Neukirchen-Vluyn. An der Jahnstraße in Neukirchen-Vluyn entsteht eine Turn- und Sporthalle für eine Grundschule und Vereine. Der Baufortschritt ist bemerkenswert.
Noch steht meterhoch das Dämmmaterial vor der Halle, halb vor dem Eingang ein Kran, auf dem Gebäude arbeiten Dachdecker, drinnen bedeckt eine riesige Regenwasserpfütze den größten Teil des Bodens, an zwei Stellen recken sich Arbeitsgerüste zur Decke, von oben hängen Kabel und Schläuche herab – es ist noch eine Menge zu tun bis zur Eröffnung der neuen Turnhalle der Gerhard-Tersteegen-Grundschule I. Aber: Die Hülle des Bauwerks steht, und eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt für ein zünftiges Richtfest gekommen. Das muss zwar coronabedingt ausfallen. Dennoch berichtete die Stadt am Montag über den bemerkenswerten Fortschritt auf der Baustelle an der Jahnstraße seit dem Start im Juli.
„Wir sind schneller als geplant“, erklärte der Technische Beigeordnete der Stadt, Ulrich Geilmann. Selbst Schnee, Eis und Regen haben die Arbeiten nicht gebremst, ebenso wenig Umplanungen bei der Lüftung. Wenn die Halle im Oktober dieses Jahres in Betrieb geht, wird mithilfe der neu dimensionierten Anlage die Luft in dem Raum so häufig erneuert, dass die rund 250 Kinder der Tersteegen-Schule und die Vereinssportler auch unter Corona-Bedingungen dort Sport treiben können, versicherte Geilmann zufrieden. Trotz dieser verbesserten Technik werde man den Kostenrahmen von gut 4,3 Millionen Euro einhalten. Die Stadtverwaltung will zudem nun prüfen, ob die anderen Sporthallen in der Stadt entsprechend nachgerüstet werden können. „Das“, so Geilmann, „wird demnächst auch den Rat beschäftigen.“
Unmittelbar hinter dem Haupteingang der neuen Sporthalle liegen rechts und links die Umkleideräume, ein Stück weiter die Toiletten, darauf folgt ein schmaler Bereich, der bis zu 200 Besuchern Platz bieten wird. Die Halle selbst ist 45 mal 21 Meter groß und kann durch eine Wand in der Mittel geteilt werden. Schüler und Vereine werden eine ganze Reihe von Sportarten treiben können: Hand- und Basketball etwa, zwei Volleyballfelder sind vorgesehen, vier Badmintonfelder. Zusätzlich wird es zwei Sprossenwände geben, dazu Kletterseile, Ringe, zwei Multischaukeln, ein Spannreck und einen Stufenbarren. Die Halle wird sogar für Skater nutzbar sein – vorausgesetzt sie montieren die entsprechenden „Innen-Rollen“.
Übrigens: Geht es bei Übungen und Wettkämpfen einmal rasanter oder hitziger zu, droht von einer Kollision mit den Holzwänden wenig Gefahr. Eine spezielle Aufhängung der so genannten „Prallwände“ nimmt dem Aufprall 60 Prozent seiner Energie, wie Jürgen Paulus vom ausführenden Generalunternehmen Hegerath aus Moers berichtete. Tageslicht erhält der Raum durch fünf große Deckenfenster sowie weitere Fenster an einer Wand: „Die sind aber alle nach Norden ausgerichtet, so dass sich die Halle nicht übermäßig aufheizen kann“, erläuterte Paulus. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen erhalten einen eigenen Gehweg zum Gebäude.
Modern zeigt sich die Sporthalle auch außen. So wird das komplette Dach mit heimischen Pflanzen begrünt. Ferner ist eine Photovoltaikanlage geplant.