Moers. Von Open-Air-Kino bis Poetry-Slam: Das Museum hat ein großes Angebot ausgearbeitet. Auch neue Ausstellungen gibt es. Sonntag geht’s los.

„Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir unser Museum wieder mit Besuchern teilen können“, sagt Diana Finkele. Seit November durften sie und ihr Team die Pforten des Grafschafter Museums im Schloss wegen des Lockdowns nicht mehr öffnen. „Schon bei der Bekanntgabe, dass wir wieder loslegen dürfen, kamen die ersten Anfragen von Familien, die uns besuchen wollten“, freut sich die Chefin. „Auch gerade eben sind wieder etliche Gäste im Haus.“

Weil man im Museum in den vergangenen Monaten keineswegs untätig war, gibt es auch in diesem Jahr wieder jede Menge interessante Aktionen, spannende Projekte und schöne Veranstaltungen. Gleich ab Sonntag, 13. März, startet die Ausstellung mit dem Titel „Bitte lächeln“ mit Fotos von Moerser Kindern und ihrem Spielzeug. „Teilweise sind die Objekte darauf ganz genau zu sehen. Wie beispielsweise ein Puppenhaus mit Kindern um 1900“, sagt Leiterin Finkele.

Das Museum ruft darüber hinaus auf, weitere Bilder mitzubringen, auch von Einschulungen, Klassen und ähnlichem. Im Gegenzug erhält der Besucher freien Eintritt. Dabei sei es interessant zu sehen, so Finkele, was sich immer wieder in Kinderzimmern anfinde. „Das sind sicherlich Teddys und Puppen“, weiß die Fachfrau. Zwischenzeitlich habe man im Museum auch an der Technik gearbeitet, wie an den Projektionen zu Abbildungen in der Ausstellung, die nun alle wieder funktionstüchtig seien.

Das Grafschafter Museum in Moers hat viele Aktionen im Programm, zum Beispiel Open-Air-Kino, Konzerte und Poetry-Slam

Während der Schließung habe das Museums-Team zudem eine vielfältige Open-Air-Saison vorbereitet. „Im Freien geht natürlich auch bei uns viel mehr“, sagt Finkele. Zum Beispiel das Open-Air-Kino im Sommer, einige Konzerte und auch wieder klassische Vorträge. „Der Poetry-Slam soll ebenfalls wieder stattfinden, weil der jüngste so gut angekommen ist“, berichtet die Leiterin. „Zudem öffnet der Musenhof ab April mit Angeboten für die ganze Familie.“

Freuen können sich Besucher auch auf den Herbst, wenn das Projekt „Die Räuber“ über die Bühne geht – passend zum Titel „Provinz“ des Museumsnetzwerks Rhein-Maas. „Da geht es um Räuber von einst im Grenzland wie Wilhelm Brinkhoff, der um 1855 in der Bönninghardt sein Unwesen trieb“, schildert die Expertin.

„Es war für uns, als wäre jeden Tag Montag“, schildert Diana Finkele die Zeit des Lockdowns. „Auf dem Kalender zu sehen, was für schöne Veranstaltungen wir leider nicht hatten, tat schon weh.“ Die Zeit habe man jedoch gut genutzt, beispielsweise, um Überstunden von Abendveranstaltungen abzubauen. Aber auch die Digitalisierung und Registrierung von Dokumenten habe dank der Mithilfe des eigens geschulten Kassenpersonals gute Fortschritte gemacht. Zudem habe das Grafschafter insgesamt drei große Nachlässe vorverzeichnet und ins Museum geholt. Wie den von Hanns-Dieter Hüsch, von Hans Georg Lenzen sowie den Nachlass aus einem Privathaushalt. Fortschritte habe auch die geplante Dauerausstellung zur Geschichte des 20. Jahrhunderts im Alten Landratsamt gemacht.

Ab sofort ist das Grafschafter Museum im Schloss wieder geöffnet. Besucher müssen sich jedoch anmelden: 02841/201-68 200 (auch kurzfristig) oder unter grafschafter-museum@moers.de. Das Hygienekonzept sieht einen Besucher pro 20 Quadratmetern Fläche vor, was im Schloss kaum ein Problem darstellt. Die Besucher müssen sich jedoch verteilen und einen festen Rundkurs einhalten. Zudem besteht Maskenpflicht; überall im Schloss gibt es Spender mit Desinfektionsmitteln. Normalerweise verzeichnet man im Schloss zusammen mit Veranstaltungen und dem Musenhof rund 45.000 Gäste im Jahr.


>>> So hat man freien Eintritt
Kinderfotos mit Schultüte oder Spielzeug – oft werden sie im hintersten Eck der Festplatte vergessen oder verstauben im Keller. Seit Dienstag, 9. März, sind sie mehr wert und zwar einmal freien Eintritt in das Grafschafter Museum. Besucherinnen und Besucher sind mit Terminvereinbarung wieder eingeladen, die Dauerausstellung zu besuchen.

Die neue Kabinett-Ausstellung „Bitte lächeln! Moerser Kinder und ihr Spielzeug auf alten Fotografien“ startet Sonntag, 14. März. Hier zeigt das Museum Bilder von Kindern mit ihren Spielzeugen, alte Klassen- und Einschulungsfotos.

Da noch Platz für Erinnerungen ist, startet das Museum eine Aktion: Wer ein historisches oder aktuelles Foto von Kindern mit Spielzeug oder vom Einschulungstag zur Verfügung stellt, erhält freien Eintritt.