Kamp-Lintfort. „Licht im Blick“ heißt die aktuelle Gemeinschafts-Ausstellung von Andrea Much und Anne Schary. Entstanden ist das Konzept in der Corona-Zeit.

Der Titel ist gleichermaßen Lebensphilosophie, als auch Entstehungsgeschichte einer besonderen Ausstellung: „Licht im Blick“ haben Andrea Much und Anne Schary ihre gemeinsame Bilder-Schau im Schirrhof überschrieben. Die zeigt nicht nur, wie stark Kunst im Alltag verankert sein kann, sondern auch, wie kraftvoll Bildsprache vom Leben erzählen kann.

Bllder von Andrea Much.
Bllder von Andrea Much. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Auch interessant

Anny Schary in ihrer neuen Galerie an der Moerser Straße, wo sie sowohl ihre Malerei zeigt, als auch ihre individuellen Schmuckstücke.
Kultur
Kunst und individueller Schmuck in der Galerie Anne Schary
Von Karen Kliem

Eine solche bemerkenswerte Doppel-Ausstellung kann wohl nur in einer Ateliergemeinschaft gedeihen. Much und Schary sind schon lange freundschaftlich verbunden, seit letztem Jahr aber auch sich gegenseitig befruchtende Ateliernachbarinnen im Schirrhof. „’Licht im Blick’ ist in der Corona-Zeit geboren“, erläutert Much das Ausstellungskonzept. „Wir waren uns einig, dass wir den Blick auch wieder nach vorne richten, also Lichtblicke fokussieren wollen.“ „Die Frage war aber auch, was eigentlich geblieben ist. Ich habe zum Beispiel für mich gemerkt, wie wichtig und lebensnotwendig die Kunst in meinem Leben ist“, sagt Schary.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Moers und Umland

Moers: Die Baustellen 2023: Hier drohen Wartezeiten in MoersKamp-Lintfort: Ein „echter Landscheidt“ gefällig?Neukirchen-Vluyn: Das ist der Planungsstand fürs Zeltlager in Neukirchen-VluynNachrichten aus Moers ins E-Mail-Postfach: Hier geht’s zur kostenlosen Newsletter-AnmeldungCorona-Überblick:Die aktuellen Zahlen für den Kreis WeselLesen Sie hier alle Artikel aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn

Die Sehnsucht nach Leichtigkeit spiegelt sich in den vor allem im letzten Jahr entstandenen Bildern, genauso wird das Dunkle aber auch nicht ausgeblendet. Andrea Much grundiert ihre Leinwände schwarz, arbeitet sich so vom Dunklen ins Helle. Man spürt die Seeluft, man ahnt den Strand, man hebt mit fantasievoll angedeuteten Flugobjekten vom Boden ab. Sie sei zu Beginn der Corona-Pandemie erst einmal in ein dunkles Loch gefallen und habe sich wie gelähmt gefühlt, so Much. Auch darum wollte sie den Fokus wieder auf die kleinen, schönen Dinge lenken.

Anne Schary bringt Licht in dunkle Baumreihen, lässt einen Schößling gen Horizont wachsen und lässt Blätter leuchten. Deutlich zu spüren ist, wie sehr die beiden Künstlerinnen sich auf das Thema konzentriert und sich dabei gegenseitig inspiriert haben. Beide bleiben aber ihren Handschriften treu. „Das ist wirklich ein unfassbares Geschenk, so zusammenarbeiten zu können“, sagt Schary. Erste Resonanz auf die Ausstellung gab es schon während der ExtraSchicht am vergangenen Wochenende – und die sei großartig gewesen, sagen die Künstlerinnen.

Wer mit Kunst von Andrea Much und Anne Schary auftanken will: Zu sehen ist „Licht im Blick“ an den nächsten beiden Wochenenden (2./3. Juli und 9./10. Juli) jeweils von 12 bis 18 Uhr. Zur Ausstellungseröffnung am kommenden Samstag, 2. Juli, spricht die Künstlerin Bettina Hachmann.