Mülheim. Wenig Fan-Kneipen, wenig Suchen im Netz und kaum Vereine? Mülheim landet zur EM-Zeit in einer Statistik weit vorne. Warum das fragwürdig ist.

Wer am vergangenen Freitag bei einem der unterschiedlichen Public Viewings dabei war und den 5:1-Auftaktsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft bejubelt hat, der dürfte sich bei dieser Statistik die Augen reiben: Mülheim soll zu den Top drei der größten Fußball-Muffel gehören?

Zu diesem Schluss kommt jedenfalls ein Online-Portal, das für die 50 größten deutschen Städte seit dem 1. April 2023 untersucht hat, wie oft nach Fußball-Begriffen im Internet gesucht wurde. Auch die lokale Dichte an Fußballplätzen, Vereinen und Fan-Kneipen floss in einen Index mit ein. Laut dieser Statistik liegt Mülheim auf Rang drei der Fußballmuffel-Städte hinter Potsdam und Hamm.

Kaum Fan-Kneipen werden offiziell gelistet

Demnach gibt es in Mülheim nur wenige Fan-Kneipen, die über den Dazn-Bar-Finder zu entdecken sind. Dort werden nur das Posthorn in Broich und Franky‘s Loft an der Sandstraße gelistet. In der Übersicht tauchen allerdings weder der Rauchfang an der Wallstraße, noch das Schräge Eck im Dichterviertel, das Leonardo an der Schloßstraße, das Schilderhaus an der Südstraße oder Fati‘s Wirtshaus im Saarner Kellermannshof auf, die die EM-Spiele ebenfalls zeigen und die das Ergebnis mit Sicherheit deutlich nach oben korrigiert hätten.

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Auch die Statistik zur Anzahl der Fußballvereine ist fraglich, dann sie wird in dem Ranking mit 22 angegeben. In Wahrheit befinden sich aber aktuell nur noch 14 Vereine im Spielbetrieb, die Jahr für Jahr im Januar vor 1500 Zuschauern um die Hallen-Stadtmeisterschaft spielen. Dazu kommen der nicht mehr im Spielbetrieb aktive TSV Broich, der Breitensportverein Turnerbund Speldorf sowie die beiden Futsalclubs PCF und SUKV.

Schlachtenbummler wählen Mülheim für Ausflug in den Amateurfußball

Beim zweiten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Ungarn werden die Mülheimerinnen und Mülheimer wieder zeigen, ob sie zur Kategorie Fußballmuffel gehören. Das Auftaktspiel verfolgten alleine auf der Schleuseninsel fast 1000 Menschen. Einige hundert waren es auf dem Saarner Pastor-Luhr-Platz oder bei einem Sommerfest des TuSpo Saarn. Am Sonntag wählten mehrere Schlachtenbummler aus Schottland, England und Italien ausgerechnet Mülheim für einen Ausflug in den Amateurfußball und verfolgten an der Moritzstraße das Relegationsspiel zur Bezirksliga zwischen dem SC Croatia und dem FC Taxi Duisburg. Es endete 0:0.

Als Hauptstadt der Fußball-Enthusiasten hat das Ranking im Übrigen Stuttgart auserkoren. Mit 19,86 Suchanfragen pro 1000 Einwohnern wird dort so häufig wie nirgendwo anders nach Fußball-Keywords auf Google gesucht. Auf Platz zwei liegt Hannover mit 135 Fußballplätzen, auf Rang drei Frankfurt.

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