Kamp-Lintfort. Rheinberger Unternehmen bietet samstags Schnelltests auf dem Gelände der Firma Thiel an. Dort gibt es FFP-2-Masken zu kaufen.
Ab dem kommenden Wochenende können sich Bürgerinnen und Bürger auf dem Gelände der Firma Thiel auf der Kruppstraße 7 in Kamp-Lintfort einem sogenannten Corona-Schnelltest unterziehen. Anbieter ist die Rheinberger Firma Kaiser Cares. Nicht die schlechteste Idee, sich mit dem Kamp-LintforterHersteller von FFP2- und FFP3-Masken zusammen zu tun. Und ein Hingucker wird der Ort der Testung auch sein. Der Rheinberger Maik Kaiser hat nämlich dafür einen alten Krankenwagen der Kamp-Lintforter "Cocktailambulanz" umgerüstet.
Das ganze ist eine rein private Initiative. Ein Geschäftsmodell, das keiner Genehmigung durch die Stadt, das Gesundheitsamt oder die Kassenärztliche Vereinigung bedarf, wie es auf entsprechende Nachfragen dieser Zeitung hieß. Der Schnelltest soll 39,90 kosten, ein Ergebnis nach 90 Minuten übermittelt sein. Im positiven Falle schon nach 15 Minuten. Schnelltests waren vor allem über die Weihnachtsfeiertage im Gespräch, gleichzeitig war deren Aussagekräftigkeit in der Diskussion.
"Entscheidend ist, dass bei einem positiven Ergebnis sofort ein PCR-Test folgt, der dann am besten auch sequenziert wird", erklärt Dr. Michael Weyer von der Kassenärztlichen Vereinigung. Ob Schnelltests sinnvoll sind, sei schwer zu sagen. "Es handelt sich um Momentaufnahmen. Am Anfang und nach einigen Tagen der Infektion ist die Viruslast im Rachen zu niedrig", führt Dr. Weyer weiter aus.
Fahrprüfer wollen mehr Sicherheit
Maik Kaiser sieht das Angebot als ein ergänzendes an. Im Kreis Kleve ist Kaiser Cares schon länger mit Schnelltests unterwegs, ebenso in Duisburg-Hamborn und in Lippstadt. Das Unternehmen bietet auch Firmen Reihentests an, oder Fahrschulen, wie er berichtet. "Manche TÜV-Prüfer verlangen vom Fahrlehrer und -schüler einen solchen Test, bevor sie ins Auto steigen", erklärt Kaiser, der selbst nicht Geschäftsführer ist, sondern Yulia Tarasova. In einer Pressemitteilung des Unternehmens wird darauf hingewiesen, dass die "Probenentnahme mittels Nase-Rachen-Abstrich von speziell geschultem medizinischen Fachpersonal vorgenommen" werde. Positive Testergebnisse sollen ans Gesundheitsamt weitergeleitet werden, sagt Kaiser. Eine Sprecherin des Kreises Wesel erklärte: "Wir haben mit den Tests auf einem Privatgelände gar nichts zu tun."
Termine sollen präzise eingehalten werden
Spontane Besuche im "mobilen Testzentrum" seien nicht möglich, wie Kaiser betont. Online müssten Termine vereinbart (www.infektionsschutznrw.de.)und präzise eingehalten werden, damit es nicht zu Warteschlangen komme. Er legt Wert auf die Feststellung, dass Kaiser Cares nur durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gelistete Tests verwendet. "Alles andere kann ich mir als Kaufmann gar nicht leisten. Ich habe einen Ruf zu verlieren." Er sei gelernter Krankenpfleger und habe sich dann weitergebildet in Sachen Vertrieb von medizinischen Gütern.
Zunächst steht der umgebaute Krankenwagen an den kommenden vier Samstagen von je 9 bis 15 Uhr auf der Kruppstraße.
In Sachen Schnelltests macht auch das DRK Niederrhein mobil. Ab Februar will der Kreisverband, der das Drive-In-Testzentrum am ehemaligen Zechenparkplatz betreibt, neben PCR-Tests auch die Antigen-Tests im Angebot haben. "Aktuell läge der Preis bei 34 Euro, wir versuchen es noch auf 29 zu drücken", erklärt Pressesprecher Andreas Bußmann. Einen Vorteil des DRK-Angebots sieht Bußmann darin, dass ein positiver Schnelltest vor Ort mit einem PCR-Test abgesichert werden könne. Schnelltests hält Bußmann vor allem dann für sinnvoll, wenn sie - wie etwa bei den DRK-Mitarbeitern - in kurzen Abständen und regelmäßig gemacht würden.