Moers. Rund 400 Hunde leben auf einer griechischen Müllkippe unter prekären Bedingungen. Wie Moerser Ehrenamtler den Tieren jetzt helfen wollen.

In der nordgriechischen Gemeinde Xanthi leben 400 Straßenhunde unter prekären Bedingungen. Nachdem dort das Tierheim vor einigen Jahren geschlossen wurde, seien die Tiere auf einer Müllkippe zurückgelassen worden. Kürzlich hat die gemeinnützige Organisation VETO (kurz für: Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen) mit Sitz in Moers für sie eine Rettungsaktion gestartet. Wie aus einer Pressemitteilung des Vereins hervorgeht, sollen die Hunde etwa mit nahrhaftem Futter versorgt werden. Auch tierärztliche Behandlungen und Kastrationen stünden auf der Agenda der Tierschützer.

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Laut VETO seien einige der Tiere durch Unfälle mit Fahrzeugen oder Maschinen der Mülldeponie schwer verletzt. Die Tierschützer berichten darüber hinaus von stark unterernährten Hunden, die Mangelerscheinungen, Parasitenbefall und Infektionskrankheiten aufweisen. Hinzu kommen Vergiftungssymptome, denn das Wasser auf der Müllhalde sei verunreinigt und die verfügbare Nahrung bestehe ausschließlich aus Abfall. Unkontrolliert vermehren sich die Hunde untereinander, da die meisten Tiere nicht kastriert sind. Laut einer Tierschützerin vor Ort läge die Sterblichkeitsrate der Welpen bei 90 Prozent.

Tierschützer aus Moers: „Der Besuch in Xanthi war auch für uns eine Extremsituation“

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Moerser Organisation seien im April nach Griechenland gereist, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. „Der Besuch in Xanthi war auch für uns eine Extremsituation. Dort wird man ungefiltert mit all den Gefahren konfrontiert, denen Straßentiere in Europa ausgesetzt sind“, wird etwa Janin Hammerschmidt von VETO zitiert. „Um diesem Leid ein Ende setzen zu können, sind wir alle gefragt.”

Mit ihrer am 13. Juni gestarteten Rettungsmission „Müllhalde“ möchten die Tierschützer die etwa 400 Hunde in Xanthi für mindestens ein Jahr versorgen. Über das Online-Spendenportal www.veto-tierschutz.de/rettungsmission-muellhalde können sich Tierfreunde finanziell an der Aktion beteiligen. Die Spendenhöhe könne dabei frei entschieden werden. Die Auswahl reicht dabei von Tagesrationen Trockenfutter für nur einen Euro bis hin zu einem Kastrations- & Medizinpaket  inklusive Wurmkur, Bluttests und Mikrochip für 210 Euro.

„Die Versorgung mit Futter ist die Grundlage für effektive Tierschutzarbeit. Um dem Leid der Hunde und Katzen auf Europas Straßen aber langfristig entgegenzuwirken, brauchen wir flächendeckende Kastrationen. Nur so können wir diesen Kreislauf durchbrechen. Das zeigt das Beispiel Xanthi deutlich”, betont VETO-Geschäftsführer Marco van Dré.