Moers/Am Niederrhein. Die Corona-Pandemie hat auch den Ausbildungsmarkt rund um Moers durchgerüttelt. Zur Fachkräftesicherung gibt’s ein spezielles digitales Angebot.

Das Netzwerk Ausbildung und Beschäftigung im Kreis Wesel, ein Zusammenschluss regionaler Unternehmen und der wir4-Wirtschaftsförderung, lädt zum Speed-Dating ein. Bei diesen Treffen sollen Unternehmen und junge Menschen zusammengebracht werden. Die digitale Variante der Kontaktaufnahme ist die coronabedingte Alternative zur analogen Ausbildungsmesse Connect Me, zu der seit 2015 pro Jahr jeweils mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler sowie Studierende auf das Gelände der Hochschule Rhein-Waal gekommen sind.

Eine breite Palette verschiedener Arbeitgeber – von der Bundesagentur für Arbeit, über die Polizei bis zum Handwerksbetrieb – hatten sich dort präsentiert. Das war angesichts der pandemischen Lage schon im vergangenen Jahr nicht möglich. Das wiederum hat Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt: Die Unternehmen werden laut wir4 in diesem Jahr voraussichtlich deutlich weniger Auszubildende unter Vertrag nehmen. Und deswegen wird jetzt online ge-speed-dated.

Möglich wird dies auf der Plattform www.speeddating.connect-me.info. Mit drei Klicks kommt es zum Kontakt, wirbt Beate Träm von der wir4-Wirtschaftsförderung. Wie sie sagt, haben sich die Anbieter bewusst gegen eine virtuelle Ausbildungsmesse entschieden, weil das Speed-Dating für Unternehmen wie für angehende Auszubildende einfacher und niederschwelliger sei.

Die Jugendlichen können auf der Plattform nach vier Kriterien filtern: Nach der Art der Beschäftigung, Unternehmen, Ort und letztlich gibt es die Möglichkeit, gezielt nach Praktika zu fragen. Auch das war ein Manko im vergangenen Jahr: Etliche Unternehmen konnten coronabedingt keine Praktika anbieten; laut Beate Träm hat die Hochschule eben dieses als beklagenswert weitergegeben.

30 Unternehmen aus Moers und Umgebung sind dabei

Rund 30 Unternehmen beteiligen sich bis dato am Speed-Dating. „Damit sind wir fast zu 100 Prozent zufrieden“, sagt Beate Träm. Sie spricht von zwei Herausforderungen: Zum einen gilt es, die Unternehmen für das spezielle Format zu begeistern; zum anderen „steht und fällt“ die Veranstaltung mit den jungen Leuten. Sechs Schulen haben Träm und ihre Kollegin Lisa Sommer bereits an Bord. Weitere haben – wie auch interessierte Firmen – noch die Möglichkeit, sich an diesem Austausch zu beteiligen.

Die Seite ist seit Montag freigeschaltet. Am Montag, 27. September, geht es mit einer so genannten Kick-Off-Veranstaltung der Agentur für Arbeit los. Diese kann als Pendant zum Programmteil der analogen Messe verstanden werden. Um 9 Uhr startet ein Online-Bewerbungstraining, erklärt Berufsberater Michael Niel. Es folgt ein Beitrag über die duale Betriebsausbildung. Diese beiden Workshops finden im Klassenverband statt.

Es gibt vier Workshops für die Schüler

Für zwei Nachmittags-Workshops können sich die angehenden Berufsanfänger individuell anmelden. Die komplette Speed-Dating-Aktion läuft bis zum 22. Oktober. Am Ende soll es eine Evaluation geben. Schließlich soll die Möglichkeit auch dann beibehalten werden, wenn wieder Präsenzausbildungsmessen möglich sind.

Dass sich die Organisatoren auf die neuen Entwicklungen einstellen, zeigt die Werbekampagne auf Social Media. So wird zwar auch noch auf Facebook für die Ausbildungssuche geworben; mithin fast wichtiger, um die jungen Menschen zu erreichen, ist die Präsenz auf Instagram. Auch hier wird das Angebot seit August kräftig beworben.

<< Kontaktaufnahme >>

Seit Montag können sich Interessierte schon einmal einen Eindruck verschaffen auf: www.speeddating.connect-me.info

Rund 30 Unternehmen haben sich bereits gemeldet; wer seine Firma ebenfalls vorstellen möchte, nimmt mit der wir4 Kontakt auf: info@wir4.net.

Auch die Kreispolizei Wesel beteiligt sich an dieser digitalen Kontaktaufnahme für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger.