderen Straßenseite verbinden.
Lepkesfeld/Ecke Hexberg, Blumenfeld geöffnet von 8.30 Uhr bis 20 Uhr, nur Barzahlung, Parkplatz am Feld. Hofladen: Mühlenstr. 128, 46047 Oberhausen, Mo.-Fr. 9-18.30 Uhr, Sa. 9-14 Uhr.
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