Moers. Die Musiknacht lockte 2024 zahlreiche Besucherinnen und Besucher nach Moers. Wo war es voll? Wo leer? Die Tops und Flops der Night of the Bands.
Von rappelvoll bis gähnend leer, von Stimmung pur bis Flair gleich null bot die „Night of the Bands“ von Enni am Samstagabend jede Bandbreite fürs Publikum. „Das ist ja das Schöne an der Veranstaltung. Wenn einem die Musik nicht gefällt, geht man einfach ins nächste Lokal. Eine klasse Veranstaltung“, schwärmt Steffen aus Duisburg. Er ist mit dem Fahrrad da und schlürft mit Holger aus Neukirchen-Vluyn gerade vor dem Autentico in der Musikpause ein Bierchen.
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Begonnen haben sie den Abend im Bollwerk, wo Yago und Nico Rossberg mit Deutschpop dem Publikum einheizten. Da waren auch Regina und Susanne aus Moers mit Jürgen aus Goch. „Wir haben draußen gestanden und gar nicht mitbekommen, dass in der Halle schon das Programm begonnen hat. Dann haben wir gefragt, wann es losgeht und es hieß, dass jetzt schon die zweite Band spielt“, erzählt Regina. Eine Ansage wäre eine gute Lösung gewesen, sagen sie und zuckeln weiter zum nächsten Event.
Night of the Bands in Moers: 900 Tickets im Vorverkauf
Im Bollwerk fällt schon um 18 Uhr der Startschuss für den langen Abend. Zeitversetzt greifen die Bands in den verschiedenen Locations in die Tasten oder zum Mikrofon, sodass die Gäste viel von den unterschiedlichen Auftritten mitbekommen können. Im Bollwerk ist auch Miguel Möhrmann, Mitarbeiter des Veranstalters Boese Events, der die Band-Nacht zum ersten Mal ausrichtet. „Wir haben schon im Vorverkauf über 900 Karten verkauft. Es werden mit Sicherheit deutlich über 1000 verkaufter Tickets an diesem Abend“, freut er sich.
Vor dem Autentico ist Sängerin Shondell Mims während einer Auftrittspause gerne zu einem Gespräch bereit. Sie stammt aus Kalifornien, wohnt aber schon seit 1997 in Düsseldorf. Warum verlässt jemand den Sonnenstaat in den USA, um in Deutschland zu leben? „Meine Schwester wohnte in Deutschland und hat immer zu mir gesagt, ich soll hierhin kommen. Das habe ich vor langer Zeit gemacht, aber meine Schwester ist wieder zurück nach Kalifornien gezogen“, bedauert sie offen. Ein Trost bleibt ihr: „Die Deutschen lieben die Musik und ich habe mein Leben gefunden.“
Sängerin aus den USA bei der Night of the Bands in Moers dabei
Sie ist gefragte Sängerin, überall auf Youtube zu finden, die schon als Kind ständig gesungen hat, erzählt sie. Von Düsseldorf aus reist sie oft ins Ausland, nach Spanien zum Beispiel. Sie ist auch oft in Berlin, um Songs aufzunehmen und gibt Konzerte in ganz Deutschland. Im Oktober geht‘s erst einmal zurück nach Kalifornien zur Familie, um Urlaub zu machen, verrät sie. Von der sympathischen Sängerin mit der echten Soulstimme, die mit Sugabeat auftritt, sind auch Steffen und Holger begeistert. „Auch der Saxophonist ist überwältigend“, schwärmen sie und warten auf den nächsten Auftritt.
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Im Awo Café Wohnzimmer ist im Gegensatz zu vielen anderen Locations fast nichts los. Das kann an der Band „Plug and Play“ nicht liegen, denn sie macht tolle Musik. Allerdings sind nur ein paar Versprengte an den Stehtischen. Auch die nüchterne Atmosphäre der Räumlichkeiten ist nicht gerade angetan, um groovige Stimmung aufkommen zu lassen. Schade für die vielen Kräfte, die für den Abend geschuftet haben. Ganz anders im Piccolo in der Nähe des Schlosses. Da bringt Alex Chilla mit Soul & Pop den Laden ins Wanken. Draußen vor dem Lokal haben es sich auf bequemen Sitzen Joachim Wiese und die langjährige, freundliche Chefin Kerstin Protzner gemütlich gemacht.
Musiknacht 2024 in Moers: Volles Haus im Kastell
Sie genießen den Abend genauso wie Joachim Wieses Freund Alexander Louis und Nusreta Bisic-Sosa. „Einfach nur schön hier“, sagen sie. Sie sind öfter im Piccolo und nicht extra wegen der Band-Nacht gekommen. Aber die Musik an diesem Abend sei das Tüpfelchen auf dem i. Sie kosten die Nacht in vollen Zügen aus.
Aber alles lässt sich offenbar noch steigern. Im Kastell bekommt man keinen Fuß mehr vor den anderen. Es ist rappelvoll, die Stimmung könnte nicht besser sein, vor der Bühne tobt der Bär. Robsure rockt den Raum, die Menschen sind begeistert, der ganze Saal ist in Bewegung. Direkt vor der Türe chillen Joyce (29) mit Torsten (28) und den Freunden Lukas (27) und Derek (26). „Wir wussten gar nicht, dass heute die Band-Nacht stattfindet“, geben sie zu. Um so schöner: Sie lassen sich auf ihrem Platz an der Sonne ohne große Kosten einige Stunden vom Feinsten beschallen.
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Auch gleich nebenan im Café Mondrian geht die Post ab. Kein Durchkommen mehr. Freezland sorgt mit Pop und Rock für einen atemberaubenden Abend. „Bitte mehr davon“, ist die einhellige Meinung der Gäste.