Kamp-Lintfort. Am Sonntag startet das Kammermusikfest Kloster Kamp mit den öffentlichen Proben. Ina Weißmann ist Fan – und Expertin. Was sie Besuchern rät.

Zumindest in einem Punkt ist alles wie immer: Kurz vor dem Start des Kammermusikfestes Kloster Kamp hat Koordinatorin Jeannette von der Leyen wieder alle Hände voll zu tun: Die anreisenden Musikerinnen und Musiker müssen von Flughafen und Bahnhof abgeholt, die vier öffentlichen Probeorte für den Start am kommenden Sonntag hergerichtet und der Endspurt für den Kartenvorverkauf organisiert werden – das sind zumindest die drei Dinge, die von der Leyen sofort einfallen, wenn man sie nach ihrer To-do-Liste in den nächsten Tagen fragt. Die gute Nachricht für Kurzentschlossene: Für zwei besondere Konzerte – die Soiree in der Johanniskirche Rayen (Samstag, 5. August, 17 Uhr) und das Nachtkonzert im Martinstift Moers (Samstag, 5. August, 22 Uhr) – gibt es noch Restkarten.

Dass das 19. Kammermusikfest zum Jubiläum 900 Jahre Kloster Kamp in diesem Jahr ein ganz besonderes wird, stand für die künstlerischen Leiter Katharina Apel und Alexander Hülshoff sowie Koordinatorin Jeanette von der Leyen schnell fest. Auch deshalb gilt das ausverkaufte und für das Kammermusikfest vom Programm eher untypische Eröffnungskonzert am kommenden Mittwoch in der Abteikirche als musikalische Hommage an die Geschichte der Zisterzienser und des Kloster Kamp.

Ina Weißmann verfolgt das Kammermusikfest Kloster Kamp seit vielen Jahren – auch in diesem Jahr.
Ina Weißmann verfolgt das Kammermusikfest Kloster Kamp seit vielen Jahren – auch in diesem Jahr. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Die Moerserin Ina Weißmann verfolgt das Kammermusikfest Kloster Kamp fast von Beginn an. Auch in diesem Jahr wird sie alle Konzerte und so viele öffentliche Proben wie möglich wahrnehmen. „Das ist Schwerstarbeit, ist aber auch mein sportlicher Ehrgeiz“, sagt Ina Weißmann und lacht. Konzertbesuche sind für die studierte Musikerin auch außerhalb des Kammermusikfests ihr „täglich Brot“. Welche Konzerte sie in diesem Jahr besonders empfiehlt? „Eigentlich alle, aber das Nachtkonzert im Martinstift Moers am Samstag ist wirklich ein Kleinod“, findet die Expertin. Und auch das Eröffnungskonzert sei mit Blick auf die weit gefasste Stücke-Auswahl – unter anderem eine Orchestersuite von Johann Sebastian Bach – „sehr vielseitig“.

Tipps für öffentliche Proben

Tipps hat sie aber auch für die öffentlichen Proben: Während viele Besuchende überall einmal hereinschnuppern wollen, sei es eigentlich besser, bei einer Probe von Anfang bis zum Ende zu bleiben: „Dann lerne ich das Stück kennen und komme besser ins entsprechende Konzert rein“, sagt Ina Weißmann. „Dass man die Stücke in einer solchen Probe gedeihen sieht, wie viele immer sagen, sehe ich nicht.“ Schließlich kämen die Musiker vorbereitet, dann gehe es in der Probe vor allem darum, dass das Zusammenspiel funktioniere. Und noch einen Rat hat die Musikerin: Wer seinen Kindern Kammermusik nahebringen will, könne diese statt ins Konzert besser in eine der öffentlichen Proben mitnehmen: „Da kann man rein- und wieder rausgehen, wenn es dem Kind zu viel wird.“

Was Ina Weißmann außerdem gerade am Kammermusikfest Kloster Kamp schätzt? „Dass man am Rande so gut mit den Musikerinnen und Musikern ins Gespräch kommen kann.“ Was sie hingegen weniger mag: „Kirchen als Konzertorte – ich möchte bei einem Konzert immer auch etwas sehen“, sagt Weißmann. Da hilft bei der freien Platzwahl nur eines: Rechtzeitig da sein…

INFO:

Wer sich noch Karten für die Soiree am Samstag, 5. August, 17 Uhr, oder das Nachtkonzert am Samstag, 5. August, 22 Uhr, sichern möchte, kann diese bis Freitagabend über die Homepage www.kammermusikfest-klosterkamp.de und zu den Öffnungszeiten bei Schuhhaus Dismer in Moers (02841/23170) oder im Zentrum Kloster Kamp (02842/927540) erwerben. Ab Montag gibt es die Restkarten nur noch im Zentrum Kloster Kamp.

Die öffentlichen Proben (Abteikirche Kloster Kamp, Rokokosaal Kloster Kamp, Turnhalle Niederrheinschule Kamp-Lintfort, Pferdestall im Schirrhof Kamp-Lintfort) starten am 30. Juli um 10 Uhr und sind wie immer kostenlos. Den Probenplan gibt es auf der Homepage. Weil sich gerade in diesem Jahr immer wieder Zeiten und auch Orte ändern könnten, empfiehlt Jeannette von der Leyen, sich die entsprechende App von der Homepage runterzuladen.