Neukirchen-Vluyn. Wenn der Grafschafter Platz 2023 umgebaut wird, wird auch ein WC errichtet. Warum die CDU das Vorhaben und den Standort für den Markt kritisiert.

Der Grafschafter Platz in Neukirchen-Vluyn bekommt eine WC-Anlage. Wenn der Platz ab 2023 neu gestaltet wird, soll im nördlichen Bereich – ungefähr angrenzend an die Mozartstraße – ein Toilettenhäuschen errichtet werden. Dafür hat sich der Bau-, Grünflächen- und Umweltausschuss am Mittwoch mehrheitlich ausgesprochen.

Die frei stehende WC-Anlage wird als Betonkonstruktion schlüsselfertig geliefert und verfügt über eine voll unterfahrbare Waschtischsäule und einen Babywickeltisch. Seife, Wasser und Luft werden per Sensortasten ausgelöst. In die Fassade wird ein Zugang für Strom und Wasser für die Marktbeschicker gelegt. Kosten: Rund 140.000 Euro.

Nutzung der WC-Anlage an Markttagen kostenlos

Die Anlage soll von 8 bis 22 Uhr geöffnet, die Nutzung an Markttagen kostenlos sein. In der übrigen Zeit wird eine Nutzungsgebühr von 50 Cent erhoben. Der Zugang der barrierefreien Toilette für Rollstuhlfahrer erfolge kostenlos über einen Schlüssel.

Die durch die WC-Anlage versiegelte Fläche auf dem Grafschafter Platz wird durch das wärmegedämmte Flachdach mit einer Dachbegrünung kompensiert. Das Konzept stieß bei den meisten Ausschussmitgliedern auf Zustimmung.

CDU lehnt Toiletten-Anlage ab

Einige Fragen der SPD blieben aber ungeklärt. Zum Beispiel, wer die Toiletten reinigt und was das kostet. „Wir bauen so eine Anlage zum ersten Mal. Es ist noch unklar, ob wir eigenes Reinigungspersonal einsetzen oder eine Firma beauftragen“, erklärte der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann.

Die CDU lehnte die Toilettenanlage hingegen geschlossen ab. „Wir halten es für überflüssig, eine Parallelstruktur aufzubauen. Wir haben wenige Meter im Dorf Neukirchen doch alles“, betonte der Fraktionsvorsitzende Markus Nacke. Die Kritik, den Grafschafter Platz zum Marktstandort umzuwandeln, ist bei der CDU weiterhin groß – gerade mit Blick auf die Anwohner der Mozartstraße.

Parksituation in der Kritik

Die können derzeit für mindestens zwölf Monate aufgrund der Umgestaltung nicht entlang der Straße parken und müssen auf den Grafschafter Platz oder nach Ladenschluss auf den Edeka-Parkplatz ausweichen. Weil freitags aber Markt auf dem Grafschafter Platz ist, muss die Fläche ab 5 Uhr geräumt werden.

Augenscheinlich seien auch schon Autos abgeschleppt worden, schreibt die CDU in einer Pressemitteilung. „Abgesehen davon, dass die meisten Anwohner dann schon donnerstags auf die Suche nach einer anderen Parkmöglichkeit für die Nacht gehen müssen, halten wir das für keine gute Lösung, so Hans-Gerd Cremers CDU-Ratsherr und Anwohner im Dorf Neukirchen.

Die CDU fragt sich zum Beispiel, wo die Anwohner außerhalb dieser Zeiten parken sollen und wo die Besucher des Marktes parken können. Es fehle hier an Information, an Aufklärung, so die CDU. Sie spricht sich dafür aus, den Markt weiterhin im Dorf stattfinden zu lassen. Das würde etwas mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit in die nächsten Monate der Bauphase bringen.