Mülheim. Beim 5:1-Auftaktsieg der DFB-Elf feierte ein Fan-Fest in Mülheim Premiere. Wie das EM-Event auf der Schleuseninsel angenommen wurde.

Am Ende durfte natürlich auch der Klassiker nicht fehlen. „Oh, wie ist das schön“, schallte es nicht nur über die Schleuseninsel, sondern durch Teile der Innenstadt. „So was hat man lange nicht gesehen.“ Stimmt. Denn nach zwei Turnieren Pause gab es in Mülheim erstmals wieder ein großes Public Viewing, das mit dem 5:1-Erfolg der deutschen Mannschaft kaum besser hätte starten können.

Die Teams waren noch nicht einmal auf dem Platz, da meldete der Veranstalter „ausverkauft“. Ab diesem Zeitpunkt wurden keine neuen Besucherinnen und Besucher mehr hereingelassen. Die reservierten Tische im vorderen Bereich des Platzes waren schon eine gute Stunde vor dem Anpfiff fast komplett besetzt, anschließend füllte sich auch der restliche Stehplatzbereich. Eine genaue Besucherzahl konnte die AZ-Gruppe am Abend zwar nicht verkünden, am Ende dürften es aber knapp unter 1000 Mülheimerinnen und Mülheimer gewesen sein.

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Auch Bastian, John-Luca und Henning waren beim Public Viewing am Freitag auf der Schleuseninsel in Mülheim dabei. Allgemeines Fazit: Der EM-Auftakt hätte nicht besser laufen können.
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Atmosphäre und Organisation treffen bei Mülheimern auf Zustimmung

„Wir haben es schon vor einigen Tagen durch Zufall mitbekommen, als wir hier vorbeigekommen sind. Wir wollten einfach in einer Menschenmenge mitjubeln und mitfeiern“, meinte Henning (36), der mit seinem Sohn und seinem besten Freund zum Fan-Fest gekommen war. Das Trio war begeistert: „Super, besser geht‘s nicht.“

Auf einer Großleinwand wurde am Freitagabend das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft übertragen.
Auf einer Großleinwand wurde am Freitagabend das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft übertragen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Auch andere waren angetan von dem Event. „Es ist total professionell organisiert“, meinte ein Mülheimer, der für ein größeres Unternehmen selbst schon Veranstaltungen mit auf die Beine gestellt hat. Tim (28) feierte auf der Schleuseninsel sogar seinen Geburtstag.

Schotte fiebert in Mülheim mit dem EM-Underdog

Den ersten großen Jubel gab es schon nach zehn Minuten beim Führungstor durch Florian Wirtz. Danach jubelten die Fans auf der Schleuseninsel schon in der ersten Hälfte zwei weitere Male. Das dreimalige Ausrufen des Torschützen durfte dabei natürlich nicht fehlen.

War trotz des Ergebnisses bester Laune: der Schotte Colin Crawford.
War trotz des Ergebnisses bester Laune: der Schotte Colin Crawford. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Einer war besonders nervös vor dem Anpfiff: Colin Crawford. Der 56-Jährige fiel im klassischen Schottenrock und mit dem blauen Trikot sofort auf. „Ich bin zum ersten Mal in Deutschland“, sagte der Schotte aus der Nähe von Edinburgh. Und warum? „Um Fußball zu genießen“. Bei den anderen beiden Spielen seiner Mannschaft in Stuttgart und Köln wird er im Stadion sein. Für München reichte es aber nicht. „Ich konnte hier überall mit der Bahn hinfahren, es ist total günstig.“ Manchmal hilft ein Blick von außen.

Kurzer Regenschauer kann Stimmung kaum trüben

Beim Halbzeitstand von 0:3 musste Crawford gute Miene zum bösen Spiel machen. „Ich hoffe, wir machen wenigstens ein Tor und können die Deutschen wenigstens ein bisschen aufhalten“, meinte der Schotte. Beim Eigentor von Antonio Rüdiger war er später der einzige, der jubelte.

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Zehn Minuten nach der Pause wurden dann hektisch die Jacken angezogen und die Regenschirme herausgeholt. Ein kurzer Platzregen konnte die Stimmung aber nicht trüben. „Schön, dass ihr alle trotzdem noch weiter feiert“, lobte Moderator Thorsten Sterna.

Das neue Mülheimer Fan-Fest öffnet ab sofort an allen Spieltagen. Am Samstag geht es schon um 13 Uhr weiter. Auch für das nächste Deutschland-Spiel am kommenden Mittwoch (19. Juni, 18 Uhr) stehen noch Tische zur Reservierung zur Verfügung - acht Plätze für 249 Euro inklusive zehn Litern Bier und acht Snacks (Brezel oder Currywurst). Wer keinen Tisch vorab festmachen möchte, muss frühzeitig kommen. Es wird kein Eintritt erhoben, aber ein Mindestverzehr von zehn Euro.

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