Kamp-Lintfort. Das wird ein heißes Thema: Spielplätze. FDP möchte die Lange Straße erhalten, die Linke den Zeisigweg. Die Verwaltung möchte am Plan festhalten.

Das Thema Spielplätze und deren möglicher Verkauf als Bauland wird in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am kommenden Dienstag, 15 Uhr in der Stadthalle, wohl ein heißes Thema werden. Nachdem sich am Montag die FDP mit einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet hatte, in der exemplarisch dargestellt wurde, warum der Spielplatz an der Lange Straße/Ecke Eyller Straße erhaltenswert sein soll, stellten die Linken am Dienstag ihre Pläne in einer Pressemitteilung vor, die sie für die Sitzung als Antrag vorsehen.

Die Linken blicken auf einen Spielplatz anders als die FDP

Der neue Vorzeigespielplatz auf dem ehemaligen Laga-Gelände ist derzeit ein Besuchermagnet.
Der neue Vorzeigespielplatz auf dem ehemaligen Laga-Gelände ist derzeit ein Besuchermagnet. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

Danach hätten sich die Linken alle in Rede stehenden acht Spielflächen angesehen. Im Gegensatz zu den Liberalen allerdings fällt der Spielplatz Lange Straße aus ihrer Sicht in die Kategorie „kann weg“. Genauso wie die Flächen an der Cambraistraße und der Elsterstraße. Für erhaltenswert dagegen befinden die Linken die Flächen am Zeisigweg, Schulstraße, Bürgermeister-Schmelzing-Straße (hier vor allem wegen des Bolzplatzes) und Ahornstraße. Diese sollten auch aufgewertet werden. Die Fläche an der Vinnstraße in direkter Nachbarschaft zum neuen Spielplatz auf dem Zechengelände, an der sinnfälligerweise die SPD zu einem Pressegespräch über das Thema Spielplätze eingeladen hatte, sehen die Linken künftig eher als Grünfläche denn als Bauland.

Die Verwaltung könnte es sich am Dienstag einfach machen: Den Verwaltungsvorschlag zur Abstimmung stellen, die SPD weiß sie hinter sich. In Kamp-Lintfort ist das eine ordentliche Mehrheit. Aber, wendet der Beigeordnete Christoph Müllmann im Gespräch mit dieser Redaktion ein, „wir haben immer versucht, alle in der Politik zu überzeugen.“ Er sieht auch gute Argumente für das Vorhaben der Stadt, das am Dienstag sicher noch einmal so erläutert werde.

Das Konzept wurde vor zwei Jahren von allen Fraktionen abgesegnet

Zum einen hätten alle Fraktionen 2019 das zugrundeliegende Konzept abgesegnet. Wer das jetzt punktuell Flächen in Frage stelle, stelle das große Ganze in Frage. Im übrigen habe ein Gutachten gezeigt, dass in einem bestimmten Radius für jedes Kind ein Platz in erreichbarer Nähe sei. Besonders hebt der Beigeordnete hervor, dass es bei diesem Spielplatz-Konzept nie ums Sparen gegangen sei. Im Gegenteil, die Stadt habe Geld investiert in hochwertige Anlagen. Eine Idee, wie das im Hauhalt eingeplante Geld für den Grundstücksverkauf aufzubringen sein könnte, seien die verschiedenen Fraktionen in ihren Anträgen schuldig geblieben.

Insgesamt sei er überzeugt, dass „wir das Thema seinerzeit in allen Gremien diskutiert haben.“ Es gebe aus seiner Sicht aktuell keine neuen Argumente. Auch der Verweis der FDP auf frisch eingezogene Familien an der Langen Straße ziehe nicht: „Die können übermorgen schon wieder ausziehen, aber so ein Spielplatzkonzept plant man für die nächsten 30 Jahre.“