Kamp-Lintfort. Die Klosterpralinen sind schon lange der Verkaufsschlager im Laden. Jetzt sind sie auch noch Markenzeichen für das Kulturangebot im Kloster Kamp.
Die sind wirklich eine Sünde wert: Wenn Christel Westermann in der Klosterküche Himbeertrüffel oder Kürbispralinen rollt, schaut der ein oder andere Mitarbeitende gerne mal unverbindlich vorbei. Seit elf Jahren kümmert sich die Hauswirtschafterin nicht nur um das leibliche Wohl der Gäste im Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp und im Spendencafé, sondern stellt auch einen der Verkaufsschlager am Abteiberg her – die Klosterpraline.
Das Standardsortiment beherrscht die 60-Jährige längst mit Routine: Pralinen gefüllt mit Kloster- oder Eierlikör, Baileys-Cream, Amaretto oder Marc de Champagne, zehn Stück für 8,20 Euro, das Fünfer-Paket ist für 5,80 Euro im Klosterladen zu haben.
Dabei ist das süße Handwerk gar nicht ohne: Zunächst wird dunkle Trüffelmasse in der Mikrowelle auf Temperatur gebracht. Dann wird die Masse mit Sahne und zum Beispiel mit Kloster-Kräuterlikör verrührt.
Mit einer Spritze kommt die Füllung in bereits vorbereitete Zartbitter-Hohlkörper. Wichtig ist darauf zu achten, dass keine Luftblasen entstehen. „Die müssen jetzt 24 Stunden stehenbleiben. Dann kommt am nächsten Tag der Deckel darauf“, sagt Westermann. Dafür greift sie auch gerne mal zum Föhn: Denn wenn der Rand leicht anschmilzt, ist die filigrane Handarbeit etwas einfacher.
Weil die Pralinen so beliebt sind, hatte der Chef des Geistlichen Zentrums Kloster Kamp, Peter Hahnen, die Idee, das süße Markenzeichen auch für die neuen „AndersAbende“ zu nutzen: So kommen Gäste im Kloster Kamp seit diesem Jahr nicht nur in den Genuss von Musik oder Literatur, sondern auch in den handgemachter kulinarischer Köstlichkeiten.
Christel Westermann schätzt es sehr, dass sie jetzt so viele neue Rezepte für die Genießerabende austesten kann. Ideen findet sie im Internet, Wert legt sie zudem darauf, dass die jeweilig servierte Praline auch zur Jahreszeit passt. So hat sie im Herbst zum Beispiel erstmals eine Kürbispraline kreiert, im November überraschte sie mit einer Maronen-Birne-Praline.
Pralinen für den Klosterladen werden in der Klosterküche nicht das ganze Jahr über produziert. „Die gibt es bei uns im Laden in der Regel nur von Oktober bis Ostern“, sagt sie. Nur die Extra-Pralinen für die AndersAbende werden über das ganze Jahr gefertigt.
Selbst kommt die Hauswirtschafterin übrigens nicht so oft in Versuchung, von ihrer Schokoladenkunst zu naschen: „Um die Pralinen haltbarer zu machen, arbeite ich in der Regel mit Alkohol. Ich vertrage Alkohol aber ganz schlecht, da muss ich vorsichtig sein...“
Wer selbst einmal probieren oder die Pralinen verschenken möchte: Der Klosterladen hat am Mittwoch, 22. Dezember, noch einmal von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Zu haben sind die Pralinen aber auch im Museumsshop.