Neukirchen-Vluyn. Auf der Niederberg-Fläche in Neukirchen-Vluyn soll ein CreativQuartier entstehen. Problem: die Fördertürme. Es gibt wohl Lösungsmöglichkeiten ...

Um das geplante CreativQuartier auf der Südfläche Niederberg ist es in der jüngeren Vergangenheit ruhig geworden. Es wird aber offenkundig weiter an der Umsetzung des Projektes gearbeitet, auch wenn es durchaus Diskussionsbedarf an der einen oder anderen Stelle gibt. Investor Jürgen Tempelmann habe nach wie vor großes Interesse, sagte die Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Digitales, Nachhaltigkeit und Wirtschaftsförderung am Montag.

„Wir haben alle das Gefühl, dass es sich hinzieht“, gab sie zu. Wie bei einem Projekt in Hamm so arbeite Tempelmann auch für den Standort Neukirchen-Vluyn mit dem Bauentwicklungsunternehmen Ten Brinke zusammen. Laut Reichelt wird gerade ein Nutzungskonzept für die in Rede stehende Fläche erarbeitet.

Der Erhalt der Fördertürme ist teuer

Dabei stellt sich allerdings ein Problem, wie sie weiter ausführte: „Die beiden Fördertürme sind wirtschaftlich nicht darstellbar.“ Heißt: Die Türme sind als Landmarke zwar schön. Aber anders als beispielsweise das Maschinenhaus sind sie nicht für Gastronomie oder sonstige Zwecke nutzbar, sondern verursachen nur Kosten.

Nach Angaben Reichelts hat die RAG MI auf der Basis von Erfahrungswerten und einem Gutachten errechnet, dass eine Summe von rund 2,2 Millionen Euro für die Sanierung eines Turms aufgewendet werden muss. Insgesamt werden also 4,4 Millionen Euro fällig, um die Türme so zu erhalten.

Der Investor habe sich bereit erklärt, die Türme zu übernehmen, wenn ihm die RAG mit dem Preis entgegenkäme, berichtete Ulrike Reichelt am Montagabend weiter aus den Gesprächen.

Die Stadt sucht Fördermöglichkeiten

Nun suchen die drei Beteiligten (RAG MI, Investor, Stadt) nach Fördermöglichkeiten. Ulrike Reichelt führt drei Stellen auf, von denen womöglich finanzielle Unterstützung zu erwarten sein könnte: die Industrie- und Denkmalstiftung, die Denkmalpflege oder die Städtebauförderung. Man sei mit der Stiftung und dem Land im Gespräch.

Tim Ratajczak (SPD) erkundigte sich im Folgenden nach dem Zeitplan und der Größe des vorgesehenen Vollsortimenters. Sie hoffe, dass es im September das Nutzungskonzept gebe, antwortete Ulrike Reichelt. Und weiter: „Die Größe des Vollsortimenters ist immer eine der Stellschrauben.“ Die Fläche müsse jetzt wirtschaftlich berechnet werden. Über das mögliche Ausmaß hatte sich die Politik bereits vor sechs Jahren gestritten. Seinerzeit lag der Diskussion das Konzept der BBE Handelsgesellschaft zugrunde, das sich an der Frage der Nahversorgung in der Stadt abgearbeitet hat. Eine wesentliche Frage war die der Zentrenschädlichkeit.