Neukirchen-Vluyn. Bei der Einweihung der neuen Sporthalle neben der Tersteegen-Schule gab es viel Lob. In der JSG-Halle musste indes die Tribüne stillgelegt werden.

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Schmuckstück, Meisterleistung, Meilenstein. Begleitet mit jeder Menge Lob eröffnete die Stadt am Mittwochnachmittag gemeinsam mit maßgeblich Beteiligten offiziell die neue Zweifachsporthalle an der Jahnstraße. Dabei bezogen sich die wortreichen Jubelarien nicht nur auf das tatsächlich schöne und nachhaltige Gebäude, sondern auch auf die Arbeitsprozesse, die dafür gesorgt haben, dass der Kompaktbau mit einer Nutzfläche von 1600 Quadratmetern innerhalb von rund 15 Monaten gebaut werden konnte.

Ein „Wahnsinnstempo“ und eine „enorme Leistung“ bescheinigte Bürgermeister Ralf Köpke allen zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie der Unternehmensgruppe Hegerath, unter deren Ägide die Halle nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Ulf Profe-Bracht gebaut wurde. Gleichzeitig dankte er seinem Vorgänger, Harald Lenßen, unter dem die politischen Beschlüsse 2016 auf den Weg gebracht worden seien.

4,21 Millionen Euro hat der Bau der Halle gekostet. Die Planungskosten schlagen mit rund 450.000 Euro zu Buche. Damit habe man sich im vorgesehenen Rahmen bewegt, sagte der Technische Beigeordnete, Ulrich Geilmann.

Innenansicht der neuen Zweifachhalle an der Jahnstraße.
Innenansicht der neuen Zweifachhalle an der Jahnstraße. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Für das Geld wurde die Halle, die per Trennwand in zwei Bereiche aufgeteilt werden kann, unter anderem mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Die Versorgung läuft über Fernwärme. Dazu gibt es eine Begrünung und Photovoltaik auf dem Dach. SPD-Ratsherr und stellvertretender Bürgermeister Günter Zeller sowie CDU-Fraktionschef Markus Nacke lobten den neuen Bau als „Meilenstein“ und „gut angelegtes Geld“ für die Sportvereine und die Kinder der Tersteegen-Schule, die laut Schulleiterin Stefanie Klein schon „ganz gespannt“ auf ihre neue Sportstätte sind.

Die JSG-Tribüne wurde stillgelegt

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Die Schulleiterin selbst war überwältigt von „der grandiosen Umsetzung“ der Idee, die gemeinsam entwickelt und im Austausch mit Architekturbüro, Bauunternehmen, Stadtverwaltung und Stadtsportverband immer weiter getragen worden sei. Dessen Erster Vorsitzender, Franz Frings, nannte die neue Sporthalle „mein Kind“. Sie sei genau so, „wie wir sie haben wollten“. Kritische Stimmen, die das Fehlen einer Tribüne bemängeln, erteilte er unterdessen eine klare Absage. In der Halle sei aus Kostengründen nie eine Tribüne geplant gewesen. Hinter den prallsicheren Glasscheiben, die den Spielbereich vom Flur trennen, haben jetzt rund 150 Zuschauer Platz. Mehr sei nicht geplant gewesen, weil dann auch ein anderer und teurerer Brandschutz gegriffen hätte, so Frings. Vor allem aber verfüge ja die Sporthalle am Julius-Stursberg-Gymnasium (JSG) über Sitzplätze.

Allerdings wird die Tribüne in der JSG-Halle auf Dauer nicht nutzbar sein. Wie Ulrich Geilmann gestern im Gespräch mit der Redaktion bestätigte, habe ein Gutachten „die Tribüne außer Funktion gesetzt“, also stillgelegt. Das bedeutet, dass für die Sanierung der Publikumsränge ein neuer Bauantrag und auch ein neues Brandschutzkonzept für die gesamte Halle notwendig ist. Dass die Halle wie geplant nach den Osterferien wieder komplett nutzbar ist, konnte Ulrich Geilmann daher nicht bestätigen. Allerdings werde derzeit geprüft, ob sie zumindest für den Schulsport und das Vereinstraining genutzt werden könne. Ein Ergebnis stehe noch aus.

Insofern kam die Eröffnung der Sporthalle an der Jahnstraße gerade zur rechten Zeit. Vor allem, weil laut Bürgermeister am Samstag das Handball-Lokalderby steigt: SV Neukirchen gegen den TV Kapellen. Am Montag wird die Halle dann erstmals für den Sportunterricht an der Tersteegen-Schule geöffnet.