Neukirchen-Vluyn. Ein Bürgerpark in Neukirchen-Vluyn ist seit Jahren immer wieder mal Thema. Die Stadtverwaltung favorisiert dafür eine bestimmte Fläche.
Ein Park, in dem Bäume zum Beispiel zum Geburtstag, zur Geburt, zur Hochzeit oder einfach nur aus Freude an der Natur gespendet werden: So sieht das Konzept eines Bürgerparks aus – und so ein Park könnte auch in Neukirchen-Vluyn entstehen. Das Thema ist nicht neu. Seit mehr als zehn Jahren flackert die Idee immer mal wieder auf, zuletzt im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts NV2040.
Noch sind die Pläne zur Umsetzung recht vage, doch die Politik habe den Bürgerpark auf dem Schirm. „Es ist eine Vision. Die Fraktionen diskutieren bereits darüber und werden letztendlich auch darüber entscheiden, ob und wenn ja, an welcher Stelle solch ein Bürgerpark realisiert werden kann“, erklärt Bürgermeister Ralf Köpke.
Favorisiert wird eine Fläche auf Niederberg
Die Stadtverwaltung favorisiert eine Fläche auf dem ehemaligen Zechengelände in der Nähe der Fördertürme. Rund 4000 bis 5000 Quadratmeter Fläche stünden hier zur Verfügung. „Mit einem Bürgerpark würde man die bestehenden Grünflächen, den Zechenwald und das Landschaftsband gut miteinander verbinden“, sagt die städtische Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt.
Und: Perspektivisch könne man den Bürgerpark entlang der Schienen bis zum Rathaus und weiter bis zum Klingerhuf führen, so Köpke. Die Flächen auf Niederberg gehören aber nicht der Stadt, sondern der RAG Montan Immobilien. Wie realistisch ist das Projekt also, nachdem das Kreativquartier jüngst geplatzt ist? „Wir sind nicht bei Null. Wir wissen, was wir wollen und haben einen Rahmenplan. Jetzt bleibt abzuwarten, ob sich ein neuer Investor oder mehrere finden, die das Konzept mit uns umsetzen“, erläutert der Bürgermeister.
Im Bürgerpark sollen Menschen anlassbezogen einen Baum spenden können. „Es ist also nicht einfach nur ein Wald, in dem Bürger spazieren können, sie können Patenschaften für Bäume übernehmen“, erklärt die Wirtschaftsförderin. Faktisch würden Interessierte das Geld für den „eigenen“ Baum spenden, der dann wiederum von Fachleuten gepflanzt werden würde. Damit leiste man auch einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz, betont Köpke. Gepflanzt werden sollen heimische, klimaresistente Arten.
NRZ-Umweltcheck: Mehrheit für Bürgerpark
Und auch ein Großteil der Neukirchen-Vluynerinnen und Neukirchen-Vluyner, die dazu beim NRZ-Umweltcheck befragt wurden, finden die Idee eines Bürgerparks gut.
Rund zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten sind der Meinung, dass es höchste Zeit sei, auf dem ehemaligen Zechengelände einen solchen Park anzulegen. Weitere 13 Prozent finden die Idee zwar prinzipiell gut, würden sich aber einen anderen Standort wünschen. Knapp jede und jeder Fünfte (17 Prozent) ist gegen einen Bürgerpark. Stattdessen sei es sinnvoller, punktuell mehr Bäume im Stadtgebiet zu pflanzen.
Sollte ein Bürgerpark auf Niederberg scheitern, ist das Vorhaben nicht gänzlich vom Tisch: Die Stadt besitzt noch eine geeignete Alternativfläche. An der Niederrheinallee nördlich der Schienen am Klingerhuf hat die Stadt ein 8000 Quadratmeter großes Grundstück erworben, das derzeit landwirtschaftlich genutzt wird. Auch hier könne man einen Bürgerpark realisieren.
Bis zur Umsetzung dauert es noch ein paar Jahre
Reichelt: „Es ist nur wichtig, dass der Standort nicht isoliert ist, sondern gut zugänglich für die Menschen ist. Es ist schließlich ein Park für die Bürgerinnen und Bürger.“
Ob am Klingerhuf oder auf Niederberg: Bis die ersten Bäume wachsen, dürfte es noch einige Jahre dauern. Bürgermeister Köpke rechnet damit, dass es noch mindestens drei bis vier Jahre dauern könnte, bis aus dem Planungsprozess eine konkrete Umsetzung erfolgt.