Mülheim. Das EM-Public-Viewing auf Mülheims Schleuseninsel begeistert nicht alle. Es gibt erste Klagen wegen der Lautstärke. Was der Veranstalter sagt.

Mit dem 5:1-Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zum Auftakt der Europameisterschaft feierte das große Public Viewing auf der Mülheimer Schleuseninsel eine erfolgreiche Premiere. Fast 1000 Mülheimerinnen und Mülheimer verfolgten das allererste EM-Spiel auf einer riesigen Videoleinwand. Doch nicht alle sind darüber begeistert.

„Oh wie ist das schön“, schallte es am späten Freitagabend nach dem Schlusspfiff so laut über die Schleuseninsel, dass es selbst am Berliner Platz noch deutlich zu vernehmen war. Kein Wunder, dass der ein oder andere Anwohner angefressen ist. „Bereits in den Tagen vorher mussten wir ständig Soundchecks mit stark basslastiger Musik erfahren, die auch bei geschlossenen Fenstern den Körper beeinträchtigte“, schildert Barbara Lubina-Hermann.

Das sagt der Veranstalter zur Lautstärke

Über Stunden seien sie und ihre Nachbarschaft dem ausgesetzt gewesen. „Weder Fernsehen noch eigene Musik waren möglich“, so die Anwohnerin. Nach Stunden gehe das an die Substanz.

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„Wir halten uns natürlich an die Vorgaben“, sagt Thorsten Sterna, Sprecher der AZ-Gruppe Deutschland als Veranstalter des Public Viewings. „Wir haben regelmäßig Leute vom Ordnungsamt vor Ort, die die Lautstärke messen“, so Sterna. Erlaubt seien 80 Dezibel. „Da lagen wir aber immer klar drunter.“ Bei allen 21-Uhr-Spielen sei mit Abpfiff Schluss. „Dann lassen wir die Veranstaltung zeitnah ausklingen. Das Eröffnungsspiel war eine Ausnahme, da haben wir noch eine halbe Stunde lang hinterher Programm gemacht.“

Zweites Deutschland-Spiel: Fan-Fest öffnet am Mittwoch ab 13 Uhr

Das Ordnungsamt bestätigte insgesamt vier Beschwerden von Anwohnern, drei davon wohnhaft unter derselben Adresse. An Spieltagen sei dem Veranstalter die Nutzung von Tongeräten zwei Stunden vor Spielbeginn erlaubt. „Für alle geplanten Spielübertragungen ist das Abspielen von Musik oder Live-Musik sowie eine Nachberichterstattung nach Abpfiff der jeweilig letzten Spieltagspartie ausdrücklich nicht mehr erlaub“, teilte die Behörde mit.

Sie richtete sich dabei auch nach dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes, das den Immissionsschutz bei Veranstaltungen für die EM explizit geregelt hat: Die Immissionswerte dürfen an der nächsten Wohnbebauung 80 Dezibel nicht überschreiten und das Abspielen von Musik oder Live-Musik ist in der Vorrunde bis längstens 24 Uhr, ab dem Achtelfinale bis längstens 1 Uhr erlaubt.

Am Dienstag musste das Fan-Fest wegen einer Unwetterwarnung vorsichtshalber abgesagt werden. Am Mittwoch geht es aber wie geplant ab 13 Uhr weiter. Natürlich inklusive des zweiten Gruppenspieles Deutschland gegen Ungarn um 18 Uhr. Zuvor trifft Kroatien auf Albanien (15 Uhr), anschließend Schottland auf die Schweiz (21 Uhr). Auch die beiden Spiele werden - wie alle anderen - auf der Schleuseninsel übertragen. Es gibt keinen Eintritt, aber zehn Euro Mindestverzehr.

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