Moers. Die Moerser Initiative MO:VE zeigt gute und schlechte Beispiele für den Radverkehr im Bereich der Rheinberger Straße in Moers. Das sind die Orte.

Autos, Lkw und Busse zwängen sich durch die Bahnunterführung an der Orsoyer Allee in Moers-Eick. Dort ist es so eng, dass die Straße nur aus einer Richtung befahrbar ist. Der Gegenverkehr muss warten. Auch Fahrradfahrer sind hier auf der Straße unterwegs. Einen Radweg gibt es nämlich nicht.

Das ist nicht gerade ungefährlich, findet Silvan Olzog, Sprecher der Initiative Moerser Verkehrswende, kurz MO:VE. „ Hier kommen nicht alle Verkehrsteilnehmer zusammen. Das Bahnbauwerk ist zudem marode. Hier muss in der Zukunft eine Lösung gefunden werden, die alle Bedürfnisse berücksichtigt“, betont Olzog.

Doch das sei nicht die einzige Stelle im Moerser Stadtgebiet, die aufzeige, dass für eine Mobilitätswende mehr für den Radverkehr getan werden müsste. Mit der NRZ waren einige MO:VE-Mitglieder im Umkreis der Rheinberger Straße unterwegs und haben auf gute und schlechte Beispiele im Radverkehr hingewiesen.

Radweg an der Rheinberger Straße endet vor Pollern

Um von der Stadtmitte aus zu besagter Bahnunterführung in Richtung Römerstraße überhaupt zu kommen, muss man sich schon ein bisschen auskennen – oder die Schilder rechtzeitig lesen. Denn der rechte Radweg entlang der Rheinberger Straße hört kurz hinter dem Café del Sol einfach auf. „Wer geradeaus weiterfährt, landet vor einem Poller“, erklärt Christian Hommel.

An der Kreuzung Rheinberger Straße/Kampstraße weisen nun Schilder auf die geänderte Verkehrsführung hin.
An der Kreuzung Rheinberger Straße/Kampstraße weisen nun Schilder auf die geänderte Verkehrsführung hin. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Aber es gibt Lob von MO:VE: Hier ist die Stadtverwaltung vor Kurzem aktiv geworden. An der Ampel Rheinberger Straße/Kampstraße steht ein Hinweisschild, das den Radfahrer auf die linke Seite des Radwegs führt und dann weiter nach Rheinberg oder eben an der nächsten Kreuzung wieder zur Orsoyer Allee leitet. „Das ist eine gute Arbeit der Verwaltung“, betont Silvan Olzog.

Doch das eigentliche Problem sei man damit noch nicht angegangen. „Bei solchen Schnellstraßen wäre ein durchgehender Radweg auf beiden Seiten schon sinnvoll – allein aus Sicherheitsgründen.“ So teilen sich die Radfahrer nun den schmalen Weg in beide Richtungen.

Die Alternative: Hinter dem Café del Sol rechts abbiegen und entlang der Straße Am Anger bis zur Orsoyer Allee fahren. Bei der Besichtigung haben das auch einige Fahrradfahrer gemacht. „Es ist aber eher ein Behelfsradweg. Die Oberfläche ist nicht sehr komfortabel, eine Beschilderung gibt es gar nicht“, kritisiert der MO:VE-Sprecher. Risse im Asphalt und Schlaglöcher sind nicht zu übersehen.

Christian Hommel, Silvan Olzog, Dorothee Laakmann und Michael Zerküberl (v.l.) am Kreisverkehr an der Römerstraße in Moers. Auch hier sehen sie Verbesserungsmöglichkeiten.
Christian Hommel, Silvan Olzog, Dorothee Laakmann und Michael Zerküberl (v.l.) am Kreisverkehr an der Römerstraße in Moers. Auch hier sehen sie Verbesserungsmöglichkeiten. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

An anderer Stelle ist der Initiative der Kreisverkehr im Bereich Römerstraße/Gutenbergstraße ein Dorn im Auge. „Die Verkehrsführung ist nicht durchgängig. Es gibt keine direkte Querungsmöglichkeit an der Gutenbergstraße“, so Dorothee Laakmann.

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Wer von der Römerstraße kommt und die Straße weiter in Richtung Verbandsstraße befahren möchte, muss an besagtem Kreisverkehr rechts in die Gutenbergstraße fahren und dort einige Meter weiter die Straße überqueren, um wieder auf den Radweg entlang der Römerstraße zu kommen. „Das ist eine unnötige Unfallgefahr“, sagt Laakmann.

Die Initiative will aber nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch Lösungen finden: „Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ist uns wichtig. Bisher hat dieser Austausch immer sehr gut funktioniert“, betont Silvan Olzog.