Kamp-Lintfort. Chaos am Flughafen Düsseldorf: Der Reisebüro-Inhaber Necip Söylemis hält den Ball flach und verrät Tricks, wie man Schlangestehen vermeidet.
Abenteuer Flugreise? Die Berichte über Chaos in Düsseldorf reißen nicht ab, aber Necip Söylemis vom Reisebüro Artz will den Ball flach halten: „Man muss nicht jede Nachricht für bare Münze nehmen. Samstag war schlimm, aber heute und morgen wird es wieder fast normal sein.“ Es gehe doch vor allem um Stoßzeiten früh am Morgen oder spät am Abend, wenn es sich vor der Sicherheitskontrolle staue. Es sei wahr, dass die Situation in den letzen Wochen eskaliert sei. Aber er ist sicher, dass sich die Situation bald entschärfen wird. „Ich selbst fliege demnächst um die Mittagszeit ab Düsseldorf, da bin ich ruhig.“
Nur ein „Stehenbleiber“
Der Fachmann stellt klar: „Wir hatten bei 280 Abflügen nur einen Stehenbleiber.“ Das sei doch ein guter Schnitt. Und der Stehenbleiber konnte am nächsten Tag los: „Dann hat er immer noch 13 Nächte.“ Von Flugreisen aktuell abraten würde er deshalb nicht.
Wobei: Wer jetzt kurzfristig noch was reißen will, kann das zwar. „Aber nicht günstig. Da haben Frühbucher alles richtig gemacht.“ Wenn sie denn die richtige Airline gewählt haben und der Flug nicht annulliert wird: „Eurowings und Lufthansa haben einfach schlecht geplant. Bei anderen Gesellschaften ist das nicht so“, weiß der Experte zu berichten.
Es gibt mehr als Malle
Söylemis checkt die aktuelle Lage: Eine Woche Mallorca in einem guten Haus mit Halbpension und Flug gibt es derzeit für 569 Euro pro Person. „Das war früher zwanzig Prozent günstiger.“ Wobei der Reisebüro-Chef sagt: „Malle ist nicht alles. Die Türkei ist preislich sehr interessant, auch Ägypten oder die Kanaren sind schöne Ziele.“
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Wenn man denn noch was kriegt. Er selbst fliege bald nach Gran Canaria, aber etwa nach Lanzarote ist kurzfristig gar nichts zu machen. Kein Platz im Flieger mehr frei. „Es gibt ja nur 50 Prozent der Flugverbindungen im Vergleich zur Zeit vor Corona.“ Auch wenn die Abflughalle in der Landeshauptstadt brechend voll aussieht – es sind nur halb so viele Urlauber wie vor Corona.
Auf der Homepage nachschauen
Seinen Kunden, die in den nächsten Tagen starten, rät er tatsächlich, drei Stunden vorher am Schalter zu sein, in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend am besten vier Stunden.
„Außerdem kann man sich auf der Homepage des Flughafens unter dem Stichwort Sicherheitskontrolle die aktuellen Wartezeiten ansehen.“ Sein exklusiver Tipp für NRZ-Leser: „Wenn es am Gate A voll ist, die Kontrolle dann am Gate B oder C machen. Da läuft es meist schneller.“
Vorabend-Check-in ist jetzt sinnvoll
Überhaupt sei eine gute Planung besonders wichtig in diesen Zeiten. Online-Check-in oder gar Vorabend-Check-in – das vorzeitige Abliefern des Gepäcks im Schalter, damit man am nächsten Morgen direkt durchmarschieren kann zur Sicherheitskontrolle – seien gute Möglichkeiten, dem großen Stau zu entgehen.
Gute Vorbereitung ist nützlich
Auch wichtig: die Dokumente wirklich alle parat zu haben. „Es gibt noch Länder, die wollen einen Gesundheitsnachweis oder einen Testnachweis. Da sollten sich Reisende sehr gründlich informieren.“ Auch die Maskenpflicht gelte zwar nicht mehr im Flughafen Düsseldorf: „Aber das heißt nicht, dass die im Flieger nicht gilt“, macht Söylemis aufmerksam.
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Wen es dennoch erwischt mit verpasstem oder annulliertem Flug: Es gibt ja EU-Fluggastrechte, wonach die Airline oder der Veranstalter entschädigen muss.
Lieber anders reisen? Söylemis: „Die Campingplätze sind auch voll, Nord- und Ostsee sind gut gebucht und zum Startpunkt für die Kreuzfahrt muss man auch fliegen.“